Was ist denn da los? Am 1. August war der Klimaschutzmanager sein erstes Jahr im Amt – und das war weder dem Bezirksamt noch dem örtlichen Bürgerverein eine einzige Zeile wert? Keine winzige Pressemitteilung und auch kein Sterbenswörtchen im Herbstheft des Vereins? Und dabei können wir – auch wenn wir nur eine Handvoll eingeweihter Bürger sind – uns noch gut an das jahrelange Ringen um den Ökokiez 2020 erinnern. Zum Beispiel an die denkwürdige offizielle „Informationsveranstaltung zum Ökokiez 2020“ am 29.2.2012, als sich von den 9.000 Ökokiezanwohnern 70 versammelt hatten, um dem zukünftigen Ökokiez seine demokratischen Weihen zu verleihen. Über ihn als solchen abstimmen, das ließen das Bezirksamt und der Bürgerverein zwar vernünftigerweise nicht zu, aber wir Bürger wurden doch immerhin gefragt, welche der geplanten 42 klimaschützenden Maßnahmen wir „sinnvoll“ fänden. Und siehe da: 19 der 70 Anwesenden, also satte 27,1%, fanden die allererste Klimaschutzmaßnahme – die natürlich die Schaffung eines Postens, nämlich den des Klimaschutzmanagers, war – sinnvoll.
Später bekam diesen Posten dann doch nicht eine dem Bezirksamt seit Jahren eng verbundene ökokiezbekannte Persönlichkeit, sondern die Stelle mußte zum unverhohlenen Ärger der damaligen grünen Stadträtin auf Anweisung ihres Fördergeldgebers ausgeschrieben werden, um dem Gesetze zu genügen. Könnte das der Grund dafür sein, daß der derart erwählte Klimaschutzmanager jetzt sogar von seinem geistigen Vater (seiner geistigen Mutter?), ebenjenem Bürgerverein, an seinem Ehrentag verleugnet wurde?
Klimaschaufenster: seit Jahresanfang Dauerausstellung
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Staatlichen Museen zu Berlin zeigen Botticelli
In Berlin befindet sich die größte Sammlung von Werken des genialen Malers der Renaissance Sandro Botticelli, der mit bürgerlichem Namen Alessandro di Mariano Filipepi hieß; Außerhalb Italiens.
Mit jenem Namen sind die beiden einzigen Werke signiert, die sich dem genialen Künstler der Renaissance eindeutig zuschreiben lassen. Mit dem Spitznamen „Botticelli“, was „Fäßchen“ heißt, hat ihn sein Bruder bedacht. In der Ausstellung sind diese beiden Werke erst nach einem Gang durch 500 Jahre Rezeptionsgeschichte der Werke Botticellis zu entdecken. Ob bewußt oder unbewußt, die Konzeption der jüngsten Ausstellung der Staatlichen Museen „The Botticelli Renaissance“ folgt dem Gedanken des erst kürzlich verstorbenen Kunsthistorikers Peter H. Feist, dessen Blick auf die Geschichte stets von der Gegenwart aus erfolgte. So begegnet der Besucher, noch bevor er die Botticelli-Ausstellung betritt, einer modernen in allen Autoläden zum Kauf angepriesenen Felge für Rennautos mit dem Namen „Oz Racing Botticelli Iii“. Die im Zentrum der Speichen eingesetzte Diamantform greift die Gestaltung einer Brosche auf, die eine der drei Grazien in Botticellis Gemälde „Primavera“ (Frühling) trägt. Es ist eines der beiden Hauptwerke Botticellis. Das andere ist „Die Geburt der Venus“. Beide hängen auch heute in den Uffizien von Florenz und können daher nicht in Berlin gezeigt werden, dafür aber Hunderte Arbeiten anderer berühmter Künstler, die sich von diesen Werken haben inspirieren lassen.
Der Direktor der Gemäldegalerie Bernd Lindemann diskutiert mit den
Kuratoren des Londoner Victoria and Albert Museums, mit denen gemeinsam
diese Ausstellung entwickelt wurde.
Foto: Wecker
Hat der Besucher die Felge und den Einlaß zu den Ausstellungsräumen
passiert, dann strahlt ihm Botticellis 1490 gemalte Venus entgegen. Sie
wird von Mädchenporträts, die wie die Venus dem Meer entsteigen, der
niederländischen Fotografin Rineke Dijkstra eingerahmt. Von hier aus
wird der Besucher immer weiter zurückgeführt: über Andy Warhol, David
LaChapelle, der 2009 eine schwarze Venus vor seiner Fotokamera mit
Kindersoldaten zu dem Bild „Die Vergewaltigung Afrikas“ inszenierte,
über Arnold Böcklin, Jean-Auguste-Dominique Ingres, Edgar Degas, der
auch selbst als Besucher der Uffizien gezeichnet zu sehen ist, bis hin
zu zeitgenössischen Venus-Darstellungen, die junge, göttliche
Florentinerinnen des 15. Jahrhunderts lebendig werden lassen.
Gleich beim Betreten nimmt die unvergängliche göttliche Schönheit den
Betrachter gefangen
und begleitet ihn durch die gesamte Ausstellung
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Eine große Show spielte sich heute in den frühen Morgenstunden am Nachthimmel ab. Aus dem besonders großen Vollmond plus einer totalen Mondfinsternis wurde der „Blutmond“. Dazu kreuzte auch noch zum passenden Zeitpunkt um 04:32 Uhr die Internationale Raumstation (ISS) den rötlich schimmernden Erdtrabanten.
- Wissenschaft, ZeitZeichen -
Deutschland verliert einen großen Künstler
In der Nacht zum Sonntag, 20. September, ist der großartige Charlottenburger Künstler Volker Kühn in seinem 81. Lebensjahr für immer von uns gegangen.
Trotz schwerer Krankheit kamen aus seiner Wohnung in der Grolmannstraße bis zuletzt Kassenschlager wie die erfolgreichen Produktionen im Renaissancetheater mit „Marlene“ und „Hello, I’m Johnny Cash“ oder im Theater am Kurfürstendamm „Ich, Gunter Gabriel. Mein Leben mit Musik“. Leider fanden dagegen seine jüngeren CD-Produktionen viel zu wenig Beachtung. Jeweils mit einem großartigen Schauspielerensemble produzierte er eine Hörspielfassung von Gabriele Tergits Roman „Käsebier erobert den Kurfürstendamm“, eine brandaktuelle Geschichte von 1931, oder die CD „Fisch sucht Angel“. Darauf läßt er seine Gefährtin Katharina Lange mit Walter Plathe Tucholskys Ansichten über die Beziehungen von Mann und Frau nachspüren.
Bevor er 1961 mit der Gründung seiner ersten Theatergruppe, der „Jungen Bühne 61“, die Bühne eroberte, war er bereits erfolgreicher Journalist, der den hoffnungsvollen Nachwuchsautor Heinrich Böll förderte und das Feuilleton erfolgreich mit dem politischen Ressort verband. Diese Erfahrung öffnete ihm die Tür in die Unterhaltungsabteilung des Hessischen Rundfunks und war die Basis seines späteren Erfolgs in der Berliner Kabarettszene. In die empfahl ihn einer seiner engsten Freunde, mit dem er unzählige Programme gemacht hatte: Wolfgang Neuss. Der vertraute ihm an: „In Berlin gibt es noch einen Volker, der macht am Ludwigkirchplatz Kabarett“. Es folgte eine enge Zusammenarbeit mit Volker Ludwig am Reichskabarett. Doch zuvor hatte er bei der Hörliteratur eine ganz neue Plattenidee. Er produzierte fünf Folgen der „Politparade“, an der Willy Brandt, Helmut Schmidt, Franz Josef Strauß, Rainer Barzel, Heinrich Lübke und viele andere Politiker nicht immer ganz freiwillig mitwirkten.
Das Publikum wird diesen universellen Künstler missen, die Schauspieler den Umgang mit einem bescheidenen und zurückhaltenden Regisseur, für den immer das künstlerische Anliegen und nicht das Ego im Vordergrund stand und die Theater, für die seine Stücke immer ein Publikumsmagnet waren.
Frank Wecker
Volker Kühn.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Menschen im Kiez -
Neben den recht lebendigen Großstadttierchen und der städtischen Tierwelt aus Metall oder Stein existiert noch eine weitere Fauna in Berlin. Ihr „Lebensraum“ ist in diesem Fall ein Charlottenburger Zaun.
- Kiezfundstücke, Kinder und Jugendliche -
Straßen und Plätze – das sind natürlich auch Tunnel und Verkehrsinseln. Und erst recht die Gebäude beiderseits der Straße. Aber es sind auch die Dinge, die zur Verschönerung dienen, z.B. Skulpturen. Um solche geht es hier, und zwar um die städtische Tierwelt aus Metall oder Stein, eben die „andere Fauna“.
Vor dem Seniorenheim in der Pestalozzistraße 91 steht ein Gepard, 3,20 m lang und über 1 m hoch. Hans Joachim Ihle (1919-1997) schuf ihn 1972 aus Bronze. Es war sein dritter Gepard nach dem vor dem Schwesternwohnheim in der Tempelhofer Götzstraße 20a (1963) und dem im Hotel Grunewald in Nikolassee (1968; seit 2006 verschollen).
Daß Geparde die schnellsten Landtiere sind, weiß jeder, und diese Eigenschaft betont der Bildhauer hier, indem er die langen Läufe, die erst die hohe Geschwindigkeit ermöglichen, noch verlängert hat.
Hans Joachim Ihle studierte bei Richard Scheibe und wurde bekannt durch seine Tierplastiken. 1951 – sogar ein Jahr vor seinem Lehrer – erhielt er den Berliner Kunstpreis in der Sparte Bildende Kunst. Von den 50er bis in die 70er Jahre wohnte er in der Homburger Straße 2, wo keine Gedenktafel an ihn erinnert.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Berliner Theaterclub vergibt Preise
Die neue Theatersaison hat begonnen. Für den Berliner Theaterclub ist dies Anlaß, auf seine Weise Bilanz der vergangenen Spielzeit zu ziehen. Er tut es alljährlich mit der Vergabe des „Goldenen Vorhanges“. Seit 1976 erhalten diese Auszeichnung per Abstimmung die bei den Mitgliedern des Klubs beliebtesten Schauspieler der Saison. Der „Goldene Vorhang“ ist damit der einzige Theaterpreis, der direkt vom Publikum vergeben wird. In diesem Jahr haben die Besucher ihre Wahl von 2013 in der gleichen Konstellation wiederholt: Den „Goldenen Vorhang“ für die beste Schauspielerin erhält Katharine Mehrling und als bester Schauspieler wird Boris Aljinovic ausgezeichnet. Für Katharine Mehrling ist es der vierte „Goldene Vorhang“. Für ihre Popularität in der vergangenen Saison sorgten ihre Rollen an der Komischen Oper in „Arizona Lady“ und im „Ball im Savoy“ sowie am Renaissance-Theater ihr Spiel in „Fast Normal“ und in „Ewig Jung“. Boris Aljinovic, der den „Goldenen Vorhang“ zum zweiten Mal erhält, spielte sich am Renaissance-Theater in den Produktionen „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ und in „Unwiderstehlich“ in die Herzen der Zuschauer.
Der Präsident des Berliner Theaterclubs Otfried Laur, der frühere
Regierende Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit (SPD), die
Schauspielerinnen Katharine Mehrling und Judy Winter
und Schauspieler
Hans-Jürgen Schatz und Felix Martin bei der Zeremonie im
Renaissance-Theater.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Charlottenburg „gab Gummi“
In die frische Morgenluft vom Samstag hatte sich der Duft von Öl und Benzin gemischt. Lack und Chrom erstrahlten im Sonnenlicht. Alles was Rang und Namen hat war zu einem friedlichen und fairen Wettstreit aufgefahren: Trabbi und Mercedes Benz, Wartburg und Porsche, Ferrari und Fiat, Jeep und Rolls-Royce, MG, Chevrolet, Käfer und Bulli von VW, Karmann Ghia, Audi, Opel, Peugeot, Rover, Citroen, Saab, Ford, BMW, Volvo, Alfa Romeo, Triumph und noch so einige mehr.
Ein Motor, wie der alte Ingenieur ihn schuf - ohne viel elektronischen Schnickschnack
Als dann pünktlich um 9:00 Uhr Bezirksbürgermeister Reinhard
Naumann (SPD) die Startfahne schwenkte, brüllten die Motoren auf - mal mehr und mal weniger. Gummireifen krallten sich in den noch kühlen Asphalt - mal mit reichlich und
mal mit etwas weniger Pferdestärken. So starteten die jüngeren und älteren Fahrerinnen und Fahrer bei bestem Wetter mit viel Spaß und Freude auf die 220 km lange Rennstrecke. Die 14. Adac/VBA Classic-Rallye führte von und zum Schloß Charlottenburg durch den Berliner Südwesten, Potsdam und das Havelland.
Update:
* VBA - Alle Teilnehmer / alle Ergebnisse
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- Kiez, Technik -
Bröhan-Museum präsentiert „Wandellust“
Erneut greift das Bröhan-Museum mit einer Sonderausstellung über den Jugendstil hinaus und widmet sich Pionieren des zeitgenössischen Designs. Bis zum 25. Oktober zeigt das Museum in der Schloßstraße 1a Ergebnisse des 6. Porzellanworkshops „Kahla-Kreativ“.
Kahla ist eine Thüringer Stadt an der Saale, die außer durch die Leuchtenburg auch für seine Tradition der Porzellanherstellung bekannt ist. Die Stadt verfügt zwar nicht über eine berühmte Manufaktur, aber Porzellan wird hier seit dem 23. Oktober 1844 industriell hergestellt. Es war beliebtes Gebrauchsporzellan, das gut ankam, so daß Kahla bald zu den größten Porzellanherstellern Deutschlands zählte. Immerhin waren die Produkte so schön gestaltet, daß sich Porzellanobjekte aus Kahla in der Sammlung des Bröhan-Museums befinden, die auch im Rahmen der Ausstellung „Wandellust“ gezeigt werden.
Gebrauchsgeschirr aus Kahla ist im Bestand des Bröhan-Museums.
Fotos: Wecker
Von größerem Interesse für die Besucher dürften jedoch die Ergebnisse des Workshops „Kahla-Kreativ“ sein. Veranstalter der Workshops ist die Günter-Raithel-Stiftung. Sie konnte in diesem Jahr aus über 100 Bewerbungen zwölf junge Künstler auswählen, von denen sechs aus dem Ausland angereist sind. Selbst aus China, wo vor rund 1300 Jahren das Porzellan erfunden worden war, ist eine Teilnehmerin angereist. Dieser Teil der Ausstellung zeigt ein breitgefächertes Spektrum an Arbeiten, die überraschende Möglichkeiten des Materials offenbaren. Da gibt es Porzellane, die bei Annäherung leuchten und klingen, Tassen, die bei einem Schubs nicht gleich den Inhalt verlieren, sondern selbst wieder die senkrechte stabile Lage finden, die in Farbe und Material variierenden Gestaltung gebrauchsfähigen Geschirrs und auch rein plastische Arbeiten, bei denen zu Gunsten der Ästhetik das Porzellan seine Gebrauchsfähigkeit als Geschirr verliert.
Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 8 beziehungsweise ermäßigt 5 Euro.
Frank Wecker
Imke Freiberg aus Fürstenwalde bereitet ihr Objekt aus Porzellankacheln
„Innenraum, gemütlich“ für die Ausstellung vor.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
TTIP und CETA untergraben die Demokratie
Über 30 Verbände und Organisationen rufen für den 10. Oktober zu einer Großdemonstration gegen die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA auf. Die Demonstration beginnt um 12 Uhr am Hauptbahnhof.
Befürworter der Abkommen sind vor allem die Wirtschaft, Verbände der Großindustrie und Funktionäre der Regierungsparteien, die erst nach starkem öffentlichen Druck Einblick in die zunächst unter strikter Geheimhaltung geführten Verhandlungen geben. Ihnen steht ein breites Bündnis von Gewerkschaften, Oppositionsparteien, Umweltverbänden und Bürgerinitiativen gegenüber, die aus ganz unterschiedlichen Interessen die Abkommen ablehnen. Sie fürchten vor allem, daß damit über Jahrzehnte erkämpfte Sozial-, Umwelt- und Verbraucherschutzstandards ausgehebelt werden können. Die Befürworter versuchen, die Bürger mit den Versprechen neuer Arbeitsplätze und eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwunges zu gewinnen. Der Internetauftritt des Bundeswirtschaftsministeriums führt den Besucher über einen ganzen Teppich solcher Argumente zu Informationen über die Abkommen. Die Erfahrung lehrt jedoch die Bürger, daß durch wirtschaftlichen Aufschwung noch nie Arbeitsplätze entstanden sind. Freizügiger Handel und technischer Fortschritt erhöhen gerade dadurch den Profit der Konzerne, daß sie den größten Kostenfaktor, den Lohn, durch einfließende Billigarbeitskräfte und Maschineneinsatz verringern. Arbeitsplätze entstehen durch die Abkommen für Advokaten, denn das Neue an den Abkommen ist eine erweiterte Schiedsgerichtsbarkeit, die ein großer Tummelplatz für Paragraphenreiter zu werden verspricht. Der Sinn der neuen Verträge ist, daß die internationalen Großkonzerne sich anschicken, mittels einer Paralleljustiz von Schiedsgerichten an der staatlichen Gerichtsbarkeit vorbei demokratische Entscheidungen der Bürger und Parlamente durch Erpressung mit hohen Verfahrenskosten und horrenden Schadenersatzforderungen zu unterlaufen. Oftmals reicht allein schon die Androhung solcher Verfahren, um die Gemeinden zum Nachgeben zu veranlassen.
Das bekommen gerade die im Tal von Rosia Montana lebenden Rumänen zu
spüren. Dort befinden sich die größten Gold- und Silbervorkommen
Europas. Die Schürfrechte hat das kanadische Unternehmen „Gabriel
Resources“. Das arbeitet mit dem Gift Zyanid, wodurch auf einer Fläche
von 2388 Hektar Boden und Wasser verseucht werden. Daraufhin hat das
Parlament im November vergangenen Jahres dem Unternehmen die Lizenz
entzogen. Am 21. Juli hat der Konzern bei der Weltbank ein
Schiedsgerichtsverfahren gegen Rumänien beantragt. Für den Konzern
arbeitet die Kanzlei White & Case, die 2014 39 solcher Klagen vor
dem Gremium vertreten hat und dabei gegen Venezuela eine der bisher
höchsten Entschädigungssummen überhaupt erstritten hatte. Gegen Rumänien
war bisher ein Schadensersatz in Höhe von vier Milliarden Dollar im
Gespräch. Berater hatten der rumänischen Regierung von diesem von
zahlreichen Organisationen geforderten Schritt abgeraten. Neuseeland ist
da vorsichtiger. Es wollte aufdringliche Reklame auf den
Zigarettenpackungen verbieten. Doch nun wird erstmal abgewartet. Solch
einen Vorstoß hatten zuvor schon Australien und Uruguay unternommen und
damit den Tabakkonzern Philipp Morris verärgert, der nunmehr beide
Regierungen vor Schiedsgerichten in New York verklagt. Die Neuseeländer
warten jetzt diese Schiedssprüche ab, um zu sehen, wie die Gerichte
Philipp Morris vor den Ansprüchen der Regierungen auf Gesundheit ihrer
Bürger schützen. In Europa muß Philip Morris noch vor dem Europäischen
Gerichtshof antreten, um gegen die Tabakrichtlinie der EU vorzugehen. Im
Kleinen und auch noch vor einem ordentlichen Gericht erfahren gerade
die Kleingärtner der Kolonie Oeynhausen, wie die Erpressung der Kommunen
funktioniert.
Wirtschaftsminister Siegmar Gabriel will die Schiedsgerichtsklauseln bei
TTIP
neu aushandeln lassen, gleiche Regelungen bei CETA aber bestehen
lassen.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Politik -
- Benefiz-Spätsommerfest im Nachbarschaftshaus am Lietzensee
Am Samstag wird das zehnjährige Bestehen des Stadtteilzentrums
Charlottenburg-Wilmersdorf gefeiert. Jung und Alt sind herzlich
eingeladen, bei Kaffee, Kuchen, Imbiss, Salat, Grillwurst. Tombola,
Schnupperkursen, Bühnenprogramm mit Tanz für Groß und Klein, Chorissimo,
Swingtanz mit Live-Musik u.v.m. zu feiern.
Der Erlös kommt dem
Nachbarschaftshaus am Lietzensee zugute, dem die weitere finanzielle Unterstützung entzogen werden soll.
Samstag, 19. September 2015 ab 15:00 Uhr
Nachbarschaftshaus am Lietzensee
Herbartstr. 25, 14057 Berlin-Charlottenburg
- Ausstellungseröffnung im Schlorrendorfer
Der Kultur-Club Westend im Schlorrendorfer lädt zur Eröffnung der Ausstellung "Paintings" von Agnes Grambow ein.
Seit Juli finden bereits bei sonntäglichen Künstlerfrühschoppen regelmäßig Gespräche eines interessierten Publikums mit den Künstlern statt, bei denen neben aktuellen Themen auch die Möglichkeit besteht, einzelne Kunstwerke vorzustellen oder auch das eine oder andere aus dem Repertoire darzubieten.
Samstag, 19. September 2015 um 19:00 Uhr
Kultur-Club Westend im Schlorrendorfer (Kiez- und Kulturgaststätte)
Meerscheidtstraße 9 - 11, Berlin-Westend
- Stadtführung durch Schöneberg - Rund um Potsdamer und Pallasstraße
Im südlichen Teil ist die Potsdamer Straße besonders vielfältig und
überraschend. Zwischen Grunewald- und Pallasstraße stehen Behördenbauten
aus der NS-Zeit, die spätbarocken Königskolonnaden und eins der frühen
Hochhäuser Berlins, 1930 von Architekt Bruno Paul erbaut. Auf dem
Gelände, auf dem vorher der Berliner Sportpalast stand, wurde in den
1970er-Jahren ein Wohnkoloss erbaut, das Pallasseum. Schräg gegenüber
sind die 1981 besetzten Häuser 157/159. An der Ecke Alvenslebenstraße
liegt das letzte unbebaute Ruinengrundstück der Potsdamer Straße und vor
dem Hochbahnhof Bülowstraße steht ein besonders interessantes
Jugendstilhaus. Lassen Sie sich an diese Orte führen und lernen Sie
dabei die Geschichte des Schöneberger Nordens kennen.
Für die Führung mit Sibylle Nägele und Joy Markert ist unbedingt eine Anmeldung bei der Volkshochschule Tempelhof-Schöneberg notwendig (Entgelt: 6 EUR).
Sonntag, 20. September 2015 von 15:00 bis 17:15 Uhr
Treffpunkt: vor dem Haus Potsdamer Str. 203 (Ecke Großgörschenstr), Berlin-Schöneberg
- Vortrag zur laufenden Sonderausstellung im Schloß Charlottenburg
Der KDFB-Berlin mit Sitz am Lietzensee lädt zu einem Einführungsvortrag zur Sonderausstellung „Frauensache. Wie Brandenburg Preußen wurde“ ein.
Referentin: Kristin Bahre, Kunsthistorikerin und Kuratorin der Ausstellung
Eintritt frei - Spenden für die Arbeit des KDFB sind erwünscht.
Am Mittwoch, 21. Oktober 2015 um 16:00 Uhr wird noch eine Führung durch die Sonderausstellung angeboten (Die Kosten für Eintritt und Führung müssen selbst übernommen werden).
Montag, 12. Oktober 2015 um 19:00 Uhr
Haus Helene Weber
Wundtstr. 40-44, 14057 Berlin-Charlottenburg
- Geschichte, Gesellschaft, Kunst und Kultur -
Am Montag, 14. September 2015, unterzeichnete Bezirksstadtrat Marc Schulte gemeinsam mit dem Vorstand der Bürgerinitiative ParkHaus Lietzensee e.V. den Pachtvertrag für das Parkwächterhaus im Lietzenseepark. Pünktlich gegen 17:30 Uhr zur Unterzeichnung des Vertrages hörte es auf zu regnen und die Sonne strahlte, um ein Zeichen zu setzen. Es soll nun wieder Leben in das Häuschen kommen. Da war bereits jemand wach geworden: der alte, junge Parkwächter tauchte prompt auf, um sich das rege Geschehen anzuschauen. Elan und Freude der Aktiven wurden deutlich spürbar. So waren auch zahlreiche Anwohner und Freunde zur feierlichen Übergabe erschienen.
Der erste Schritt ist damit geschafft. Die nächsten Aufgaben sind noch schwer genug, bevor die Initiative den gemeinnützigen Betrieb in dem 90 Jahre alten Gebäude mit sozialen und kulturellen Angeboten und einem kleinen Café aufnehmen kann. Das Haus stand einige Jahre leer und muß erstmal umfangreich und denkmalgerecht saniert werden. Das Bezirksamt unterstützt das Vorhaben mit einer symbolischen Pachtgebühr. Um die finanziellen Mittel in Höhe von ca. 600.000 € für Sanierung und Umbauten müssen sich die engagierten Bürger selbst bemühen. Für den Anfang werden noch dringend Spenden benötigt. Erste Baumaßnahmen im Rahmen von ca. 35.000 € müssen durch diese Spenden finanziert werden.
Kontakt, Unterstützung und weitere Informationen:
* ParkHaus Lietzensee e. V.
* ParkHaus-Blog
- Gesellschaft, Menschen im Kiez -
Diese Frage hatten wir bereits vor einem Jahr gestellt. Auch jetzt heißt die Antwort: Der Abriß der Gasreihenleuchten geht weiter. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt nennt in ihrem „Status der Umrüstung“ folgende Zahlen:
Anzahl der Gasreihenleuchten zum Zeitpunkt
|
1.1.2012 |
1.7.2015 |
Gesamtes Stadtgebiet |
8.000 |
924 |
Charlottenburg-Wilmersdorf |
1.400 |
209 |
In der ganzen Stadt sollen am Schluß nur 240 Gasreihenleuchten erhalten bleiben (3 %), und zwar in Charlottenburg in der Knobelsdorffstraße östlich der Sophie-Charlotten-Straße und auf letzterer südlich vom Kaiserdamm sowie in der Wundt-, Dernburg- und Herbartstraße, in Wilmersdorf in der Ahrweiler Straße und auf Rüdesheimer Platz und Straße.
Nach den Reihenleuchten kommen – voraussichtlich vorfristig schon ab 2016 – die Modell- (1.100), Hänge- (3.350) und Aufsatzleuchten (30.000) dran (Im Westen Berlins, 24.8.2015). Spätestens 2020 wird es nach dem Willen des Senats statt 43.500 (im Jahr 2012) noch 3.300 Gaslaternen aller vier Typen geben (7,6 %). (1)
Links schon Jessica anstelle der Gasreihenleuchte; rechts noch eine Gasaufsatzleuchte
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
Helmut Newton im Kontext von Horvat und Brodziak
Newton, Horvat und Brodziak - dank der Helmut Newton Stiftung werden diese Namen erstmals in einem Atemzug genannt. Bis zum 15. November können Fotografien dieser drei Künstler in der Jebensstraße 2 in ihrem Zusammenhang und ihrer Gegensätzlichkeit betrachtet werden.
Dies ist reizvoll, weil sich die Künstler gleichen Sujets - Mode, Porträt und Akt - widmen, zum Teil auch für die gleichen Magazine gearbeitet haben, aber in ihrem Schaffenshöhepunkt zeitlich auseinanderliegen. Dadurch werden auch Entwicklungen der Meisterfotografie in diesen Sujets ablesbar.
Der Hauptraum gehört dem jüngsten aus dem Dreierbund - dem knapp 40jährigen Polen Szymon Brodziak. Es ist seine erste Ausstellung in Deutschland. Es werden 30 teils großformatige Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus seiner Serie „One“ gezeigt. Besondere Faszination üben seine Bilder aus, wenn seine Models vom Milieu gebrochen und mit den Objekten verschmolzen werden. Sie werden zum Stil einer Blume, zum Ständer einer Lampe oder zu einem Baumstamm, den die Beine wie eine Liane umschlingen.
Nur acht Jahre jünger als Helmut Newton ist der Italiener Frank Horvat. Während für Helmut Newton das Atelier von Yva in der Schlüterstraße prägend wurde, waren es für Frank Horvat die Begegnungen mit Robert Capa und Henri Cartier-Bresson. Dies ist seinen späteren Modeaufnahmen anzusehen. Wie Newton und Brodziak inszeniert er die Modepräsentation in Geschichten, doch die Geschichten von Horvat spielen in einem realitätsnahen sozialen Milieu, aus dem sich fokussiert die Modeidee abhebt. Ihm allein gehört der Straßenflügel der Ausstellungsräume, wo erstmalig in Berlin 200 Arbeiten aus seinem Ausstellungsprojekt „House with Fifteen Keys“ gezeigt werden.
June Newton ist die Inspiratorin der Ausstellungen der Helmut Newton Stiftung und
in der jüngsten Ausstellung sowohl als Model als auch als Fotografin zu sehen.
Foto: Wecker
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FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
- Sommerfest mit Trödelmarkt im Kiez
Die Adventgemeinde lädt Jung und Alt herzlich zu einem kleinen Trödelmarkt zugunsten der Aktion "Kinder helfen Kindern!" ein.
Mit Speis & Trank zum Sommerausklang sollen auch Spiel & Spaß nicht zu kurz kommen.
Sonntag, 13. September 2015 von 12:00 bis 16:00 Uhr
Adventgemeinde Charlottenburg
Schloßstraße 6 / Eingang: Neue Christstr. 2
- Diskussionsveranstaltung zum Thema Politiker- und Behördenwillkür
Der Arbeitskreis Berliner Senioren lädt gemeinsam mit der Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf zu der Veranstaltung "Behördenwillkür auf Landes- und Bezirksebene - Wie kann ich mich dagegen wehren?" ein.
Diskutieren Sie - auch anhand von Einzelfällen - mit dem Vorsitzenden des Petitionsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Andreas Kugler (MdA) und Marion Halten-Bartels, Vorsitzende des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf.
Eine Anmeldung ist nicht unbedingt erforderlich, wäre für die Organisatoren aber hilfreich.
Montag, 5. Oktober 2015 von 15:00 bis 17:00 Uhr
im Haus des ABSV, Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein
Auerbachstraße 7, 14193 Berlin (Grunewald)
Weitere KurzInfos zu Veranstaltungen und Themen rund um den Klausenerplatz-Kiez jetzt immer auch bei Twitter. (ohne Anmeldung einsehbar!)
Weitere Termine auch stets im StadtteilKalender für Charlottenburg-Wilmersdorf des Nachbarschaftshauses am Lietzensee.
- Gesellschaft, Kinder und Jugendliche, Menschen im Kiez -
Unter den vielen Goethe-Biographien zu seinem 250. Geburtstag im Jahr 1999 war auch diese von Dieter Kühn, die sich im Untertitel ausdrücklich „eine biographische Skizze“ nennt. Denn tatsächlich kommt der fiktive Verfasser des Jahres 1867 nie weiter, als seinem Verleger vorzustellen und zu erläutern, was er sich vorgenommen hat: über seinen Großvater in der Zeit des Feldzuges nach Frankreich im Jahr 1792 zu schreiben, den dieser dann zwischen 1819 und 1822 literarisch in seiner autobiographischen Schrift „Campagne in Frankreich“ verarbeitete.
Der fiktive Autor ist Goethes jüngerer Enkel und Nachlaßverwalter Wolfgang Maximilian. Im Laufe seiner Korrespondenz mit dem Verleger wird sein Plan immer verzweigter und berührt immer mehr Aspekte, um Goethes „Vielfalt und Vielseitigkeit“ (259) erkennbar zu machen – Goethe und die Französische Revolution, Goethe als Leiter des Weimarer Militär-Departements, Goethe und seine Erfahrungen mit Krieg, Goethe im Alter (bei der Abfassung des erwähnten Textes hatte er bereits die 70 überschritten), Goethe und seine Familie und vieles mehr. Dies macht es für den Enkel notwendig, immer mehr Helfer heranzuziehen – darunter seinen Bruder Walter, Goethes letzten Sekretär, Fachleute für Botanik und für das Militärwesen –, deren Äußerungen ebenfalls in die Skizze einfließen.
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Michael R. - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Auch in diesem Jahr darf man mal wieder ausnahmsweise
den Turm des Rathauses von Charlottenburg besteigen. Ein Video zeigt den schönen Rundumblick
vom Rathausturm.
Anlässlich des Tages des offenen Denkmals am Freitag, 11. September 2015, von 12:00 bis 16:00 Uhr, besteht die Möglichkeit, den ansonsten nicht für die Öffentlichkeit zugänglichen Turm des Rathauses in der Otto-Suhr-Allee 100 zu besteigen und die Aussicht von oben zu genießen.
Die Teilnahme ist begrenzt - eine Voranmeldung unter Tel. 9029-12301 ist notwendig. Viel Spaß!
- Geschichte, Kiez -
Eher selten geben Politiker eine so klare Antwort auf Fragen der Bürger, wie das Bezirksamt von Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf (SPD-GrünePartei-CDU) es jüngst durch seine Büchereistadträtin (CDU) getan hat (12. Einwohnerfrage). Es ging um die Frage: Wie hält es das Bezirksamt mit den ihm anvertrauten, aus Steuergeldern gekauften Büchern (diesmal: Kunstbände)?
Zunächst die Zahlen: Der Bestand an Kunstbänden und -büchern wurde im Laufe von zehn Jahren (2004-2014) von 3158 auf 2080 gesenkt; das ist ein Minus von 34,1 %. Allein im Jahr 2014 wurden laut dieser offiziellen Erklärung des Bezirksamtes von Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf 253 Bände beseitigt, und im ersten Halbjahr von 2015 sogar schon 449 Bände. (Und dies sind nur die Zahlen für eine von sieben Bibliotheken in einem von zwölf Bezirken!)
Die Begründung für diesen Umgang mit (Kunst-)Büchern ist es wert, hier noch einmal wiederholt zu werden:
Der prozentuale Anteil des Bestandes ‚Kunst‘ am
Gesamtbestand ist seit 2004 ungefähr gleich geblieben, die Nutzung ist
seit 2004 kontinuierlich sowohl absolut als auch anteilig an der
Gesamtausleihe gesunken. Idealer Weise sollte der Bestandsanteil dem
Ausleihanteil entsprechen, die so ermittelte Effizienz den Wert 1
ergeben. Im Bereich ‚Kunst‘ ist dies nicht der Fall, die Tendenz seit
2004 stark fallend. Der Bestand ist im Verhältnis zu seiner Nutzung und
im Verhältnis zum Gesamtbestand zu groß.
Der Widerstand gegen betriebswirtschaftlich kalkulierte
Büchervernichtung und andere Arten der behördlichen Mißachtung von
Leserinteressen beginnt sich erst zu formieren. Auf der Ebene der
Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ist die Öffentlichkeit schon
einen Schritt vorangekommen, wie die Petition
„Büchervernichten in Berlin? Bibliotheken werden kaputt rationalisiert“
mit ihren über 20.000 Unterschriften, davon über 15.000 in Berlin
(womit das Quorum erreicht wurde), zeigt. Aber auf Bezirksebene ist der
Widerstand erst noch punktuell (ein Beispiel: Arbeitskreis Berliner Stadtteilbibliotheken). Daher ist es besonders
wertvoll, daß jetzt zwei renommierte Kunstwissenschaftler ihren Protest
geäußert haben: Prof. Dr. Klaus Herding und Dr. Eduard Beaucamp.
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MichaelR - Gastautoren, Politik -
Otfried Laur hat den „Goldenen Schlüssel“ für das Kulturleben
Seit über 40 Jahren ist der Berliner Theaterclub für ...zigtausende Berliner ein treuer Wegbereiter in das kulturelle Leben Berlins. Ebensolange ist diese Institution untrennbar mit den Namen Otfried Laur verbunden.
Der Klub öffnet Bürgern aus allen Schichten und Generationen vom Schüler bis zum Rentner die Pforten zu den teuersten Stätten der Kunst. Neben dem Theaterball hat der Klub Theaterpartys, Talkshows und Kulturreisen aus der Taufe gehoben. Trotz seiner 73 Jahre blickt Otfried Laur mit langem Atem in die Zukunft. Für die Räume des Theaterclubs in der Hardenbergstraße 6 hat er jüngst den Mietvertrag bis 2024 verlängert. Wie eine knorrige Eiche stemmt er sich bis heute dem rauhen Wind entgegen, der ihm, den Klubmitgliedern und auch den Künstlern von Immobilienhaien, Bürokraten und Advokaten ins Gesicht bläst. In den Stürmen fielen manche liebgewordenen Blätter zu Boden wie Otfried Laurs Veranstaltungsagentur und jetzt erst der über 30 Jahre zelebrierte Theaterball. Sein Höhepunkt war die Verleihung des „Goldenen Vorhangs“ für die am höchsten in der Publikumsgunst stehenden Schauspieler an den Berliner Bühnen. Dieser Preis wird bleiben, und die diesjährigen Preisträger werden in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Die Verleihung erfolgt jedoch nicht mehr im Palais am Funkturm, sondern bei einer Sondervorstellung an der jeweiligen Wirkungsstätte der Geehrten.
Ohne jede Rücksicht auf Alter oder soziales Engagement bläst der Wind dem Theaterclub weiter kräftig ins Gesicht. Wie ein Zauberer versucht nun Otfried Laur die Prise mit einem „Goldenen Schlüssel“ zu bändigen. Dieser „Goldene Schlüssel“ ist das Programmheft des Klubs. Es ist der Wegweiser zu den ermäßigten Karten des Klubs. Sie werden für monatlich mehr als 10 000 Veranstaltungen an den Berliner Kultureinrichtungen von den großen Opernhäusern bis zu Off-Bühnen in den Genres Schauspiel, Oper, Musical, Operette, Konzert, Kabarett, Kindertheater, Variete und Show angeboten. Weil es allzuhäufig aus dem Internet kopiert wurde, steht das Heft nur noch in der Druckfassung den gegenwärtig 22 500 Mitgliedern des Klubs zur Verfügung.
Über den Klub, seine Angebote und Mitgliedschaft gibt es jedoch weiterhin unter: www.berliner-theaterclub.de Informationen im Internet.
Frank Wecker
Otfried Laur hat den Goldenen Schlüssel zum Berliner Kulturleben in der Hand.
Foto: Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Benefiz-Trödelmarkt im Keramik-Museum Berlin
Der Förderverein KMB als Träger des
Keramik-Museums Berlin lädt zum Trödelmarkt im romantischen Ambiente des Museumsgartens ein.
Viele neue/alte, speziell zu diesem Zweck gespendete keramische Gegenstände kommen zum Verkauf. Neben Nippes und wunderbarem Kitsch können auch Vasen, Schalen, Figuren, Objekte oder
Gebrauchsgeschirr (Service / Serviceteile) aus Porzellan, Steinzeug,
Fayence, Steingut oder Irdenware ertrödelt werden. Feine Unikate
anerkannter Künstler oder einfache, rustikale oder auch skurrile
Keramikobjekte sind im Angebot, wie auch das eine oder andere Stück aus
bekannten Manufakturen (z.B. KPM, Rosenthal, Bollhagen, Karlsruhe,
Velten-Vordamm, Waltraud Eich).
Der Eintritt (inklusive Besuch der drei Sonderausstellungen) beträgt 2,00 Euro.
Samstag, 5. und Sonntag, 6. September 2015
jeweils 11:00 bis 17:00 Uhr
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Berliner Seniorenwoche
Die 41. Seniorenwoche findet vom 5. bis 17. September 2015 unter dem Motto “Ehrenamt stärken” mit über 400 Veranstaltungen in den Berliner Bezirken statt. Das kostenlose Programmheft mit allen Veranstaltungen ist bei den Bürgerämtern und Pflegestützpunkten der Bezirke sowie auf der Internetseite des Arbeitskreises Berliner Senioren erhältlich.
Der Landesseniorenbeirat Berlin und die Landesseniorenvertretung Berlin starten anlässlich der Eröffnung der Seniorenwoche eine neue Umfrage: „Welchen Kontakt haben Sie zu pflegebedürftigen Menschen?“. Die Fragebögen liegen am 5. September auf dem Breitscheidplatz an den Ständen 004 und 096 zum Ausfüllen bereit. Die Landesseniorengremien wollen für dieses Thema sensibilisieren, um einerseits Einsamkeit und Isolation entgegenzuwirken und andererseits darauf zu verweisen, daß dem Ehrenamt beim Thema Pflege Grenzen gesetzt sind und die Gesellschaft insgesamt gefordert ist.
Auftaktveranstaltung der diesjährigen Berliner Seniorenwoche
Samstag, 5. September 2015 von 10:00 bis 17:00 Uhr
Breitscheidplatz, Berlin-Charlottenburg
Tag des offenen Denkmals am 12. und 13. September 2015
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher lädt zur abendlichen Abschlussveranstaltung für den diesjährigen Tag des offenen Denkmals in das Berliner Rathaus ein. Angelehnt an das diesjährige Schwerpunktthema "Handwerk, Technik, Industrie" steht das technische Kulturerbe im Mittelpunkt, speziell das Erbe des Schienenverkehrs. (Komplettes Programm hier.)
Es sprechen:
- Wilfried Wolff, Ausschuss Denkmalschutz und Denkmalpflege der Baukammer Berlin: Technische Denkmale in Berlin – Zeugnisse des Schienenverkehrs
- Holger Bajohra, Dampflokfreunde Berlin e.V.: Baudenkmal Bahnbetriebswerk Schöneweide – Präsentation und Betrieb lebendiger Eisenbahngeschichte
- Olaf Bade, Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V.: Wir machen Historie er-fahrbar. Sachzeugen der Verkehrsgeschichte bewahren und restaurieren
- Nicola Boelter, Stiftung SPI: Die Liesenbrücke im Wedding, Von der Bahnbrücke zur Grünverbindung – eine Vision
Außerdem: Film über eines der Jugendprojekte zum Tag des offenen Denkmals: „Böhmisches Dorf - Migranten auf den Spuren der ersten Flüchtlinge in Neukölln“. Der Verein Denk mal an Berlin e.V. präsentiert die Ergebnisse des diesjährigen Jugendprojektes zum Tag des offenen Denkmals in Form einer Ausstellung. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Gruppe „Hauptstadtblech“.
Die Veranstaltung ist öffentlich (ohne Anmeldung) und kostenfrei.
Sonntag, 13. September 2015
Berliner Rathaus (Großer Saal), Berlin-Mitte
- Geschichte, Gesellschaft, Kunst und Kultur -