Der Zeichner, Karikaturist, Illustrator, Maler und Bühnenbildner Walter Trautschold wurde am 20. Februar 1902 in Berlin geboren und starb dort am 22. April 1969. Zu Lebzeiten war er weniger bekannt als sein Vater Gustav (1871-1944/Luftangriff), ein seinerzeit berühmter Schauspieler und Regisseur, und seine Schwester Ilse (1906-1991), ebenfalls Schauspielerin (u.a. in dem Film „Mutter Krausens Fahrt ins Glück“ von 1929) und seit 1948 als „die schlagfertige Berlinerin“ Mitglied von Günter Neumanns „Insulanern“. Die zeichnerische Qualität der Arbeiten von Walter Trautschold in der Sammlung R.N. hat mich veranlaßt, ihn der Öffentlichkeit näherzubringen, auch wenn man bislang nur wenig über sein Leben weiß.
Abb. 1 - Walter Trautschold im Alter von 22 Jahren (Selbstportrait, 1924)
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Dank Histomap (1) kann man erkennen, wie am Olivaer Platz und in seiner unmittelbaren Umgebung – wie vielerorts (2) – in den 60er (und 70er) Jahren durch die Umgestaltung Westberlins zur „autogerechten Stadt“ die Kriegszerstörungen noch getoppt wurden. Vergleichen Sie dazu die Karten von 1931, 1959 und 1961 bzw. 1963. Wird es ab November 2017 nun eine erneute Zerstörung der Grünanlage geben, oder steht vielmehr endlich eine zeitgemäße Erneuerung bevor – ab 2009 vorbereitet durch BzStR Schulte (SPD) und am 2.8.2017 eingeleitet durch den symbolischen (3) (und daher ohne Spaten vollzogenen) „ersten Spatenstich“ des BzStR Schruoffeneger (Grünpartei)?
Gang über den Olivaer Platz
Ein Gang über den Olivaer Platz lohnt sich aus zwei Gründen: Zum einen kann man sehen, wie 1961 eine Grünanlage gestaltet wurde, die durch den Ausbau der Lietzenburger Straße nicht nur einen erheblichen Teil ihrer Fläche verlor, sondern eine starkbefahrene Hauptverkehrsstraße dazu„gewann“ und nun mit deren Lärm und Gestank zurechtkommen mußte (außerdem wurde in östlicher Verlängerung ein vormaliges Wohnkarree einbezogen, das nun dem ruhenden Verkehr dienen sollte). Anstelle des nur am Rande begehbaren Schmuckgartens von 1914
Abb. 1 - Olivaer Platz 1914
entstand ein vielgestaltiger Park auf mehreren Ebenen und mit abgeteilten Bereichen, mit Mauern, Bänken, Hochbeeten, Springbrunnen, Pergolen und einem überwiegend von Bäumen verdeckten Parkplatz.
Andererseits kann man bei dem Rundgang sehen, was passiert, wenn man solch eine Grünfläche jahr(zehnt)elang verkommen läßt: lieblos-billig ausgebesserte holprige Wege, ein 1970 letztmalig sanierter Spielplatz, beschmierte Mauern, schadhafte Bänke und Beeteinfassungen, ein seit Jahren fehlendes Toilettenhäuschen mit den entsprechenden Folgen im Gebüsch uvm.
Abb. 2 und 3 – Verfall am Olivaer Platz 2017
Unzählige Schulen und die neuerdings bekanntgewordenen über 1000 abrißreifen Eisenbahnbrücken und vieles mehr – darunter diese Grünanlage – weisen darauf hin: Dieser Staat und folglich die ihn tragenden Parteien lassen das ihnen anvertraute Volksvermögen geradezu verfallen. Ist es da nicht wunderbar, daß das von SPD und Grünpartei mehrheitlich gebildete Bezirksamt hier am Olivaer Platz nun endlich zupacken will? Warum stellt sich seinen Plänen seit August 2014 die Bürgerinitiative Olivaer Platz entgegen? Und warum gibt es seit Oktober 2014 einen Förderkreis Olivaer Platz, der sich seinerseits der Bürgerinitiative entgegenstellt und die Bezirksamtspläne unterstützt?
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Senioren-Bezirksversammlung
Die Seniorenvertretung lädt herzlich zur nächsten Senioren-Bezirksversammlung am Donnerstag, 2. November 2017, von 16:00 bis 18:00 Uhr im Rathaus Charlottenburg (Bürgersaal) ein.
Seniorinnen und Senioren können hier Anfragen und Anträge nicht nur zu seniorenpolitischen Themen einbringen, sondern auch thematisieren, was sie im Rahmen der Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben als verbesserungswürdig empfinden. Der Bezirksbürgermeister und die Bezirksstadträte stehen Rede und Antwort.
Fragen und Anträge können noch bis spätestens Montag, 18. September 2017 schriftlich eingereicht werden:
Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf
Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin
E-Mail: seniorenvertretung-cw@gmx.de
Debatte im Abgeordnetenhaus zum Thema Wohnen im Alter
Die Veranstaltung findet am 11. Oktober 2017 um 13:30 Uhr im Plenarsaal des Abgeordnetenhauses (Niederkirchnerstraße 5, 10117 Berlin) statt. Die Berliner Seniorinnen und Senioren können Fragen an den Senat von Berlin zum Thema „Wohnen im Alter“ stellen. Die Landesseniorenmitwirkungsgremien sind dort mit einem Infostand vertreten. Einladungen für die Veranstaltung bitte unter Tel. 030-32664126 (Mo-Di, Do-Fr 9-13 Uhr) anfordern.
Weitere Informationen:
Gemeinsame Geschäftsstelle des Landesseniorenbeirates Berlin (LSBB)
und der Landesseniorenvertretung Berlin (LSV)
Telefon: 030-32664126 (Mo-Di, Do-Fr 9-13 Uhr)
Parochialstraße 3 (Raum 230 des Neuen
Stadthauses), 10179 Berlin-Mitte
- Menschen im Kiez, Politik -
Neues Programm der Stachelschweine
Das Niveau politisch ambitionierten Kabaretts läßt sich daran messen, wie sich Witzeleien über die Frisur der Kanzlerin, zur Kritik an ihrer Leistung bei der Lösung lebenswichtiger Fragen der Gesellschaft verhalten.
Schon der Titel des neuen Programms des Kabaretts „Die Stachelschweine“ im Europacenter „Die alternative Wahrheit“ läßt hoffen, daß die Meßlatte hoch liegt. Diese Hoffnung wird nicht enttäuscht, wenngleich auch die Stimmung im Saal gelegentlich mit oberflächlichen Witzeleien gehoben wird. Letztlich hat das Programm hinreichend Tiefe, um vor der Bundestagswahl das Nachdenken zu befördern. Es ist aber dennoch zu befürchten, daß dies kaum einen maßbaren Effekt haben wird und damit das Programm auch nach der Wahl so aktuell wie zuvor bleiben wird.
Neben erheiternden Szenen über den ausufernden feministischen Sprachulk, die Helikoptereltern, Handysucht der Jugend, laxen Umgang mit der Jugendkriminalität, den leidigen Flughafen BER und die bornierten Verkehrsambitionen des Senats, bleibt angesichts der atomaren Erschütterungen der Erde in Ostasien, der Kriegstänze der Bundeswehr an der russischen Grenze und Mieterverdrängung hinreichend Raum, um auch die existentiellen Bedrohungen zu verhandeln. Mit dem Fingerzeig, daß alle Kriege der jüngsten Zeit mit Fake News begonnen wurden, sind die Stachelschweine dem Anspruch und dem Programmtitel am nahesten. Der Abend gewinnt an Fahrt, wenn die drei Darsteller in rasantem Tempo unterschiedliche Charaktere, so wie sie dem Besucher oben auf dem Breitscheidplatz begegnen können, mit ihren Auffassungen zu den Flüchtlingen karikieren. Die Darsteller können aber auch Charaktere vertiefen. Einen Glanzpunkt solchen Könnens liefert Kristin Wolf, wenn sie in der Figur einer türkischen Demonstrantin die innere Zerrissenheit einer Frau zwischen Gehorsam und Kritik über die Rampe bringt. In dieser komisch-satirischen Szene tritt sie dazu noch in einer islamgerechten Kostümierung auf, die körperlichen Ausdrucksformen nur wenig Spielraum läßt.
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Am 1. September gab es am späten Nachmittag einen Stromausfall – ein bißchen lästig, aber nach einer ½ Stunde wieder vorbei. Auch im letzten Herbst gab es einen Stromausfall, damals nachts und stundenlang – und wunderschön: Es brannten nämlich nur noch die Gaslaternen und beleuchteten mit ihrem warmen Licht die Straßen. Viele Menschen strömten vor die Tür, um das zu erleben.
Das wird bald das letzte Mal gewesen sein – der ehemalige Senator und besessene Gasbeleuchtungsgegner Müller aus dem Wowereit'schen SPD-CDU-Senat läßt als jetziger Leiter eines SPD-Linkspartei-Grünpartei-Senats ihre Beseitigung fortführen, die er 2012 begonnen hatte. Daher wird es ab einem der nächsten Stromausfälle nachts überall dunkel sein.
Aushänge der „Arbeitsgemeinschaft 'Neues Licht für Berlin'“
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Berlin würdigt 80. Geburtstag von Matthias Koeppel
Berlin und die Flucht scheinen die hauptsächlichen Sujets zu sein, die den Berliner Künstler Matthias Koeppel bewegen. Diesen Eindruck vermittelt zumindest die Werkschau, die Kuratorin Dr. Sabine Meister vom Charlottenburg-Wilmersdorfer Kunstamt vermittelt.
Matthias Koeppel und sein Selbstporträt. Foto: Wecker
Sabine Meister kuratiert zwei Ausstellungen, mit denen der 80. Geburtstag des Malers, Dichters, Grafikers und Fotografen Matthias Koeppel gewürdigt wird. Das ist einmal die bereits in der Kommunalen Galerie am Hohenzollerndamm 176 eröffnete Ausstellung „Experiment und Methode“. Hier werden Arbeiten aus den Bereichen Fotografie, Zeichnung, Grafik, Poesie und Malerei vorgestellt. In der Galerie „Alte Kaserne“ auf der Spandauer Zitadelle wird am 7. September um 19 Uhr die Ausstellung „Der Maler ist im Bild“ eröffnet. Während in Spandau Malerei aus den Jahren 1954 bis 2017 gezeigt wird, läßt sich in Wilmersdorf an Hand unterschiedlicher Arbeitsfelder der Schaffensprozeß von Matthias Koeppel nachvollziehen.
Erstmals gezeigt „Neavenezia“; 2016 / 2017. Repro: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Der Berliner Nahverkehrsplan (NVP) soll für den Zeitraum 2019-2023 an die Erfordernisse der wachsenden Stadt angepasst werden. Verbesserung der ÖPNV-Qualität (z.B. Pünktlichkeit, Regelmäßigkeit, Taktfrequenz), barrierefreie Nutzbarkeit und Erschließung und attraktive Anbindung von allen Standorten sind einige der dringenden Erfordernisse. Steigende Fahrgastzahlen und Zunahme des KFZ-Pendelverkehrs verdeutlichen die Probleme. (1)
Das Bezirksamt lädt diesbezüglich zur Bürgerbeteiligung für Charlottenburg-Wilmersdorf ein:
Der Nahverkehrsplan, der derzeit überprüft wird, setzt für ganz Berlin
Standards und Vorgaben, mit denen Umfang und Qualität der Leistungen bei
S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn, Bus und Regionalverkehr festgelegt werden.
Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen sich an der Nahverkehrsplanung in Charlottenburg-Wilmersdorf für die Jahre 2019 bis 2023 zu beteiligen und können ihre Vorschläge an das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Abt. Bürgerdienste, Wirtschafts- und Ordnungsangelegenheiten, Bü LdB 1, Otto-Suhr-Allee 100, 10585 Berlin oder an die E-Mail-Adresse karin.schmaeke@charlottenburg-wilmersdorf.de senden.
Einsendeschluss ist Samstag, der 30.09.2017.
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- Gesellschaft, Politik -
Die Uferbefestigungen der Spree beidseits der Schloßbrücke wurden bereits untersucht. Wir hatten im Dezember 2016 berichtet. Im Januar 2017 bemerkten wir, daß Bäume an der Uferseite zum Tegeler Weg beseitigt wurden.
Anwohnerinformationen seitens des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf zu den Planungen und Baumfällungen gibt es bis heute nicht. Erste Hinweise erhielten wir vom BUND Berlin. Die längst fälligen Sanierungen der innerstädtischen Uferbefestigungen der
Wasserstrassen Berlins, die eben auch nur eine begrenzte "Nutzungsdauer"
haben, wurden vom vorherigen Senat nicht angegangen:
„Und da gilt es rechtzeitig die Anwendung modernster Methoden zu
fordern - und unter Zuhilfenahme einer echten Bürgerbeteiligung dies
auch zu überwachen. Bundesweites Vorbild für solche Wasser-"Fälle" ist
das Modell der Landwehrkanal-Mediation.“ (1)
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) hat nun mitgeteilt, daß die Baumaßnahmen von Ende 2018 bis Ende 2020 geplant sind. Erste Sicherungsmaßnahmen sollen allerdings bereits im Herbst 2017 durchgeführt werden.
Die Senatsverwaltung (SenUVK) lädt alle Anwohner und Interssierten zu einer ersten Informationsveranstaltung über die geplanten Maßnahmen ein:
Mittwoch, 6. September 2017 um 18:30 Uhr
Universität der Künste Berlin, Mierendorffstraße 28-30, 10589 Berlin-Charlottenburg
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- Schlosspark, Technik -
Das Verhältnis von Mietern und Vermietern wird ganz wesentlich durch Bundesrecht bestimmt. Wesentliche Regelungen, die im Alltag die Verdrängung von Mietern begünstigen, die dem finanziellen Druck nicht standhalten können, sind im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Hierzu gehören etwa die unzureichende Mietbegrenzung bei Neuvermietung, das Reglement der Mieterhöhungen bei Bestandsmietverhältnissen, und die Möglichkeit der Vermieter, Investitionen in eine Wohnwertverbesserung mit 11% des Kapitaleinsatzes dauerhaft auf die Mieter umzulegen.
Die Abgeordneten des Bundestages haben es in der Hand, mit den nötigen Änderungen Abhilfe zu schaffen will. Eine Mehrheit hierfür gibt es im derzeitigen Bundestag nicht.
Es ist deshalb folgerichtig, dass das Netzwerk Mieten & Wohnen, der Republikanische Anwaltsverein und der Berliner Mieterverein im Vorfeld der Wahlen zum nächsten Bundestag gemeinsam zu einer öffentlichen Veranstaltung einladen. Unter dem Motto „Ist der Mieterschutz am Ende“ sollen PolitikerInnen der Koalition und der Opposition nach Ihren Vorstellungen zum Miet- und Wohnrecht befragt werden.
Die Veranstaltung wird am Mittwoch, dem 6. September 2017, 19.30 Uhr, im „Stadtteilzentrum Familiengarten“ in der Oranienstr. 34 (Innenhof; nahe U-Bahnhöfen Moritzplatz und Kottbusser Tor) stattfinden.
Nicht nur in Zusammenhang mit dieser Veranstaltung lohnt es sich, die Programme der Parteien zur Bundestagswahl anzusehen. Die MieterWerkStadt Charlottenburg hat hierzu eine Synopse erstellt (als PDF).
In der knappen Gegenüberstellung sind deutliche Unterschiede in den Positionen erkennbar:
- Die Konservativen wollen eine Mangelsituation durch Marktstimulation und zusätzliche direkte oder indirekte Vermietersubventionierung lösen (etwa Investitionsanreize durch höhere Abschreibungen, staatliche Zuschüsse an Mieter oder Vermieter). Mit Blick auf ihre Marktfixierung sind Mieterverdrängung und ungeschützte Geschäftsraummieten für sie keine Handlungsfelder.
- LINKE und GRÜNE gehen davon aus, dass Wohnen keine Ware sein darf. Sie fordern deshalb, Wohnen zum Bestandteil staatlicher Daseinsvorsorge zu machen. Die Linken wollen hierzu einen öffentlichen Wohnungsbestand und Wohnungsneubau schaffen, über dessen Vergabe der Staat dauerhaft unter sozialen Gesichtspunkten verfügt.
Wolfgang Mahnke
MieterWerkStadt Charlottenburg
Die MieterWerkStadt Charlottenburg, die sich zur Zeit insbesondere mit Milieuschutz in Charlottenburg befasst, tagt am jeweils ersten Mittwoch eines Monat öffentlich im „Mieter-Club“ (Neue Christstraße 8). Wegen der oben erwähnten vorrangigen Veranstaltung am 6. September zur BT-Wahl ist das nächste öffentliche Treffen im Mieter-Club erst wieder im Oktober (Mittwoch, 4. Oktober 2017, 18.30 h).
MieterWerkStadt Charlottenburg - Gastautoren, Politik -
Dies ist die Fortsetzung von Teil 16: „Neuer Besen“.
Wird man in Zukunft noch Bibliotheksgebäude brauchen? Bibliotheksangestellte? Das erscheint zweifelhaft, wenn man auf den Handzettel schaut, der in den öffentlichen Bibliotheken ausliegt. Er heißt „DIE DIGITALEN ANGEBOTE DES VÖBB“ und verheißt eine „umfassende Auswahl an digitalen Angeboten, die Sie rund um die Uhr bequem von zuhause oder unterwegs auf Ihrem Smartphone, E-Reader, Tablet oder PC nutzen können“. Nie wieder in die Bücherei gehen müssen!
Andererseits aber: Wer nicht mehr in die Bücherei geht, verpaßt die neuesten elektronischen Errungenschaften dort: die „Informationsmonitore“ und die „Gaming-Zonen“ (1) – erstere sonst nur noch in Lichtenberg und Mitte (2), letztere überhaupt nur in Charlottenburg-Wilmersdorf.
Tatsächlich ist aber beides kein Widerspruch, sondern weist auf etwas hin, das immer mehr im Kommen ist: die Umwandlung der Bücherei in eine Erlebnis-, Begegnungs-, Dienstleistungs- und Eventstätte. Das Mekka der Freunde dieses neues Typs von „Bibliothek“ ist „Dokk1“ in der Hafenstadt von Aarhus/Dänemark. Bücher und überhaupt Lesen spielen dort unter einer Vielzahl von Angeboten nur noch eine geringe Rolle (3).
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Johann Manfred Kleber zeigt Neokubistisches, Enigmatisches und Skripturales
„Skriptopath“ nennt sich Johann Manfred Kleber. Das ist beileibe nicht das einzig Originelle an diesem Künstler, dessen Arbeiten bis zum 20. Oktober am neuen Standort der Galerie Carlos Hulsch im Ausstellungsfoyer des „abba Berlin hotel“ in der Lietzenburger Straße 89 zu sehen sind.
Johann Manfred Kleber. Foto: Wecker
Originell ist für den gestandenen Galeristen aus dem Klausenerplatzkiez, daß Johann Manfred Kleber unter den zahlreichen Künstlern seiner Galerie der einzige gebürtige Berliner ist. Dieser Hinweis ist deshalb wichtig, da der Künstler bereits im zarten Alter von fünf Jahren eine erste Arbeit vorlegte, die über 70 Jahre hinweg bis zur heutigen Ausstellung des Künstlers stilprägend ist: Nach Diktat schrieb er damals in Schönschrift: „eresimitemutsin“, was soviel wie „Ehret sie mit Demutsinn“ heißen sollte. Dem rätselhaften Sinn seiner Arbeiten, den Stiften zur Fertigung seiner ästhetisch angeordneten kalligraphischen Zeichen und dem Untergrund, Papier, Stoff und Pappe ist er bis heute treu geblieben.
Dazwischen lagen jedoch Jahre, in denen er sich zunächst als Galerist einen Namen machte. In den stürmischen endsechziger Jahren eröffnete er in Wilmersdorf nach dem Studium der Musik seine „Galerie Natubs“. Sie war eher eine Kneipe mit Ausstellungen, Lesungen, Konzerten und Filmvorführungen. Dort traten schon Größen wie h. c. Artmann, Nicolas Born und Günter Herburger auf. Noch erfolgreicher wurde die gemeinsam mit seiner Frau gegründete „Galerie Kleber“, für die er Künstler wie Johannes Grützke, Manfred Bluth und Matthias Koeppel gewinnen konnte. Letzterer hielt zur Eröffnung seiner jüngsten Ausstellung die Laudatio.
Johann Manfred Kleber im Gespräch mit Matthias Koeppel.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Der Landesverband sieht "Nicht zündeln!" als Bekenntnis zur Zivilgesellschaft und gleichzeitig als Einladung zur Debatte vor Ort, bei Veranstaltungen und in den sozialen Medien (Hashtag #nichtzuendeln). Das Plakat soll zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema anregen.
* Börsenblatt.net vom 12. Juni 2017
Lesen macht schlau
- Gesellschaft, ZeitZeichen -
Die Bezirksbibliotheken im Vergleich
Der Jahresbericht 2016 der Berliner Öffentlichen Bibliotheken liegt seit kurzem vor. Wie stehen die sieben Bezirksbibliotheken in Wilmersdorf und Charlottenburg demnach da? Da der Bericht nur Angaben für das eine Jahr 2016 enthält, bietet sich ein Pro-Kopf-Vergleich mit anderen Bezirken an. Ich habe dazu den Nachbarbezirk Steglitz-Zehlendorf (West) und den einwohnerschwachen Bezirk Treptow-Köpenick (Ost) herangezogen:
Bezirke
|
C-W |
St-Z |
T-K |
Anzahl der Bibliotheksbesuche je Einwohner |
1,80 |
2,88 |
2,31 |
Anzahl der Entleihungen je Einwohner |
4,27 |
9,08 |
4,69 |
Anzahl der Medien (1) je Einwohner |
0,76 |
1,26 |
1,00 |
Ausgaben für Medienerwerb je Einwohner (in €)
|
0,91 |
1,28 |
0,92
|
Der Vergleich zeigt: Auch wenn sich die Verwaltungsoberen von „City West“ ins Zeug legen, wenn es um den Bau von Hochhäusern durch Investoren am Bf. Zoo geht – was jedoch die wichtigste Kultureinrichtung für die Einwohner selbst betrifft, nämlich die Stadtbüchereien, so lassen dieselben Oberen die Büchereien in allen Punkten hinter die beiden Vergleichsbezirke und überhaupt hinter alle anderen Bezirke zurückfallen – und das schon seit Jahren.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Wasser, Blitz und Sonnenschein
- Kiez, ZeitZeichen -
Viele Bürger, die Einwohnerfragen stellen, kennen das: Da wartet und wartet man auf eine Antwort des Bezirksamts (gilt besonders für SPD- und CDU-Stadträte) und/oder man bekommt eine Antwort, die als unverschämt bezeichnet werden muß: nur ein Teil der Frage wird beantwortet / die Frage wird verdreht / die Antwort ist falsch/flapsig/arrogant/nichtssagend/von oben herab (gilt für SPD-, CDU- und Grünstadträte). Auch gelegentliche Praxis: die BVV-Vorsteherin verbietet kurzerhand eine Frage (CDU, SPD: letztmals am 4.7.).
Viele Bürger kennen das – besonders bekannt wurde dieses Umspringen mit fragenden Bürgern anläßlich der Kleingartenkolonie Oeynhausen oder der Tennisplätze im WOGA-Komplex hinter der Schaubühne. Immer dasselbe: das „demokratische Beteiligungsinstrument“ Einwohnerfrage wird von den Amtspersonen im Bezirksamt (und ihrer Gefolgschaft in der BVV) als lästig empfunden. Dieses große Unbehagen an fragenden Bürgern führte im April logischerweise zur einzigen Politiker-denkbaren Schlußfolgerung: das Fragerecht wurde erheblich eingeschränkt.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -