Es gibt ihn also noch, den Winter. Die Temperaturen stimmen schon mal. Eis ist auch dabei - allerdings noch nicht so richtig dick (vor dem Betreten von Eisflächen wird ausdrücklich gewarnt!). Selbst Schnee gibt es dazu. Der könnte ruhig noch so etliche Zentimeter höher liegen. Aber man muß die Dinge nehmen, wie sie vor die Linse kommen.
- Kiezfundstücke, ZeitZeichen -
Die Galerie am Savignyplatz präsentiert eine neue Ausstellung:
Ingeborg Leuthold
Gestickte Bildteppiche 1957 - 2001
>> Anders als in Frankreich, aber auch den Niederlanden oder Dänemark, wird bei uns Kunsthandwerk von Kunstfreunden eher verachtet. Flächendeckender kunstgewerblicher Dilettantismus verstellt hierfür den Blick. Dagegen zeigen Ingeborg Leutholds Bildteppiche, die sie, angeregt von ihrem Lehrer Karl Schmidt-Rottluff, seit 1957 auf Grobgewebe, Baumwolle oder Nessel gestickt hat, etwas von den Möglichkeiten textiler Kunst, wenn eine gestandene Malerin sich ihrer Mittel bedient. Eine Fülle von Farbklängen und räumlichen Wirkungen erregt Erstaunen und lässt die übliche Unterscheidung von abstrakt und gegenständlich hinfällig werden.
Tradition und Kreativität werden restlos verschmolzen. Es wundert deshalb nicht, dass die Künstlerin ihre Begegnung mit Teppichwirkern aus Aubusson, mit denen sie bei einem holländischen Symposion in den 60er Jahren Erfahrungen austauschte, zu den schönsten Erinnerungen in ihrem Künstlerdasein zählt. <<
Ausstellung vom 31. Januar 2012 bis zum 7. März 2012
Öffnungszeiten: Mo bis Fr 15:00 - 19:00 Uhr / Sa 11:00 - 15:00 Uhr
Galerie am Savignyplatz (jetzt am Klausenerplatz!)
Nehringstraße 29
14059 Berlin
- Kunst und Kultur -
Die GEWOBAG hat bei uns im Kiez am Klausenerplatz ein "Sanierungsvorhaben 2012-2022" angekündigt. Die ersten Häuser, die für das Jahr 2012 auf dem Programm stehen, haben inzwischen eine "2. Information über geplante Baumaßnahmen" erhalten. Als voraussichtlicher Beginn der umfangreichen Bauarbeiten wird darin der 1. April 2012 genannt. Eine Mitsprache und Beteiligung der Mieter an Planung/Umfang der Bauarbeiten lehnte die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG rundherum ab. Das widerspricht einer Forderung von Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) im Tagesspiegel: "Bürgerbeteiligung muss schon beim Planen beginnen" (Der Tagesspiegel vom 20.01.2012). Das scheint bei der GEWOBAG noch nicht so richtig angekommen zu sein. Das sollte Herr Müller vielleicht, am besten in deutlicher Schriftform, dem Vorstand der GEWOBAG erneut weiterleiten.
Stadtentwicklungssenator Michael Müller hat aber auch schon weitere Anweisungen an die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften vorgelegt, so zum Beispiel eine Begrenzung von Mieterhöhungen. Weitere Aussagen zur wohnungspolitischen Ausrichtung des Berliner Senats sind in der Koalitionsvereinbarung enthalten. Doch auch die Rot-Grüne Zählgemeinschaft in Charlottenburg-Wilmersdorf hat etwas davon in ihre Zählgemeinschaftsvereinbarung geschrieben.
Bis auf die Linkspartei haben sich allerdings bisher keine weiteren Politiker aus Bezirksamt und BVV für die Mieter am Klausenerplatz interessiert. Schon seltsam, denn schließlich lassen die Ankündigungen schlimmes befürchten. Es handelt sich ja nicht um eine alltägliche Instandhaltung, wie z.B. eine defekten Wasserhahn auswechseln. Neben der Mitteilung, daß den Mietern eben mal kurz alles, von Heizung, Bad, Kochmöglichkeiten, bis zu den Fenstern usw. abgerissen wird und quasi ihre gesamte Wohnung in "einer großen Staubwolke" entkernt wird, dürfte sich die GEWOBAG das anschließend auch kaum mit lediglich ein paar Cent bezahlen lassen.
Da tauchten plötzlich die ersten Meldungen aus einem anderen Berliner Bezirk auf: auch in Pankow will die GEWOBAG modernisieren. Und dort passierte etwas, was man aus dem realen politischen Geschehen gar nicht mehr gewohnt ist. Den dortigen Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bü 90/Die Grünen) reißt es doch vom Amtsstuhl und er erklärt, den Kampf gegen hohe Mieten zu eröffnen. Das bleibt auch nicht nur bei schönen Worten und einer feinen Buchstabensammlung. Nein, er wird richtig aktiv und erreicht etwas für die Mieter. Er hat mit der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG einen Vertrag geschlossen worin geregelt wird, daß bei den anstehenden Sanierungen die Mieten moderater steigen, als sie theoretisch könnten. Dazu kommen Vereinbarungen bezüglich einer sozialverträglichen Mietengestaltung. „Das ist kein allgemeines Geschwafel, sondern konkret auf Sanierungsvorhaben in diesem Jahr bezogen", so wird Herr Kirchner im Tagesspiegel zitiert (Der Tagesspiegel vom 09.01.2012). Das ist sicher noch nicht alles, was man sich wünschen würde. Aber irgendwo müsse man ja anfangen, soll der Pankower Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner noch gesagt haben. Dem wäre nur noch hinzuzufügen: es geht also.
Nach den letzten Meldungen folgen bereits weitere Bezirke dem Beispiel:
Friedrichshain-Kreuzberg zieht jetzt nach. Der Bezirk handelt gerade einen Vertrag mit dem privaten Wohnungsunternehmen Phoenix aus, bei dem die Mieter von 350 Wohnungen am Mehringplatz nicht mit einer Mieterhöhung nach energetischer Sanierung rechnen müssen. Die Erhöhungen hätten hier fast 50 Prozent Hartz-4-Empfänger getroffen. „Gemäß der Vereinbarung wird ihre Warmmiete nach der Sanierung nicht steigen“, bestätigt Bürgermeister Franz Schulz (Grüne). Möglich ist dies durch eine Erhöhung der Nettokaltmieten nur in dem Maße, wie die Nebenkosten gesenkt werden.
Andere Bezirke wollen nun dem Beispiel folgen. Stadtentwicklungsstadträtin von Tempelhof-Schöneberg, Sibyll Klotz (Grüne), hat schon Interesse bekundet, und auch der Spandauer Stadtrat Carsten Röding (CDU) steht in den Startlöchern.
Quelle: news.immobilo.de vom 13.01.2012
Das alles hat den Mieterbeirat Klausenerplatz bewogen, den Charlottenburg-Wilmersdorfer Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) zu einem dringenden Gespräch (schließlich wurde der 1. April 2012 als voraussichtlicher Beginn der Baumaßnahmen genannt) in den Mieterclub einzuladen. "Die bezahlbare Wohnraumversorgung in einem stabilen sozialen Umfeld zu erhalten muss daher Leitlinie sozialdemokratischer Stadtpolitik sein." - hatte Herr Schulte einst auf einem Landesparteitag gesagt.
"Die Initiative von Pankow könnte doch ein Beispiel für Charlottenburg sein, sich von Bezirksseite aktiv für die Mieter einzusetzen." - so lautet der letzte Satz der Einladung. Die E-Mail ist am 19. Januar 2012 zu Händen Herrn Schulte an das Bezirksamt rausgegangen. Eine Antwort hat der Mieterbeirat bis heute nicht erhalten.
Update 31.01.2012:
Herr Bezirksstadtrat Marc Schulte hat geantwortet und mitgeteilt, daß er gern zu einem Gespräch bereit ist.
Weitere Presseberichte zum Einsatz Berliner Bezirkspolitiker für die Mieter:
*
Der Tagesspiegel vom 09.01.2012
*
Prenzlauer Berg Nachrichten "Pankow erklärt hohen Mieten den Kampf"
*
Prenzlberger Stimme "Sanierungsvereinbarung zwischen GEWOBAG und Bezirk"
*
news.immobilo.de "Bezirke wollen Mietsteigerungen eindämmen"
*
Berliner Kurier vom 08.01.2012 "Endlich! Bezirke wollen Mieten-Explosion eindämmen"
*
Berliner Morgenpost vom 13.01.2012
Update:
*
Prenzlberger Stimme "Vereinbarung mit beschränktem Effekt"
- Kiez, Menschen im Kiez, Politik -
Am Montag, 16. Januar 2012 um 20:00 Uhr, sendete ALEX (Offener Kanal Berlin) "Ökokiez 2020". Die Sendung wurde, wie schon der Beitrag "Zehn Jahre Berliner Baupolitik", von Michael Roeder zusammen mit dem Radio der "Alten Feuerwache" produziert.
Der Text kann auch hier im Kiezer Weblog nachgelesen werden. (Siehe auch "Ökokiez 2020" im Ausschuß für Umwelt und Naturschutz" und weitere Artikel u.a. unter den Tags "Ökokiez", "Sanierungsvorhaben" und "Gentrifizierung".)
Die Sendung steht jetzt weiterhin im Kiez-Radio vom Klausenerplatz online.
Wir danken dem Radio-Team der Alten Feuerwache für die Weitergabe der Sendung.
- Gesellschaft, KiezRadio -
Culture et Gastronomie vont de pair au 30e Nuit des Musées
Preußenkönig Friedrich soll Zeit seines Lebens besser Französisch als Deutsch gesprochen und geschrieben haben, so wird erzählt. Dann hätte ihm das Schild sicher gefallen.
Bei mir es andersherum und deshalb bleibe ich lieber dabei.
Am kommenden Samstag, 28. Januar 2012 von 18:00 bis 02:00 Uhr, kann man dann an der Schloßstraße neben Speisen auch noch die 30. Lange Nacht der Museen erleben.
Folgende Ausstellungsorte sind bei uns im Kiez mit einem eigenen Programm (siehe Route 3) dabei:
- Gewerbe im Kiez, Kiezfundstücke, Kunst und Kultur -
UNK-Treffen im im Restaurant Kilians
Das Unternehmensnetz Klausenerplatz lädt zum ersten Treffen dieses Jahres in das Restaurant Kilians ein. Eingeladen sind alle Gewerbetreibende im Klausenerplatz-Kiez und auch sonstige Interessierte. Wie immer wird es zu Beginn einen ca. 20-minütigen Vortrag geben. Dieses Mal geht es um die geplante Vereinsgründung und die damit verbundenen Mehrwerte für die Vereinsmitglieder. Anschließend wird über den aktuellen Stand des Projektes Ökokiez berichtet, bevor drei Unternehmerinnen die Gelegenheit haben, ihr Unternehmen kurz vorzustellen. Zu guter Letzt gibt es die Gelegenheit zu aktivem Netzwerken.
Donnerstag, 26. Januar 2012 um 19:30 Uhr
Restaurant Kilians
Knobelsdorffstraße 38, 14059 Berlin
Anmeldungen bitte an Sinah Altmann, Tel. 030 – 36 41 98 94, E-Mail: info@sinah-altmann.de
Ansprechpartnerin für die Presse: Henriette Scharfenberg, Tel. 030 – 24 53 94 98, E-Mail: info@thp-scharfenberg.de
Das UNK – Unternehmensnetz Klausenerplatz ist eine 2011 gegründete Initiative, die das Ziel hat, die Attraktivität des Kiezes als Unternehmensstandort wie auch für die dort Lebenden und Arbeitenden zu erhöhen (Wir hatten vom Auftakt berichtet). Dazu werden regelmäßig Netzwerktreffen, Gewerbe-Stammtische und gemeinsame Aktionen im Kiez durchgeführt. Das darauffolgende Treffen findet am 20. März 2012 statt.
- Gewerbe im Kiez -
Die Grundversorgung der Charlottenburg-Wilmersdorfer mit bezahlbarem Wohnraum am Ende?
Die Goldader Berlins sind seine Wohnhäuser, sein Altbaubestand; in ihnen wird geschürft; sie sollen ausgeschlachtet werden. Sprach die Senatorin Frau Junge-Reyer 2007 noch von moderaten Mieterhöhungen bis zu 5,8 %, so wissen wir jetzt, dass die Berliner Mieten in den Jahren 2007 bis 20011 um 16,7 % stiegen. Diese Steigerungen haben sich drastisch im Mietspiegel 2011 niedergeschlagen. Schon rechnet der Berliner Mieterverein 100.000 Mieterhöhungsverlangen hoch, in denen Vermieter im Schnitt die Mieten um 10, 5 Prozent erhöhen wollen. Neuverträge liegen 5 % über dem Mietspiegel 2011. Da Berlin die deutsche Single-Stadt ist, für die nicht genügend Wohnungen zur Verfügung stehen, treibt der Bedarf die Mietpreise an. In der City wird es eng.
So pfeifen es Presse und andere Medien von ihren Titelseiten: In Berlin herrscht Goldgräberstimmung. Die „Neuen Eigentümer“ sind es zufrieden: sie kamen, sahen und nahmen. Zwecks Vermarktung von Wohnraum wird Charlottenburg-Wilmersdorf verklärt: das „weltberühmte“ Schloss, der „Weltstadtboulevard“ Kurfürstendamm, jeder von Bürgerinitiativen und Steuerzahlern geschaffene und bezahlte Park, seine „Seenlandschaft“ (der Eiszeit sei Dank) ... Charlottenburg-Wilmersdorf läuft mit seiner Miethöhe Mitte den Rang ab.
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Ute Becker (BI Stutti) - Gastautoren, Gesellschaft -
Heute war es schließlich soweit: Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf wurde am neuen Standort in der Villa Oppenheim eröffnet. Die Resonanz war überwältigend. Schlangen von Besuchern warteten vor dem Eingang. Immer mehr Gäste wollten gleich bei der Eröffnung dabei sein. Entsprechend proppevoll war es dann im Museum. Das war für so manch einen dann doch zu viel. Auch ich habe es mir nicht mehr angetan, bis zu den Festansprachen der Prominenz vorzudringen. Dieser Saal war schon lange vor Beginn überfüllt.
Die Museumsleitung wird dieser Ansturm dennoch hoch erfreut haben. Möge das Interesse weiterhin anhalten, wir wünschen es ihnen. Lag das Museum vorher, vor allen Dingen für Touristen, noch zentral direkt bei den anderen Museen am Schloß Charlottenburg, so bietet es jetzt mehr Platz für Ausstellungen. Dazu ist ein ständiges Angebot für Kinder und Jugendliche gekommen: "Villa O. von 4–18". Nach dem Aufruf des Bezirksamtes vom Oktober 2011 hat sich bereits ein Freundeskreis zusammengetan, der das Museum auf vielfältige Weise unterstützen möchte. Ein kleines Museumscafé mit Blick auf den schönen Schustehruspark lädt die Besucher ein (Gleiche Öffnungszeiten wie das Museum: Di - Fr 10:00 bis 17:00 Uhr und So von 11:00 bis 17:00 Uhr). Das nette Café-Plätzchen wird sicher auch so manchen Kiezbewohner anziehen.
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
in der Villa Oppenheim
Schloßstraße 55, 14059 Berlin
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- Kiez, Kunst und Kultur -
Die folgenden Anmerkungen beschäftigen sich mit einigen grundsätzlichen Aspekten des Klimaschutzkonzepts für den Klausenerplatz (s. auch die Kurzfassung der Fa. B.&S.U. für die Abschlußpräsentation vor dem Umweltausschuß). Es wäre wünschenswert, wenn sich Interessierte noch mit weiteren Aspekten beschäftigen würden.
Seit Ende Dezember 2011 liegt das 102.000 € teure „Integrierte Kommunale Klimaschutzkonzept für den Klausenerplatz-Kiez“ (IKSK) fertig vor. Es umfaßt 90 Seiten, einschließlich Quellen-, Abkürzungs-, Einheiten-, Abbildungs- und Tabellenverzeichnis; hinzu kommt ein Anhang von 108 Seiten. Dieses Konzept soll hier nun unter mehreren Gesichtspunkten betrachtet werden, die sich anlehnen an die Sendung im offenen Kanal am 16. Januar dieses Jahres (siehe auch die schriftliche Version hier im Blog, um zu überprüfen, ob der bisherige Eindruck bestätigt wird oder nicht.
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Michael R. - Gastautoren, Gesellschaft -
Über "Politik und Wohnungsbau - 25 Jahre (und noch länger) - Lug, Betrug und Korruption" hatten wir aus unserer Kiezgeschichte berichtet. Doch die "ehrenwerten Gesellschaften von Geschäftemachern, Politikern und Gaunern, nie ganz ehrlich, oft an der Grenze zum Kriminellen und manchmal
auch darüber", bestehen weiter. Unseren Kiez kann man heute durchaus als
Paradebeispiel heranziehen (allerdings sieht es woanders wahrscheinlich
auch nicht viel besser aus). Parteien-Clans, ein spezieller
Schlorrendorfer Polit-Sumpf mitsamt Vorort-Zirkeln - alles
vorhanden. Vielleicht sollte man sich das mit dem geplanten
Ökokiez-Label noch mal überlegen. Werbung mit "MafiökoKiez" könnte viel
profitabler ausfallen. Das Label muß man nicht erst groß aufbauen, das gibt es bereits (sogar vom CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr her), es muß nur noch richtig öffentlich gemacht werden. Mit entsprechender Bewerbung könnten die Interessierten angelockt werden. Das würde Geld in den Kiez spülen. Die bezahlen gut,
die bestechen großzügig. Dann muß man nicht mehr das Geld der kleinen
Leute, also von den Mietern, bei der GEWOBAG abgreifen. Wenn die sich
vorgenommen haben eine Straße zu sperren, dann geht das auch klar -
zementklar sozusagen. Wenn die ein Haus leer haben wollen, dann geschieht das ohne langes Federlesen.
Davon können kleine Möchtegern-Kiezdespoten noch was lernen. Das Label
würde also eine echte Win-Win-Strategie bieten. Na ja, für einige halt - aber das ist eben immer so.
Eine Veranstaltungsreihe wird sich jetzt in Charlottenburg mit „Wirtschaftskriminalität und Korruption" beschäftigen. Na, das ist doch mal ein aktuelles Thema - (nicht nur) aus dem vollen Schlorrendorfer (Bezirks-) Leben gegriffen.
Zur Auftaktveranstaltung am kommenden Dienstag heißt es:
"Es geht den deutschen politischen Klassen nicht mehr um die Gestaltung der sozialen und ökonomischen Verhältnisse im Sinne eines Gemeinwohls. Sie sind ein Wirtschaftszweig geworden, eine gewinnorientierte Dienstleistung, die einen Service anbietet: die Umsetzung von Partikularinteressen in Gesetze."
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- Gesellschaft, Politik, Satire -
Inhaber-Wechsel beim "Vinum-Spezialitätenkontor" in der Danckelmannstraße 29.
Dazu berichtet das rbb-Inforadio in einer Sendung, die heute, 21.01.2012, um 22:45 Uhr wiederholt wird, aber auch als Podcast online steht.
Der Berliner Weinhandlung "Vinum" steht mit Beginn des kommenden Monats ein Generationswechsel ins Haus. Vor 33 Jahren eröffnete Andreas Schiechel in einer ehemaligen Fleischerei sein Weingeschäft "Vinum". Anfangs hieß es noch anders, aber daran erinnert sich sowieso keiner mehr. Mit dem "Vinum" kamen auch andere Weine an die Spree, denn Schiechel war und ist ein Frankreich-Fan; vor allem Südfrankreich hat es ihm angetan und dort will er jetzt auch mehr Zeit verbringen, in einem kleinen Häuschen, das er seit den 80er Jahren besitzt. Im Februar übernimmt deshalb Schiechels langjährige Mitarbeiterin Catharina d´Aprile von der Goltz die Weinhandlung. Mit beiden hat sich Reiner Veit über den Generationswechsel unterhalten und wollte zunächst von Andreas Schiechel wissen, ob es denn schwer fällt, den Korkenzieher weiterzugeben.
Quelle: rbb-Inforadio - Aufgegabelt: Wechsel im "Vinum"
Auch der Tagesspiegel vom 12.01.2012 berichtete darüber.
- Gewerbe im Kiez -
Da wir schon mal gerade in der Zeit der Jahrhundertwende weilen und von der Jahreszeit her eigentlich Winter ist, hier ein nettes Video von 1896. Die Menschen hatten immer Spaß, wie man sehen kann.
Na ja, jedenfalls, wenn es denn im Winter auch Schnee gibt.
Ansonsten halt zur Erinnerung: so sieht Schnee aus und das kann man damit anstellen.
Anmerkung:
Die Gebrüder Lumière - Pioniere der Farbfotografie und des Films
- Geschichte, Netzfundstücke, ZeitZeichen -
Marcel hat den "Pharus-Plan" von Berlin (ca. 1905) entdeckt. Die Geschichte des Plans, bzw. des Pharus-Verlages, wird bei Wikipedia beschrieben. Der Stadtplan wird dort auch zur interaktiven Betrachtung angeboten (Links am Schluß). So ist es möglich, auf Zeitreise durch das alte Berlin zu gehen. Hier ein kleiner Ausschnitt vom Kiez am Klausenerplatz.
Was gibt es zu entdecken? Einen Friedrich-Karl-Platz, der erst später zum Klausenerplatz wurde, aber schon einen Wochenmarkt hatte.
Die Neufertstraße hieß damals noch Magazinstraße.
Die Seelingstraße war noch die Potsdamer Straße und die Neue Christstraße gab es noch gar nicht.
"Unsere Straße" hat später Jan Petersen sein Buch genannt, worin er vom Widerstand gegen den Nationalsozialismus erzählt. Die damalige Wallstraße (von 1720 bis 1933) ist unsere heutige Zillestraße.
Die Schloßbrücke hat damals so ausgesehen, wie wir schon gezeigt hatten.
Am "Königlichen Schlossgarten" lag damals eine "Städtische Erziehungsanstalt" (Prinz-Karl-Stift).
Der Güterbahnhof war noch in Betrieb, zu der Zeit als "Güterbahnhof der Ringbahn und der Lehrter Bahn". Wer weiter wandert, wird noch vieles entdecken können. So konnte man vom Bahnhof Charlottenburg am Stuttgarter Platz u.a. noch direkt nach Paris aufbrechen.
Viel Spaß bei weiteren Entdeckungen im alten Berlin.
* Bildquelle Pharus-Plan: Wikipedia
* Interaktive Ansicht (Flash) Wikipedia
* Interaktive Ansicht (non-Flash) Wikipedia
* Interaktive Ansicht Universiteitsbibliotheek Vrije Universiteit, Amsterdam
* Weitere Pläne von Berlin bei der Universiteitsbibliotheek Vrije Universiteit, Amsterdam
* Bildquelle Foto von Heinrich Zille vom Friedrich Karl-Platz: Zenodot Verlagsgesellschaft mbH
* Bildquelle Schloßbrücke: Wikipedia
* Die Geschichte der Pharus-Pläne bei "PHARUS PLAN"
* Pharus- und weitere Pläne (teils auch Interaktiv) im "Landkartenarchiv"
- Geschichte, Kiez, Netzfundstücke -
Am 11. Januar fand eine Veranstaltung des rbb-Inforadio mit dem Senator für Stadtentwicklung, Michael Müller (SPD), statt. Die Sendung vom 15. Januar ist noch als Podcast verfügbar. Dabei ging es im wesentlichen um die Absicht des neuen Berliner Senats, vermehrt Wohnungsneubau in Gang zu bringen. In den Vorträgen von Vertretern einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft, einer Genossenschaft und einer börsennotierten Wohnungsgesellschaft wurde deutlich, daß bei Baukosten von etwa 1600 bis 2000 Euro pro Quadratmeter mit anschließend anfallenden Mieten von ca. 10 Euro/qm kein preiswerter Wohnraum entstehen kann. So wichtig Neubau ist, so dringend ist es nötig, wenigstens den Bestand bezahlbar zu halten. Dazu teillte uns der Bau- und Wohnungspolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Andreas Otto, noch mit:
Gerade erreicht mich die neuste Statistik zu Baugenehmigungen im Jahr 2011 (als PDF).
In den Monaten Januar bis November (der Dezember fehlt also noch) wurde die Errichtung von insgesamt 5086 Wohnungen genehmigt. Die 30.000 Wohnungen, die der Senat in den fünf Jahren der Legislatur irgendwie bauen will, entstehen höchstwahrscheinlich auch ohne besondere staatliche Unterstützung.
Das ist positiv.
Denn dadurch kann der Senat sich auf den Bestand und damit auf die Kernfrage konzentrieren: Auf eine Stadt, in der auch Menschen mit wenig Geld in der Innenstadt wohnen und in der die Randlagen nicht zu Armenvierteln werden. Neubau ist dabei nur eine Teilaufgabe.
Die Veranstaltung des Inforadio war bereits Tage vorher ausgebucht. Leider gab es erst nach Aufzeichnungsende, und dann auch nur wenig, Zeit für einige Fragen aus dem Publikum.
[weiterlesen]
- Gesellschaft, Politik -
Die Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten (SPSG) präsentiert zum Jubiläumsjahr "Friedrich 300" erneut ihren Wunsch nach einem, wie es Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs nennt, "Wegezoll".
Ob die Stiftung ihre Bittschrift historisch korrekt zum nächsten Treffen am 29.02.2012 dem Stiftungsrat ergebenst auf Friedrichs Silbertablett samt erlesenem Porzellan darbieten wird, ist uns nicht bekannt.
Erstmal nur für den Park Sanssouci wird ein obligatorischer Eintritt gewünscht. Für Parks in Berlin wie zum Beispiel den Schloßpark Charlottenburg, plane die SPSG allerdings (vorerst) keinen Eintritt.
Das berichtete die
* Berliner Morgenpost vom 14.02.2012
- Gesellschaft, Schlosspark -
- Das kunsttherapeutische Atelier des Seniorenheims St. Kamillus lädt herzlich zur Eröffnung der Ausstellung "Lebenswege - Lebenswerke" ein.
Freitag, 20. Januar 2012 um 16:00 Uhr
Seniorenheim St. Kamillus
Klausenerplatz 12-13
- Wiedereröffnung des Museums Charlottenburg-Wilmersdorf
Bezirksstadtrat Klaus-Dieter Gröhler wird zusammen mit dem Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, André Schmitz und Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann die Wiedereröffnung des Charlottenburg-Wilmersdorfer Heimatmuseums in der Villa Oppenheim feiern.
Den Festvortrag hält Dr. Sabine Meister, Kuratorin der Ausstellung "SammlerStücke" und Schriftsteller Rolf Hochhuth wird eine Lesung zur Ausstellung "Die Träume einzig blieben mir in meiner kahlen Zelle" halten.
Zur Eröffnung werden die Kunstsammlung der Stadt Charlottenburg sowie drei Sonderausstellungen und anschließend ab dem 24. Januar zu den allgemeinen Öffnungszeiten (dienstags bis freitags von 10:00 bis 17:00 Uhr und sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr gezeigt. Der Eintritt ist frei.):
- ab dem 24.01.2012, "SammlerStücke" Kunstsammlung Charlottenburg
- vom 24.01. bis 31.05.2012, "Die Träume einzig blieben mir in meiner kahlen Zelle" Frauen des Widerstands im Gerichtsgefängnis Kantstraße 79
- vom 24.01. bis 01.07.2012, "Sorgenfrei" Die Familien Mendelssohn und Oppenheim in Charlottenburg
- Vom 24.01. bis 01.07.2012, Einblicke – Ausblicke Planungen zur Dauerausstellung "Von der Residenz zur City-West"
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
in der Villa Oppenheim
Sonntag, 22. Januar 2012 ab 16:00 Uhr
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Kunst und Kultur, Menschen im Kiez -
Lass die Leute reden - Version Next Generation X
- Netzfundstücke -
- "Engelstanz" statt Hells Angels
Am 14. Januar 2012 ab 19:00 Uhr wird die Tanz & Cocktailbar "Engelstanz" eröffnet.
Dazu wird herzlich eingeladen: "Es erwartet Sie ein Begrüßungssekt, Evergreens aus den 80-90iger Jahren und vieles mehr...."
Spandauer Damm 40 - vis à vis vom Klausenerplatz
- Das Villon wird umgebaut und demnächst unter neuer Bewirtschaftung wiedereröffnet.
Café-Villon, Seelingstraße 32
- Der bisherige Inhaber des Villon hat die frühere Filiale von Getränke Hoffmann übernommen und wird dort einen neuen Getränkemarkt eröffnen.
N.N., Danckelmannstraße 52 / Ecke Seelingstraße
- Gewerbe im Kiez -
20 Minuten genügten dem Umweltausschuß in seiner öffentlichen Sitzung am Dienstag, den 10. Januar, um sich abschließend mit dem 200seitigen "Integrierten Kommunalen Klimaschutzkonzept für den Klausenerplatz-Kiez" zu beschäftigten und es einstimmig zu billigen. Keiner widersprach, als die Ausschußvorsitzende feststellte, es sei ja genug Zeit gewesen, um es zu lesen.
Vorher berichtete gleich als erstes die zuständige Stadträtin, Frau Jantzen, daß das Bezirksamt zur nächsten Sitzung des Runden Tisches Klimaschutz am 17. Januar eine Vorlage vorbereiten werde, damit beim Bundesministerium für Umweltschutz Fördergelder für einen Klimaschutzmanager beantragt werden könnten.
Als nächstes sprach der Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes, Herr Graf zu Lynar, die "Steuerungsgruppe" an, die eine wesentliche Funktion bei der Erstellung des Papieres gespielt hatte (Näheres demnächst), und kündigte an, daß jetzt (nachdem also alles beschlossen ist) auch der Mieterbeirat zu den Sitzungen eingeladen werden soll (nächste Sitzung am 25. Januar).
Es wurden auch mehrere Fragen gestellt:
- Ausschußmitglied: Womit fängt man jetzt an? - Hierauf gab es keine Antwort. (Das Kiezbündnis weiß eine: Die Umsetzung wird "nach Maßgabe verfügbarer Fördermittel frühestens ab Ende 2012" beginnen.)
- Öffentlichkeit: Warum fand der Workshop zum Projekt im September 2011 - trotz der Zusage von Öffentlichkeit für die Anwohner seitens der damaligen Stadträtin - unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt? - Herr Graf zu Lynar: Grund sei "die Kalkulierbarkeit der Leute" gewesen; es sprenge den Rahmen einer Expertensitzung, wenn irgendwelche Menschen einfach "mal reinschauen".
- Öffentlichkeit: Warum wurde ein Klimaschutzkonzept für ein Viertel erarbeitet, dessen CO2-Ausstoß pro Kopf und Jahr schon jetzt so niedrig ist, wie er im "Energiekonzept 2020" des Senats für das Jahr 2030 angepeilt wird? - Herrn Graf zu Lynar war dieser Sachverhalt nicht gegenwärtig. Seine Begründung: Dies sei "eine Anerkennung des Engagements der Bürgerschaft".
Die Veröffentlichung des Konzepts im Internet soll nach Freigabe durch das Bezirksamt Mitte/Ende Februar stattfinden.
MichaelR
Im Anhang der wesentliche Auszug aus dem Protokoll der vorangegangenen Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Naturschutz:
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Michael R. - Gastautoren, Politik -
Neue Mitteilung zur Sperrung der Knobelsdorffstraße
2. Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Ordnung und Verkehr am Fr, 16.12.2011
TOP: Ö 18 Auszug - Mitteilungen der und Fragen an die Verwaltung
Herr Schulte teilt mit:
Die Sperrung der Knobelsdorffstraße wird aufgrund eines gegen diese Maßnahme eingelegten Rechtsbehelfs wieder aufgehoben. Um eine künftige Sperrung der Straße zu rechtfertigen, wird mit finanzieller Unterstützung des Umweltamtes vor und nach Öffnung der Straße für den Fließverkehr eine Verkehrszählung stattfinden. Das Kiezbündnis wird auf einer Anwohnerveranstaltung über die Maßnahmen informiert. Kritisch dazu äußert sich Herr Wolfgang N. vom Kiezbündnis Klausenerplatz, der die Probleme mit dem von und zum Autobahnzubringer fahrenden Bussen und Lkw darstellt und meint, dass das Bezirksamt nicht alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfe.
Quelle: Bezirksamt/BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
Anmerkung:
Das Bezirksamt sperrt eine Straße, die es unter den Bedingungen anscheinend gar nicht hätte sperren dürfen? (>> Laut § 45 Absatz 9 StVO sind nur dort Anordnungen zu treffen, wo dies „aufgrund der besonderen Umstände zwingend geboten ist“ <<). Das Bezirksamt will (muß) die Sperrung nach Anwohner-Einsprüchen anscheinend wieder aufheben? Das Bezirksamt möchte jetzt nachträglich Verkehrszählungen veranlassen, die es eigentlich vorher hätte durchführen müssen? Das Bezirksamt möchte mit den geplanten Verkehrszählungen nun eine künftige Sperrung rechtfertigen?
Das Umweltamt (und nicht die Abteilung Stadtentwicklung und Verkehr) liefert die finanzielle Unterstützung zur Durchführung der Verkehrszählungen? (Siehe dazu eine Bemerkung zum "Ökokiez 2020": >>.... sind wir im Merkblatt „Erstellung von Klimaschutzkonzepten“ des BMU im
Abschnitt „Beschreibung der Ausgangssituation“ auf folgenden Passus
gestoßen, der vielleicht den Grund für das ganze Vorgehen erklärt. Dort
heißt es nämlich : „Stellen Sie kurz dar, welche Klimaschutzaktivitäten bereits durchgeführt worden sind.“
Soll also die durch den Neubau einer Autobahnbrücke verursachte
zeitweilige Sperrung einer Straße zu einer „bereits durchgeführten Klimaschutzaktivität“
werden?... << Möchte man damit vielleicht einzig und allein die Chancen auf Fördermaßnahmen
erhöhen? Warum hat das Bezirksamt zu keinem Zeitpunkt ernsthaft versucht, zusammen mit allen Bürgern eine ausgleichende Lösung für alle Beteiligten zu finden? Werden alle betroffenen Anwohner und die Gewerbetreibenden, ob aus der Knobelsdorffstraße oder aus dem Horstweg, ob persönlich für eine Sperrung oder dagegen, nur zum Spielball hintergelagerter partieller Eigeninteressen gemacht?)
Das Bezirksamt, welches eh unter starken finanziellen Nöten leidet und sogar unter einer Haushaltssperre des Finanzsenators stand (und vielleicht sogar schon wieder steht?), gibt Geld aus für eine feste Sperrung nach der provisorischen Bauabsperrung, dann für die Aufhebung derselben, dann für Verkehrszählungen, dann wieder für dauerhafte Sperrinstallationen?? Was sagt eigentlich ein Rechnungshof dazu?
In einer Stellungnahme des Bezirksamtes (zur Drucksache 955/2) aus dem Jahr 2006 haben die Bezirksbürgermeisterin und die Bezirksstadträtin Martina Schmiedhofer eine Sperrung aufgrund des geringen Durchgangsverkehrs (mit Verweis auf eine damalige Verkehrszählung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung) nicht für erforderlich erachtet. Ebenso wird darin eine Ausdehnung des verkehrsberuhigten Bereiches auf den Horstweg abgelehnt. Soll ein Vergleich der Verkehrszählung von 2006 zu einer aktuellen Verkehrszählung die Bedingungen zum § 45 Absatz 9 StVO, (wonach nur dort Anordnungen zu treffen sind, wo dies "aufgrund der besonderen Umstände zwingend geboten ist") nun aber endlich erfüllen und damit eine Meinungsänderung erklären?
Alles Schlorrendorfer Banane - oder was?
Update:
Die Berliner Woche vom 11.01.2012 (Ausgabe Charlottenburg Seite 5) hat inzwischen dazu berichtet. Danach wurde von Verkehrsstadtrat Marc Schulte (SPD) den Bezirksverordneten mitgeteilt, daß die Sperrung der Knobelsdorffstraße im März aufgehoben wird. Die Sperrung würde der rechtlichen Prüfung nicht standhalten.
- Gesellschaft, Politik -
20.000 Arten leben mehr oder weniger harmonisch zusammen mit uns Hauptstadtbewohnern. Damit ist Berlin die artenreichste Metropole Europas. Ratten gibt es mehr als Einwohner. Aber auch die Katze folgte ihr hunderttausendfach in den Untergrund. So zahlreich ist unser Rotfuchs noch nicht vertreten. Doch Loriot sichtet ihn immer wieder dekorativ um den Hals schöner Damen drapiert – und noch sehr lebendig.
Ende des vergangenen Jahres sichteten Bürger der Initiative Stuttgarter Platz einen Rotfuchs in dem von ihnen erkämpften Grün. Daraufhin brach großer, vorweihnachtlicher Jubel aus:
„Hallo, es ist doch schön, dass die Planung der BI, unterstützt von Bürgerinnen und Bürgern, aufgegangen ist und der Stuttgarter Platz einen städtischen Lebensraum für Mensch und Tier bietet. Wir werden sicherlich alle unsere Kräfte dafür einsetzen, dass dieser Schutzraum bestehen bleibt. ...“
Margarete W. – BI Stutti
16. Dezember 2011
Vorher ließ uns eine aktive Anwohnerin der Lietzenseepark-Wildnis wissen, dass sich eine Rotfuchs-Familie seit ungefähr zwei, drei Monaten im Park angesiedelt habe:
„ ... Jeder hat die Füchse im Park schon gesehen. Zuerst war es eine Mutter mit vier Kindern, jetzt sehen alle ungefähr gleich groß aus. Und ob noch alle da sind, weiß man natürlich nicht. Sie kommen aber auch zu zweit auf unsern Hof oder balancieren auf der Brüstung vom Frauenbundhaus. Bis jetzt gab es keine Probleme, außer dass sie die Papierkörbe plündern, aber das machen die Krähen ja auch. ...“
Irene F. – Bürger für den Lietzenseepark
15. Dezember 2011
Präzisiert wurden diese Kenntnisse durch profundere der Ökowerkerin Karin D.:
„ ... zum Thema Wilde Tiere in der Stadt gibt es gerade eine Ausstellung im Naturkundemuseum, noch bis 26. Februar 2012.
Füchse im Lietzenseepark gibt es schon lange, ich kenn auch einen Bau, vielleicht ist es der Gleiche? ...“
Karin D. – Ökowerk Berlin
22. Dezember 2011
Die unglaublichste Fährte allerdings wurde von einem Stadtpiraten entdeckt:
„ ... ich darf vermelden, daß wir an einem schönen Morgen im April diesen Jahres, morgens kurz nach 6 Uhr, an der Ecke Uhlandstr./Günzelstr. einen Fuchs beobachten konnten, der unter Beachtung der Hinweise für Fußgänger die Straßenseite wechselte...“
Siegfried S. - Fraktion der Piratenpartei - BVV Charlottenburg-Wilmersdorf
21. Dezember 2011
Natürlich erfahren wir alles über den Rotfuchs bei Wikipedia.
Unnatürlich erfahren wir vom Senat, wie wir uns gegen Wildtiere schützen können.
Wollen wir das überhaupt? Alles Gute für das Fuchsjahr 2012 – Eure Ute Becker – Schriftstellerin
Ute Becker (BI Stutti) - Gastautoren, ZeitZeichen -
Der Frage "Was ist eigentlich Gentrifizierung?", haben sich einige engagierte Bürger in einem kleinen, mit viel Herz produzierten, Video von der menschlichen Seite genähert.
In einem weiteren Video stellt die andere Seite dar, was sie darunter versteht. Der Gentrification Blog hat darüber berichtet: "Die Renditestreber von Moabit" (Der Berliner Mieterverein hat dazu auch eine Pressemitteilung herausgegeben "Mietervertreibung in Tiergarten"). Das ist lesenswert.
Das Video sollte man sich unbedingt ansehen, darin wird die Sicht- und Handlungsweise dieser Akteure deutlich. Zum Geschehen am Klausenerplatz kann man die bei uns im Kiez angekündigten Baumaßnahmen vergleichen - dazu noch die Selbstdarstellung der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG in ihrem Kundenmagazin "berlinerleben" Ausgabe 3/2011 (Seiten 8 bis 13) zum geplanten Sanierungs-/Modernisierungsvorhaben 2012-2022 betrachten - und schließlich noch einige Beiträge hier im Kiezer Weblog und die umfangreiche Zusammenfassung von Michael zum "Ökokiez 2020" hinzuziehen. Mit der form- und fristgerechten Zustellung, der nach dem Mietrecht vorgeschriebenen Modernisierungsankündigung (§ 554 Abs. 3 BGB) an die betroffenen Mieter, kommen dann konkrete Zahlen auf den Tisch.
Aus dem Beitrag des Gentrification Blog:
Der mit der Ankündigung einer solchen Mieterhöhung verbundene Verdrängungsdruck ist fester Bestandteil des alltäglichen Geschäftsmodells der immobilienwirtschaftlichen Inwertsetzung. Ein bei Vimeo abrufbarer Mitschnitt einer Immobilien-Tagung („double income one kid“) zeigt, wie sich eine Wohnungsmodernisierung aus immobilienwirtschaftlicher Sicht darstellt. Hier ein Ausschnitt:
„Modernisierung ist die beste Kapitalanlage“ heisst es in dem Vortrag. Das stimmt – vor allem, wenn sie mit einer Neuvermietung verbunden werden kann. Im hier vorgestellten Beispiel werden Investitionskosten von 21.500 Euro für die 106 qm große Wohnung veranschlagt. Selbst den eher unwahrscheinlichen Fall angenommen, dass sich diese Kosten in vollem Umfang als Modernisierungsmaßnahme abrechnen ließen, würde dies bei der derzeitigen Gesetzeslage (Umlage von 11 Prozent p.a.) einer Mieterhöhung von 1,85 Euro/qm entspechen. Die im Filmbeitrag versprochene Rendite von 23 Prozent braucht aber einen Mietsprung um fast 4 Euro/qm – der lässt sich zur Zeit nur über Neuvermietungen realisieren. Das Geschäftsmodell der Modernisierung bestätigt damit die klassische theoretische Annahme der Gentrification-Forschung von den wohnungswirtschaftlichen Inwertsetzungsstrategien, die für ihren Erfolg den Austausch der Bewohnerschaft bedingen. Verdrängung ist dabei kein unbeabsichtigter Nebeneffekt der Modernisierung, sondern ihre Voraussetzung.
- Gesellschaft, Menschen im Kiez -
Am Montag, 16. Januar 2012 um 20:00 Uhr sendet ALEX (Offener Kanal Berlin) "Ökokiez 2020". In dem Beitrag geht es um die Modernisierung von Stadtteilen aus ökologischen Gründen am Beispiel eines Projekts in Berlin-Charlottenburg (KLausenerplatz). Der Text kann auch hier im Kiezer Weblog nachgelesen werden.
- Gesellschaft, Politik -
Wir haben eine Anfrage erhalten:
Liebe Kunstfreunde, Künstler/innen
Ich bin auf der Suche nach einem Arbeitsraum oder Atelier in Charlottenburg.
Über Informationen oder Tipps würde ich mich freuen.
Herzliche Grüße
Hinweise bitte über das Kontaktformular oder per E-Mail an das Kiez-Web-Team.
- Kunst und Kultur, Menschen im Kiez -
Wir wünschen hiermit ein schönes Wochenende!
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- Netzfundstücke -
Viel Vergnügen!
Mal schauen was dieses Jahr alles geschieht. =)
- Gesellschaft, Netzfundstücke, Politik, Satire, ZeitZeichen -
Am 16. Juni 2010 enthüllte Prof. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten (SPSG), gemeinsam mit dem damaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg zur Vorbereitung auf das große Jubiläumsjahr den 23 Meter langen Schriftzug aus Stahl "Friederisiko"
vor dem Schloß Charlottenburg. Friederisiko setzt sich aus dem Vornamen Friedrichs II von Preußen und und dem Begriff "Risiko" zusammen und soll das Leitmotiv der SPSG zum 300. Geburtstag des
preußischen Regenten im Jahr 2012 darstellen.
Nur mal so nebenbei: "Leben ist nicht ohne Risiko" - so hatten wir hier im Blog damals die Aufstellung des stählernen Schriftzuges vor dem Schloß Charlottenburg überschrieben. Wie das Leben so spielt, oder doch recht risikobereit agiert, könnte man nun nachträglich feststellen - ob der alte Fritz wohl aus weiser Kenntnis geschmunzelt hätte?
Den damals "enthüllenden" Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu
Guttenberg hat es inzwischen selbst heftig erwischt und ausgerechnet der Schirmherr der Jubiläumsausstellung, Bundespräsident Dr. Christian Wulff, steht derzeit auch irgendwie recht mitgenommen da. Souveräne Sieger sehen jedenfalls anders aus. Ist das nun ein schlechtes Omen für das Jubiläumsjahr - oder macht es das Motto nur so richtig lebendig?
Auch die Lange Nacht der Museen im Januar 2012 widmet sich dem Friedrichjahr und zitiert die letzten Worte Friedrichs: »Wir sind über den Berg - es wird uns besser gehen« ...
Na ja, das werden wir ja sehen - demnächst in diesem ach so risikoreichen, realen Theater ..... ;)
Am 24. Januar 2012 jährt sich der Geburtstag Friedrichs des Großen jedenfalls zum 300. Mal. In den Mittelpunkt zum Jubiläumsjahr stellt die SPSG dabei das Neue Palais im Park Sanssouci in Potsdam mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm. Höhepunkt ist vom 28. April bis zum 28. Oktober 2012 eine Präsentation im Neuen Palais sowie an ausgewählten Orten im Park Sanssouci als zentrale Ausstellung zum Friedrichjahr. Aber auch im Schloß Charlottenburg gibt es dazu einige Angebote:
Der
Tagesspiegel vom 05.11.2011 stellte einige Bücher vor.
Die
SPSG stellte das Programm auf einer Pressekonferenz vor und dann hier noch des Volkes Sicht:
- Geschichte, Kunst und Kultur -
- Das Bröhan-Museum zeigt bis zum 15. April 2012 die Ausstellung "Bilderbuch des Berliner Lebens. Der Maler Hans Baluschek (1870-1935)"
Das Bröhan-Museum stellt den Maler vor: >> Wie kaum ein anderer Künstler erfasste Baluschek den Geist der Zeit, der sozialen Spannungen der Wilhelminischen Ära. Er entdeckte den Reiz der Großstadt, der Industrie und der Technik. Seine Kunst hat eine große Spannbreite; sie reicht von sozialkritischen Themen über realistische Großstadtdarstellungen und Industriebilder bis hin zu fantasievollen Märchenillustrationen, beispielsweise für „Peterchens Mondfahrt“ von Gerd von Bassewitz, noch heute ein beliebtes Kinderbuch.
Die neue Sicht, die Wahl seiner Sujets und sein soziales Engagement machen Baluschek, der von Kaiser Wilhelm II. als „Rinnsteinkünstler“ diffamiert wurde, zu einem revolutionären Künstler. <<
Bröhan-Museum
Schloßstraße 1a, 14059 Berlin
- Mohamed Askari, Musiker vom Klausenerplatz, bietet neue Workshops an.
Einführung in die arabische Musik
mit viel Rhythmus und inkl. arab. Kaffee und Mittagsimbiss
Weitere Informationen und Anmeldung auf seiner Webseite
Samstag, 21. und Sonntag 22. Januar 2012
- Das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf wird am 22. Januar 2012 um 16:00 Uhr am neuen Standort in der Villa Oppenheim eröffnet. Wir hatten von den Umzugsvorbereitungen berichtet.
Wenige Tage später beteiligt sich unser neues "Heimatmuseum" bereits mit einem eigenen Programm an der Langen Nacht der Museen (Route 3) am Samstag, 28. Januar 2012 von 18:00 bis 02:00 Uhr.
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Schloßstraße 55, 14059 Berlin
- Die aktiven Bürger vom Lietzensee (Bürger für den Lietzensee e.V.) bieten jeden Monat Veranstaltungen an (In der Regel im Piano-Café, Neue Kantstr. 20/Ecke Herbartstraße). Das komplette Pogramm ist auf ihrer Webseite angegeben. Hier zwei Vorschläge zum Vormerken:
- 2. Februar 2012 "Häuser und Menschen am Kurfürstendamm" - Vortrag der Direktorin des Heimatmuseums Charlottenburg-Wilmersdorf, Birgit Jochens. Mit Fotos und Plänen.
- 5. April 2012 Ute Becker (auch Gastautorin im Kiezer Weblog) liest aus ihrem Buch "Erschütterungen - Versuch eines Lebens".
Aktuelle Mitteilungen rund um Kiez und Bezirk stets auch
auf
der
News-Seite
vom
Klausenerplatz.
Weitere Veranstaltungen immer auch
auf der Terminseite vom
Klausenerplatz.
- Kiez, Kunst und Kultur -
Was wird das Jahr 2012 für die Mieter bringen? Die ersten vier Häuser im Klausenerplatz-Kiez haben Ankündigungen zu geplanten umfangreichen Baumaßnahmen erhalten. Die Koalitionsvereinbarung des neuen Berliner Senats hatten wir uns zu den Punkten Mietenbegrenzung und energetische Sanierungen angesehen. Lösungsansätze zum ganzen Problembereich des Sozialen Wohnungsbaus mit all seinen zum reinen Irrsinn verkommenen Varianten wurden vom Senat bisher nicht angesprochen. Der neue Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) hatte immerhin mehrfach seine guten Absichten erklärt:
>>Berlin ist Mieterstadt und deshalb setzen wir uns für bezahlbare Mieten
in allen Quartieren ein ... und erinnerte die städtischen
Wohnungsbaugesellschaften an ihre Aufgabe, Rücksicht auf die sozialen
Belange zu nehmen. ....<<
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte in seiner Neujahrsansprache ausdrücklich erwähnt:
>> "Der neue Senat wird deshalb alles tun, um die Mietpreis-Entwicklung zu dämpfen." Berlin solle "eine Stadt für alle" bleiben. <<
Noch im Januar will er eine entsprechende Regierungserklärung abgeben.
Ob sie das alles wirklich ernst meinen und in die Tat umsetzen werden, werden wir am Ende des Jahres klar und deutlich wissen. Eines steht allerdings jetzt schon fest, eine Berliner Mieterbewegung wird weiterhin dringend benötigt. Michael hatte gerade darüber berichtet. Die taz vom 31.12.2011 betrachtet das vergangene, bewegte Protest-Jahr und wagt einen Ausblick:
"Der neue Senat hat nicht erkennen lassen, dass er die Mietenfrage ernsthaft lösen will oder kann. Die Mieten werden 2012 ein Top-Thema bleiben."
Wir werden es verfolgen.
Hier noch zwei Veranstaltungen im Januar zum Thema Wohnen & Mieten:
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- Gesellschaft, Politik -
01. Januar 2012 - 18:532012
2012 ist das finale Jahr - so meinen jedenfalls einige den Maja-Kalender deuten zu können. Wie auch immer, bei uns hier wird man sich eher wieder mit dem ganz alltäglichen irdischen Wahnsinn beschäftigen müssen.
Dafür wünschen wir Gesundheit und viel Kraft und auch sonst alles Gute.
Jetzt hätte ich zum Jahreswechsel 2011/2012 gern etwas Winter gezeigt. Schnee gibts aber leider nicht - dafür ein paar Blümchen auf die Schnelle.
- Kiezfundstücke, ZeitZeichen -
eine Lautverdichtung von A bis Z
Es ächzen Malocher auf der Baustelle Berlin
es ballern die Kids mit Kriegsspielzeug
es bellen bissige Hunde
es bersten Fenster nach Demonstrationen
es bimmeln Bahnen im Ostteil der Stadt
es blasen Krieger der Heilsarmee
es blöken Tiere vor dem Schlachthoftor
es blubbert Regen in die Kanalisation
es bohrt der Nachbar Löcher in die Wand
es brabbeln Trunkene vor der Kneipentür
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Ute Becker (BI Stutti) - Gastautoren, Kunst und Kultur -