Uraufführung der „Wolfsschlucht“ von Malte Giesen
Der Raum ist assoziativ. Sein Name ist Wolfsschlucht, wie die Schlüsselszene in Carl Maria von Webers Nationaloper „Der Freischütz“. Ebenso heißt der Musiktheaterabend in der Tischlerei der Deutschen Oper. Der Berliner Komponist Malte Giesen hat, wie es die Deutsche Oper formuliert, die Oper Webers „überschrieben“.
Er überschrieb, indem er die musikalische Vorlage, wie es in der Architektur heißt, „entkernt“ und damit die schlichte Schönheit des Materials hörbar gemacht hat. Das ist ihm an mehreren Stellen beeindruckend gelungen, insbesondere jedoch, wenn der Kinderchor den berühmten Jägerchor anstimmt.
Susanna Fairairn als Agathe.
Foto: Wecker
Andrew Dickinson als Max.
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Frank Castorf inszeniert an der Deutschen Oper
Optimistisch, gar vergnügt oder beschwingt wird der Besucher der Aufführung „La Forza del Destino“ (Die Macht des Schicksals) das Opernhaus an der Bismarckstraße 35 nicht verlassen. Vielleicht ist er verärgert, wenn er ein Anhänger werkgetreuer Inszenierungen ist. Wer sich jedoch auf die von Frank Castorf inszenierte Geschichte einläßt, wird die Oper nachdenklich, und mit Blick auf die heutigen Lebensumstände, sorgenvoll verlassen.
Erzählt wird eine Geschichte von Liebe und Rache, die vom Schicksal oder auch dem Zufall beherrscht wird, wogegen die handelnden Figuren wenig auszurichten vermögen. Das sind vor allem das Liebespaar Donna Leonora und Don Alvaro sowie Leonoras Bruder Don Carlo di Vargas. Durch einen verirrten Schuß, der ausgelöst wird, als Don Alvaro die Waffe zu Boden wirft, wird der Vater des Geschwisterpaares getötet. Leonoras Bruder sinnt nun auf Rache. Die gelingt und die Oper endet mit dem Tod der Protagonisten.
Für die Volksszenen ließ sich Verdi von Schillers Wallenstein inspirieren.
Foto: Wecker
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