Der Heilige Martin und die Gänse
Alle Jahre wieder kommt der Martinstag. Die Kinder machen Laternenumzüge und die Erwachsenen
freuen sich auf die knusprige Gans aus der Backröhre. Was aber hat es mit dem Martinstag auf sich?
El Greco: Martin und der Bettler gefunden bei Wikipedia
Der Martinstag ist der Festtag des Heiligen Martin von Tours. Er wurde ca. 316 in der römischen Provinz Pannonien im heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Militärbeamten geboren. Schon mit 15 Jahren schickte ihn sein Vater zum Militärdienst, den er auch einige Jahre ausübte.
An einem frostigen Wintertag um das Jahr 338, als Martin als Soldat in Amiens stationiert war, begegnete er vor den Stadttoren einem zerlumpten Bettler im Schnee. Barmherzig teilte er mit dem Schwert seinen Mantel und gab dem Armen eine Hälfte. Nachts erschien ihm Christus im Traum, bekleidet mit der Mantelhälfte, die er dem Armen gegeben hatte. Dieses Erlebnis veranlasste Martin sich zum Christentum zu bekennen und er kündigte seinen Militärdienst, weil er als Christ nicht mehr im Krieg kämpfen wollte.
In der folgenden Zeit widmete er sich den Armen und vollbrachte einige Wunder. 371 sollte er in der Stadt Tour auf Drängen der Einwohner zum Bischof ernannt werden. Da er sich seiner Aufgabe nicht würdig fand, vesteckte er sich in einem Gänsestall. Aber die aufgeregten Gänse schnatterten so laut, dass Martin entdeckt wurde, und er das Amt annehmen musste.
Am 8. November 397 starb Martin auf einer Missionsreise und wurde am 11. November beigesetzt.
Der Heilige Martin ist u. a. Patron der Armen, der Bettler und der Gänse.
Der Brauch des Martinsgans-Essens wurzelt vermutlich in der obigen Geschichte. So werden die Gänse heute, gewissermaßen zur "Strafe", weil sie Martin verraten hatten, an seinem Gedenktag gegessen. Dass Gänse gerne am Martinstag und in der darauffolgenden Zeit verspeist werden, hat vielleicht auch seinen Grund darin, dass es für einen Bauern teuer war die Vögel durch den Winter zu füttern, und weil am Martinstag die Steuern gezahlt wurden - eben auch in Form von Gänsen.
Eine andere Tradition sind der St. Martins-Zug. Kinder ziehen zum Gedenken an den heiligen Martin mit Laternen durch die Straßen, begleitet von einem einem Schimmel, auf dem ein als römischer Soldat verkleideter Reiter mit einem roten Mantel sitzt und den Heiligen darstellt. Bei dem Umzug werden Martinslieder gesungen. Zum Schluss gibt es häufig ein Martinsfeuer und die Kinder erhalten einen Weckmann aus Hefeteig mit Rosinen.
Hier im Kiez lädt die ev. Luisengemeinde am 11.November um 17h in der Luisenkirche zu einer Familienandacht mit Pfarrer Kunckel ein, anschließend zieht der Laternenumzug zum Schloss, wo der Heilige Martin für ein Interview zur Verfügung steht. Die Kinder werden gebeten, ihre Laternen selbst mitzubringen.
- Grabowskis Katze - 10. November 2006 - 21:19
dreizehn Kommentare
Nr. 3, JessyRamon, 11.11.2006 - 03:10 Vielleicht könnte man das ja im Kulinarischen Salon machen? Der Kiez kocht gemeinsam Gänseessen – den Vogel hat ja maho schon spendiert! Soferns da leckere Beilagen gibt, mach ich auch mit, tu mich daran dann gütlich, wenns recht ist. |
Nr. 4, Marcel, 11.11.2006 - 03:17 Auja.. im Kulinarischen Salon.. da müsste man doch nur ein Mitglied des Kiezbündnis-Vorstands ansprechen..und da der Vorstand des Kiezbündnisses so eng mit dem Kiez verbunden ist, sollte das an sich doch kein Problem darstellen,oder? Vielleicht könnte man das auch gleich zu Pressezwecken nutzen? “Wir füttern das Prekariat” ;) |
Nr. 5, heidi, 11.11.2006 - 19:48 Eine prima Idee, ich steh’ auf knusprige Gänsebraten, da würde ich auch mitmachen. |
Nr. 6, maho, 14.11.2006 - 00:57 Es wird konkreter: Regina will auch mitmachen und hat ihre Küche (Backofen) zum Bruzeln und gemeinsam Speisen angeboten. Wir können uns dann demnächst abstimmen! |
Nr. 7, JessyRamon, 14.11.2006 - 01:14 Prima! Ich hatte auch schon schon zugesagt, nen großen Sack Kartoffeln zu sponsern. |
Nr. 8, Marcel, 14.11.2006 - 01:31 Hehe =) hmm..dann sponsor ich doch einfach mal den Rotkohl und die Füllung der Gans (die ja laut maho nicht soo umständlich sein soll). Küche und Örtlichkeit sponsort also Regina. Getränke bekommen wir auch noch zusammen =) Marcel |
Nr. 9, heidi, 14.11.2006 - 17:48 ... und ich sponsor Maronen. In welcher Form muss ich noch überlegen. |
Nr. 11, maho, 27.11.2006 - 17:15 Bist Du neugierig? Bilder gibt es erst, wenn Du uns eines von Dir schickst. Oder erlaubst Du uns, das Foto von Dir vom Schloßparkini-Picknick mit zu zeigen ? |
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“...Der Heilige Martin ist u. a. Patron der Armen…”
Dann wäre er ja heute eigentlich wieder hochaktuell!?
Auch an das “Teilen” als Wert könnten sich mal wieder einige Politiker erinnern, die sogar noch schamlos durchaus inhaltlich ähnliche Bezeichnungen wie “sozial” in ihrem Namen tragen.