"Bach über Bach" ist zusammen mit der Schwesterseite "Bach on Bach" das jüngste und auch das größte deutsche und internationale Internet-Projekt zum Komponisten Johann Sebastian Bach. Das Bach-Portal will eine Informationsquelle der "anderen Art" für alle sein, die sich durch die aktuellen Bach-Biografien bisher nicht angesprochen fühlten. Es möchte besonders junge Menschen erreichen und begeistern, die mit klassischer Musik zum ersten Mal in Berührung kommen, also gerade auch Kinder und Schüler. Aber auch für bereits von Bach Begeisterte gibt es unterhaltsame Themenbereiche.
Ganze drei Jahre dauerte es, bis der Verfasser dieses Artikels, Peter Bach jr., seine neue Homepage www.BachUeberBach.de über Johann Sebastian Bach schließlich fertig
gestellt hatte.
Der Komponist ist laut New York Times der größte aller Zeiten und wer jetzt ausführt, dass das ganz sicher Geschmackssache ist, hat recht. Ganz sicher ist dieser Musiker allerdings die Lichtgestalt der größten und auch bedeutendsten Musikerfamilie der Erde und aller Zeiten. Runde 200 Musiker erfreuten - und erfreuen noch - über mehrere Jahrhunderte Menschen zwischen 1600 und unserer Zeit in Deutschland, den USA und in den Niederlanden, wo bis heute relativ wenige Mitglieder dieser Familie leben. Die Musik von Johann Sebastian Bach allerdings wird inzwischen in der ganzen Welt verehrt. Von Taipeh bis Florida, von Australien bis Wien und vom winzigen Dornheim in Thüringen bis in die Weltmetropole New York, wo es überall Bachchöre, Bachorchester und Bachvereine gibt.
Doch zu Bach zu finden, ist in jeder Beziehung kompliziert. Welches seiner Musikstücke soll man sich anhören? Findet man solche, die einem gefallen zu Beginn der Suche, bleibt man dabei und begeistert sich für weitere. Gefallen die ersten allerdings nicht, stößt man überhaupt nicht zu denen vor, die mehr nach dem Geschmack jedes Einzelnen sind. Die Genealogie ist unübersichtlicher als jede andere eines Künstlers. Nicht nur, dass jeder zweite auch "den Johann" im Namen führt - nein, manche heißen ganz und gar gleich wie der Vater, der Großvater und der Urgroßvater. Wer weiß schon, dass Bach fünf musikalische Söhne hatte, wovon vier berühmt wurden? Berühmter sogar als Bach zu seiner Zeit. Und wer weiß überhaupt, dass Bach 20 Kinder hatte?
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Peter Bach jr. - Gastautoren, Kunst und Kultur -
Jemandem, der die Wilhelmsaue entlanggeht, könnte das Haus 111a wegen seiner vielgestaltigen Fassade aufgefallen sein. Und wenn man die Anker-Steinbaukästen kennt, dabei auch eine gewisse Parallele zwischen Elementen seiner Fassade und Steinen aus diesen Baukästen. Kein Wunder, sind beide doch aus derselben Zeit: die Bausteine von 1882, das Haus gut ein Dutzend Jahre später. Und dann ist da noch als sehr augenfälliger Kontrast Haus 111 mit seiner Schachbrettfassade.
Ursprünglich (siehe Bild 1) umfaßte das Grundstück der Familie Chr. Brandt die Häuser 111 und 111a. Jedoch wurde das Grundstück vor 1891 geteilt zwischen Albert (1), der 111a erhielt, und Ludwig (Louis) Brandt, beide Rentiers.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
- Avantgarde! Spurensuche III - Herwarth Walden und Paul Cassirer
Die Kunstbibliothek Staatliche Museen zu Berlin und der Literatur-Salon Potsdamer Straße laden ein:
Die großen Kunstförderer Paul Cassirer und Herwarth Walden residierten nicht weit voneinander entfernt. Cassirers Kunsthandlung war in der Victoriastraße, Waldens „Sturm“ in der Potsdamer Straße. In der heutigen Bissingzeile war Paul Cassirers Pan-Presse. Cassirer war einer der wichtigsten Galeristen der Moderne und Avantgarde. Walden förderte Expressionismus und Futurismus und veranstaltete 1913 den „Ersten Deutschen Herbstsalon“. Beim „Sturm“ arbeiteten Künstlerinnen und Künstler aus Literatur und Bildender Kunst der europäischen Avantgarde mit.
Der Rundgang führt zu Orten, an denen Walden und Cassirer lebten und arbeiteten.
Eine Führung mit Sibylle Nägele und Joy Markert vom Literatur-Salon
Potsdamer Straße im Rahmen der Ausstellung "AVANTGARDE!". Die Teilnahme
ist kostenfrei. Anschließend kann noch die Ausstellung „AVANTGARDE!“
besichtigt werden (der Besuch der Ausstellung ist entgeltpflichtig).
Samstag, 30. August 2014 um 15:00 Uhr
Treffpunkt: Potsdamer Straße 180/Ecke Pallasstraße vor dem Eingang Drugstore
10785 Berlin-Schöneberg
- Konzert in der Kulturwerkstadt
Christine Münsberg ”STEINBRECHER”
Eintritt frei
Samstag, 30. August 2014
Konzertbeginn 20:30 / Einlass 19:30 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A
14059 Berlin-Charlottenburg
- Jazz im Eiscafé Fedora
Corinna Reich - vocals, piano
Michael Gechter, guitars
HD Lorenz, bass
special guest: Maria Reich, violin
Eintritt frei
Samstag, 30. August 2014 um 20:00 Uhr
Eiscafé Fedora
Nehringstraße 21
14059 Berlin-Charlottenburg
- Jubiläum: 5 Jahre "Cityboutique"
Am 1. September 2009 hatte die Berliner Stadtmission den Laden "Komm und Sieh" in der Neuen Christstraße (früherer Manns-Laden) im Kiez am Klausenerplatz eröffnet.
Das wird gefeiert mit Würstchen vom Grill, Spielen für Kinder und mehr. Sie sind herzlich eingeladen - Feiern Sie mit!
Montag, 1. September 2014 von 11:00 bis 18:00 Uhr
Neue Christstraße 5 / Ecke Nehringstraße
14059 Berlin-Charlottenburg
- Geschichte, Gewerbe im Kiez, Kunst und Kultur -
Kiezphilosophie auf Wänden und Tafeln
- Kiezfundstücke, Philosophisches -
August 2014
MichaelR - Gastautoren, ZeitZeichen -
Seit Juni 2014 hat Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne), nach eigener Darstellung, mit der sukzessiven Umsetzung eines "Maßnahmekataloges" zum ½ km² kleinen "Ökokiez" begonnen.
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG war nach finanzieller Beteiligung am Projekt Ökokiez bereits vorgeprescht und hatte im Auftrag des SPD-geführten Senats die Latte des Maßstabs für den "Maßnahmekatalog" hoch vorgelegt.
Da wollte wohl eine börsennotierte Aktiengesellschaft mit einem Haus am Klausenerplatz noch rechtzeitig nachziehen, sagt man den privaten Unternehmen doch eigentlich immer nach, sie würden flexibler und schneller Marktchancen entdecken und nutzen. Der Gesetzgeber des Bundes will das so und bietet zuvorkommend alle erforderlichen Möglichkeiten seines "Maßnahmekataloges". Viele ihrer Bezirkspolitiker vor Ort folgen da nur zu gern und Mieterbelange interessieren sie meistens eh nicht. Das war gerade eindrucksvoll in einer ARD-Dokumentation zu sehen.
Schön, nennen das die einen. Verständlich, bringt es doch Geld. Zahlen müssen schließlich die anderen. Und dafür kann es wichtig sein, daß sie für die Überreichung der Mieterhöhung auch während der Bauarbeiten zur "Modernisierungsmaßnahme" unbedingt erreichbar bleiben.
Ganz wichtig sogar - laut Maßnahmekatalog!
- Kiez, Politik -
- „Tag der kleinen Baumeister“ in der Paul-Hertz-Siedlung
Bohren, sägen und mauern wie die Großen: Zum fünften Mal bietet die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG die beliebte Ferien- und Freizeitaktion für Kinder zwischen vier und acht Jahren an.
Hier warten Wände auf den Aufbau und Dächer auf die Deckung. Kinder dürfen wie echte Handwerker sägen, hämmern und schrauben – und haben die Profis immer an ihrer Seite. An verschiedenen Stationen erproben die Kinder ihre handwerklichen Fähigkeiten: Unter fachmännischer Leitung wird gemalert und gemauert, es werden Fliesen gelegt und Rohre verlegt. Zahlreiche Berliner Handwerksbetriebe unterstützen die Mitmachaktion.
Wie? Schnell anmelden unter Tel. 030 - 39031560. Vielleicht ist noch ein Platz frei. Eine Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich.
Donnerstag, 21. August 2014, von 10:00 bis 16:00 Uhr
Treffpunkt ist das Spielplatzgelände inmitten der Paul-Hertz-Siedlung zwischen Kirchnerpfad und Wirmerzeile 11, 13627 Berlin-Charlottenburg.
- "Nachbarn treffen Nachbarn" auf dem Karl-August-Platz
Tische und Stühle werden auf dem Platz aufgebaut. Nachbarn, Eltern, Kinder, Freunde, können sich treffen, miteinander ins Gespräch kommen und mitgebrachtes Essen verzehren und gemeinsam einen schönen Sommerabend im Charlottenburger Kiez genießen. Zum Selbstkostenpreis werden verschiedene Getränke angeboten.
Parallel wird zum Kinderprogramm auf der Wiese vor der Trinitatiskirche eingeladen. Auch die beiden Spielplätze links und rechts der Kirche bieten vielfältige Spielmöglichkeiten. Zum Entspannen wird es in der Kirche ein Orgelkonzert geben.
Die Veranstaltung ist barrierefrei und kostenlos.
Das Nachbarschaftsfest ist eine gemeinsame Veranstaltung der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Charlottenburg, der Friedenskirche Charlottenburg und des bezirklichen Jugendamtes.
Freitag, 22. August 2014, von 16:00 bis 20:00 Uhr
Karl-August-Platz, 10625 Berlin-Charlottenburg
- Drachenbootrennen auf der Spree
In diesem Jahr findet bereits das dritte, von der Unternehmergemeinschaft im Charlottenburger Mierendorff-Kiez organisierte, Rennen um den "Kaiserin-Augusta-Cup" statt.
Samstag, 23. August 2014, zwischen 11:00 und 18:00 Uhr
Auf der Spree am Tegeler Weg
zwischen Schloß Charlottenburg und Eisenbahnbrücke, 10589 Berlin-Charlottenburg
- Hoch hinaus: auf den Charlottenburger Rathausturm
Auch in diesem Jahr bietet das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Zusammenhang mit dem Tag des offenen Denkmals (14. September 2014) wieder die Möglichkeit an, den Turm des Rathauses Charlottenburg zu besteigen und die Aussicht von oben zu genießen, und zwar am Freitag, dem 12. September 2014, von 14:00 bis 17:00 Uhr. Dafür ist eine Voranmeldung unter Tel. 9029-12300 notwendig.
- Kinder und Jugendliche, Menschen im Kiez -
Mesokosmos Keramik und Ikebana
Das Gefäß in der japanischen Kunst des Blumenarrangierens
Zwei alte Kunstformen vereinen und ergänzen sich; das Ineinanderwirken von gestalteter, lebendiger Natur und gebrannter Erde. Die vor Tausenden von Jahren entstandene Töpferei hat sich zu einer eigenständigen Kunstform entwickelt und gibt dem Ikebana, deren Anfänge man im 6. Jahrhundert wähnt, in seiner Vielfalt eine erdbezogene Basis.
Anlässlich der 8. Europäischen Regionalkonferenz von „Ikebana International Berlin“, die vom 20. bis 24. August 2014 in Potsdam statt findet, lädt das Keramik-Museum Berlin ab Samstag, 23. August 2014, zum Besuch dieser einzigartigen Sonderausstellung ein.
Gezeigt werden über einhundert traditionelle fernöstliche und moderne keramische Gefäße und Gefäßobjekte, nutzbar für Ikebana-Arrangements. Die Exponate stammen sowohl aus der museumseigenen Sammlung als auch von privaten Leihgebern.
In einem weiteren Raum des Museums werden vier zeitgenössische Keramik-Künstlerinnen vorgestellt, die sich auf die Produktion von Ikebana-Gefäßen spezialisiert haben: Gisela Jost, Mag Lutz, Els Schnabel und Sabine Turpeinen.
Ausstellungseröffnung:
Freitag, 22. August 2014, um 20:00 Uhr
Ausstellung vom 23. August 2014 bis zum 26. Januar 2015
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13, 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten:
Fr, Sa, So, Mo von 13:00 bis 17:00 Uhr (Eintritt: 2,00 €)
Rahmenprogramm zur Sonderausstellung "Mesokosmos Keramik und Ikebana":
An jedem Wochenende, bis einschließlich 26. Januar 2015,
werden mit Unterstützung der Ikebana International Berlin e.V. jeweils fachkundig gestaltete frische Blumenarrangements nach
verschiedenen Schulen und Strömungen des Ikebana zu sehen sein und somit
inspirierende Einblicke in die Vielfalt dieser Kunst geben.
- Sonntag, 24. August, 17:30 Uhr
Marc Lancet (USA) – Vortrag und Performance mit Ikebana- und Töpfer-Demonstration von Els Schnabel, Karin Schreiber und Marc Lancet (Eintritt 5,00 Euro)
- Sonntag, 28. September, 17:30 Uhr
Vortrag von Frau Dr. Mayako Forchert. Ikebana = lebende Blumen. Einführung in die feinsinnige Ästhetik des Blumenarrangements aus Japan. (Eintritt 5,00 Euro)
Zusätzlich sind für die Dauer der Ausstellung weitere Präsentationen, Demonstrationen und Fachvorträge vorgesehen, die im Museum, auf der Museums-Website oder über Facebook bekannt gegeben werden.
- Kunst und Kultur -
Prof. Wolfgang Benz, der Verfasser dieses Artikels, ist Historiker mit Schwerpunkt NS-Forschung. Er lehrte bis 2011 an der Technischen Universität Berlin und leitete von 1990 bis zu seiner Emeritierung dessen Zentrum für Antisemitismusforschung.
Warum tun sich die Zuständigen so schwer, ein Erinnerungszeichen zu setzen, das sinnvoll und womöglich notwendiger wäre als andere? Es geht um den unbekannten 17-Jährigen, den SS-Leute in den letzten Apriltagen 1945 aus dem Keller eines Hauses in der Berliner Straße, zwischen Uhland- und Fechnerstraße, herausholten. Der Junge hatte sich dort versteckt, weil er im sinnlosen Schrecken der letzten Kriegstage sein Leben retten wollte. Er war ein Deserteur. Der oberste Befehlshaber Hitler, der sich im Bunker unter der Reichskanzlei verkrochen hatte und sich ein paar Tage später durch Selbstmord der Verantwortung für viele Millionen Tote entzog, hatte angeordnet, „Verräter“ augenblicklich zu erschießen oder zu erhängen.
Fanatiker vollstreckten, wo sie nur konnten, den verbrecherischen Befehl. Auch an dem 17-Jährigen in Wilmersdorf. Dazu wurde im Haus Berliner Straße 33 eine Wäscheleine beschafft, mit der der junge Mann an Ort und Stelle aufgehängt wurde, mit einem Schild um den Hals „Ich war zu feige, für Deutschland zu kämpfen“. Das war den Mördern noch nicht genug der Barbarei: „Zur Abschreckung“ musste die Leiche tagelang hängen bleiben.
Jahrelang gedachten die Anwohner am Jahrestag des sinnlosen Verbrechens und legten an der Stelle Blumen nieder. Dann schien die Tat vergessen. Seit zwanzig Jahren mühen sich Bürger um ein Zeichen der Erinnerung. Bisher ohne Erfolg. Zwar hat der Deutsche Bundestag 1998 ein Gesetz beschlossen, das die Urteile der Standgerichte aufhob und damit alle, die den Dienst mit der Waffe für das nationalsozialistische Unrechtsregime verweigerten, rehabilitierte. Das Bundessozialgericht hatte schon davor festgestellt, dass die als „Deserteure“ oder „Fahnenflüchtige“ geschmähten Männer Widerstand geleistet hatten, weil sie sich dem NS-Regime verweigerten. Aber dem unbekannten 17-Jährigen in der Berliner Straße, von dem man nur weiß, dass er eine Jacke der Waffen-SS trug, wird das Gedenken verweigert. Die Jacke, die keine Mitgliedschaft in der SS beweist, war für das Bezirksamt Wilmersdorf 1995 Ablehnungsgrund für eine Erinnerungstafel. Später lautete der Einwand, einen anonymen 17-Jährigen zu ehren, würde einen Präzedenzfall schaffen und ihn unangemessen hervorheben.
Das Gegenteil ist richtig. Mit dem überfälligen Zeichen der Erinnerung würden viele geehrt, die vergessen sind, weil sie nicht prominent waren – wie Anne Frank oder die Geschwister Scholl. Eine Gedenktafel würde nicht nur an einen Unbekannten, sondern an viele Opfer des NS-Regimes erinnern, denen wir Respekt schulden für ihre Weigerung, an Unrecht, Massenmord und sinnlosen Opfern mitzuwirken.
Wolfgang Benz, August 2014
Wolfgang Benz - Gastautoren, Geschichte -
Am letzten Sonnabend vor den Sommerferien, am 5. Juli, hatte das Goethe-Gymnasium sein diesjähriges Sommerfest durchgeführt. Dort präsentierten drei Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse einen Text mit der Forderung „Für eine Gedenktafel in der Uhlandstraße!“. Wir geben ihn im folgenden wieder, zusammen mit dem Begleittext eines ihrer Lehrer.
"Wer Geschichte vergisst,
muss sie nochmal durchleben."
George Santayana
Dies gilt auch für die grausamen Zeiten des SS-Regimes. Darunter litt ebenfalls der 17-Jährige Unbekannte. Gezwungen weiter zu kämpfen, obwohl es bereits keine Hoffnung auf Sieg mehr gab und dazu getrieben weiterhin Menschen zu töten, entschied er sich, seine Waffen niederzulegen und dem SS-Regime den Rücken zu kehren, ob aus Mut, Tapferkeit, Feigheit oder Angst. Für dieses „Vergehen“ wurde er verurteilt und von seinen „Kameraden“ der Waffen-SS verachtet. Um seiner gegenläufigen Haltung und der besagten Grausamkeit zu gedenken und auf dass sowas nie wieder geschehen möge, setzen wir uns für eine Gedenktafel an der Uhlandstraße 103 ein, wo der 17-Jährige seinem Schicksal unterlag. Um ein Gegenargument für die Gedenktafel zu entkräften: Er trug zwar eine Jacke der Waffen-SS und war Angehöriger des Regimes, jedoch kann man davon ausgehen, dass er dies notgedrungen tat. Die Soldaten der Waffen-SS hatten zwar eine höhere Chance den Krieg zu überleben, aber dennoch entschied er zu desertieren. Außerdem fungiert eine Gedenktafel als Mahnmal. Es soll zukünftige Generationen an diesen tragischen Abschnitt der Geschichte erinnern, wobei der Unbekannte 17-Jährige für jeden von uns stehen könne.
Nihade Pamuk, Philip Steinskamp, Jenissa Terzic
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Jeden Tag gehen wir in unsere Schule. Wir lernen, unterrichten, lachen, strengen uns an, treffen uns in der Pause. Genauso, wie alle Schülerinnen und Schüler das in ihrem Leben kennen. Und genauso muss es wohl auch dieser siebzehnjährige Junge erlebt haben. Auch er muss einmal ein ganz normaler Schüler gewesen sein. Unsere Schülerinnen und Schüler haben es ganz treffend ausgedrückt: Es hätte jeder von uns sein können.
Wir haben von diesem Jungen nicht gewusst. Wie muss die Stelle im Frühjahr 1945 ausgesehen haben, an der er umgebracht wurde? Eine Stelle in Sichtweite des Goethe-Gymnasiums, eine Stelle, an der wir jeden Tag auf unserem Schulweg vorbeigehen.
Den Menschen damals war das Schicksal des Jungen offenbar nicht gleichgültig und sie haben, so hören wir, noch lange mit einem Pappschild an ihn erinnert. Und wenn spätere Zeiten ihn vergessen haben, für unsere Schülerinnen und Schüler, ja, auch für das Selbstverständnis unserer Schule wäre es wichtig, dass diese Erinnerung nicht verlorengeht, sondern fortgeführt wird, damit wir wachsam bleiben, wenn vor unseren Augen Unrecht geschieht.
Deshalb danken wir Lehrerinnen und Lehrer des Goethe-Gymnasiums Herrn Michael Roeder und seinen Unterstützern sehr für ihre engagierte Initiative und unterstützen die Forderung nach der Errichtung der Gedenktafel für den ermordeten siebzehnjährigen Jungen in besonderem Maße.
Christian Hahn, Geschichts-Lehrer am Goethe-Gymnasium
In einem Schreiben vom 4. August an die Gedenktafelkommission hat sich der Bezirksvorstand DIE LINKE Charlottenburg-Wilmersdorf ebenfalls für die Gedenktafel ausgesprochen und gefragt, „warum und an welcher Stelle Hinderungen auftreten und das Projekt nicht zu einem würdigen Ende ... geführt werden kann“.
MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
wurde doch noch geoutet .......
Auf die Bürgeranfrage vom 19. Juni 2014 (8. Einwohnerfrage / Drucksache - 0947/4) antwortete Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne):
1. Bewerbungsverfahren
Ist nunmehr das Bewerbungsverfahren für das "Klimaschutzmanagement" für ½ km² "Ökokiez" abgeschlossen und wer ist zum "Klimaschutzmanagement" bestimmt worden (bitte mit Angabe der Gründe für die Auswahl)?
Das Bewerbungsverfahren für das "Klimaschutzmanagement" ist noch nicht abgeschlossen.
Das Bezirksamt wird im Übrigen auch nach Abschluss des Bewerbungsverfahrens selbstverständlich keine Gründe für die Auswahl mitteilen. Es handelt sich bei der Auswahlentscheidung für eine Stelle oder Beschäftigungsposition um eine Personaleinzelangelegenheit, für die kein Informationsrecht der Allgemeinheit besteht.
Auf die Bürgeranfrage vom 3. Juli 2014 (
5. Einwohnerfrage / Drucksache - 0989/4) antwortete
Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne):
3. Klimaschutzmanager
Falls es jetzt einen gibt, bitte ich um Nennung des Namens.
Der/die Klimaschutzmanager/in wird der Öffentlichkeit zu gegebener Zeit bekannt gegeben.
Anfang August 2014, also vor wenigen Tagen, tauchte ein PDF auf den Webseiten des Bezirksamts unter der Überschrift "Klimaschutzmanagement-Team Ökokiez Klausenerplatz komplett!" auf.
Seit Juni 2014 beginnt das Bezirksamt nun mit der sukzessiven Umsetzung des daraus resultierenden Maßnahmekataloges. Dieser wurde mit Unterstützung und in Abstimmung mit örtlichen Einrichtungen erstellt. Als erster Schritt ist dazu ein Klimabüro eingerichtet worden.
Heute, am 15. August 2014, folgte schließlich unter gleichem Titel eine offizielle Pressemitteilung des Bezirksamts (siehe Anhang).
Auf die nötige Ausschreibung für den/die Klimaschutzmanager/in hatten sich 44 Personen beworben, darunter 19 Frauen.
And the winner is ... ?
Klimaschutzmanager für einen ½ km² "Ökokiez" des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf ist Herr Birger Prüter von der Adelphi Research gGmbH geworden.
Der große Rest des Bezirks (64,72 km²) muß leider außen vor bleiben. Sowohl das Bezirksamt von Lichtenberg wie auch das Bezirksamt von Steglitz-Zehlendorf hatten sich dagegen selbstverständlich für ihren jeweiligen Gesamtbezirk verantwortlich gefühlt. Als Ansprechpartner für das "ÖkoKiez"-Projekt (0,5 km²) nennt das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf den Leiter seines Umweltamtes, Herrn Wilhelm-Friedrich Graf zu Lynar, der auch selbst im zukünftigen "Ökokiez" am Klausenerplatz wohnt.
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- Gesellschaft, Politik -
Kommt man durch die kleine Straße des Brandenburgischen Örtchens Golzow, ahnt man nichts davon was sich hinter einem der Häuser verbirgt.
Tritt man dann ein, öffnet sich eine kleine tropische Welt. Erstmal hoppeln zwar noch eine ganze Menge uns bekannte Kaninchen, je nach Zeit mit ihren Jungen, froh und frei im großen Garten umher.
Doch wenn man richtig hinschaut, oder auch darauf hingewiesen wird, sind schon tropische Pflanzen zu entdecken: Palmen, Zitrusbäume, Kaffeebäume und so einige mehr.
Und dann gibt es noch einige andere Tierchen. Gut, daß sie den Kaninchen nicht zu nah kommen können, obwohl sie nur ein paar Meter weiter lauern. Zu gern würden sie sich wohl so ein kleines, süßes Hasenhäppchen einverleiben.
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- Gesellschaft, Kinder und Jugendliche -
Diskurs zwischen einem Steinhaufen und einem Poller am Straßenrand
Ich möcht doch auch so gern ein Poller sein,
seufzt ein Steinhaufen traurig in sich rein.
Du stehst da so fest und stramm herum
und ich lieg hier einfach nur so lose rum.
Gib mir doch mal ’nen Tipp.
Hat der Stadtrat mich nicht lieb?
Ich glaub es ist so, in der Tat.
Denn der liebt Poller, Pömpel und Barrieren,
ist bestimmt besser für die politischen Karrieren.
Sprach der Poller:
Nun hör mal auf und denk mal nach!
Ich steh so steif und nur bekloppt hier da.
Fühl' mich manchmal fast wie ein Soldat.
Bleib bloß so beweglich, bunt und locker wie du bist.
Siehst auch noch viel schöner aus als ich!
- Kiezfundstücke, Philosophisches -
Helmut Meyer kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken: Drittes Reich, Zweiter Weltkrieg, Westberlin, Ostberlin, schließlich BRD. Er war schon früh künstlerisch aktiv und ist es immer noch – siehe seine Ausstellung im September 2011 in der Taverna Karagiosis am Klausenerplatz. Und er hat, ebenfalls schon früh, am Beispiel seines Vaters erlebt, was es bedeutete, Gegner des Nationalsozialismus zu sein. 2011, als sein Vater zusammen mit weiteren 70 Charlottenburgern für seinen Widerstand geehrt wurde, hatte er uns von ihm erzählt.
Helmut Meyer verbrachte seine ersten vierzehn Lebensjahre in der Kamminer Straße, in dem Viertel, das heute nach einem Platz benannt wird, der damals nach Gustav Adolf hieß und seit 1950 den Namen des Widerstandskämpfers Carlo Mierendorff trägt. Sehr plastisch und voller Details schildert er das Leben dort vor 75 Jahren: Wie die Straße der Spielplatz für die Kinder war, wo sie den größten Teil des Tages verbrachten: das Pflaster diente als Malgrund, die Ladenschwellen als Sitzplätze, die Gaslaternen als Ausguck. In der ganzen Straße gab es nur drei Autos, dafür jede Menge Fuhrwerke: die der Müllkutscher, der Brauereien, des Eismannes und der Meierei Bolle. Außerdem traf man dort Lumpen- und Kartoffelschalensammler, Leierkastenmänner und Moritatensänger.
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MichaelR - Gastautoren, Geschichte -
- Antik- und Kunstmarkt vor der Villa Oppenheim
Auch morgen besteht noch die Möglichkeit, an zahlreichen Ständen im Angebot von handgefertigten, künstlerischen und antiken Gegenständen, Porzellan, Glas, Bildern,
Büchern und vielem mehr zu stöbern.
Sonntag, 10. August 2014 von 10:00 bis 18:00 Uhr
Schloßstraße 55 (Otto-Grüneberg-Weg)
14059 Berlin-Charlottenburg
- Jazz in der Kulturwerkstadt
Das Susanne Wegener Jazz Ensemble spielt vorwiegend Eigenkompositionen, ergänzt durch einige klassische Jazzstandards.
Der Eintritt ist frei.
Montag, 11. August 2014
Konzertbeginn 20:00 / Einlass 19:30 Uhr
Kulturwerkstadt (in der ehemaligen Engelhardt-Brauerei)
Danckelmannstraße 9 A, 14059 Berlin-Charlottenburg
- Kunst und Kultur -
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG hatte eine neue Tochterfirma gegründet. Die GEWOBAG ED Energie- und Dienstleistungsgesellschaft mbH soll das neue Energiemanagement organisatorisch zusammenführen und ist zentraler Ansprechpartner für alle Fragen rund um die
Energieversorgung und zugleich Schnittstelle für alle Dienstleister,
mit denen sie im Bereich Energieversorgung kooperiert.
Im Mai 2014 startete ein Pilotprojekt im Falkenhagener Feld in
Berlin-Spandau, bei dem die Mieter neben Wärme zusätzlich
Mieterstrom direkt aus dem Quartier beziehen können. Ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW) produziert durch hocheffiziente und umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) neben Wärme auch Strom, der den Mietern zusätzlich angeboten wird. (Wir hatten berichtet.)
Inzwischen haben auch die ersten Mieter der GEWOBAG WB im Klausenerplatz-Kiez Ankündigungen erhalten.
Darin wird mitgeteilt, daß die GEWOBAG ED den Betrieb sämtlicher Heizungsanlagen zum 1. Januar 2015 übernehmen und damit zum Lieferant für Heizung und Warmwasser wird. Diese Leistungen rechnet die GEWOBAG ED dann gegenüber der GEWOBAG WB als Wärmelieferentgelt ab. Den Mietern werden die Wärmelieferentgelte anschließend von der GEWOBAG WB in ihren individuellen Betriebskostenabrechnungen ausgewiesen.
Angekündigt werden weiterhin technische Modernisierungen, um die Energieeffizienz des Anlagenbetriebs deutlich zu steigern.
ln einzelnen Mietobjekten soll es zudem möglich sein, die dort vorhandene Heizungsanlage (Blockheizwerk) durch eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage (KWK-Anlage) zu ergänzen. Dann sollen die Mieter, die aus einer KWK-Anlage mit Wärme versorgt werden ebenfalls, wie im oben erwähnten Spandauer Pilotprojekt, die Möglichkeit erhalten, ihren persönlich benötigten Strom aus diesen Anlagen zu beziehen. Dieser Strom soll, so die GEWOBAG, nicht nur ökologischer als der herkömmliche über das öffentliche Stromnetz bezogene Strom sein - er soll in der Regel auch preisgünstiger angeboten werden können.
In der Anlage zur Ankündigung über die Umstellung der Wärmeversorgung auf eine gewerbliche Wärmelieferung wird noch ein Kostenvergleich nach § 556c BGB und nach den §§ 8 bis 10 Wärmelieferverordnung aufgeführt (Stichwort: Kostenneutralität).
Für weitere Fragen und Informationen wenden Sie sich bitte an:
Mieterbeirat Klausenerplatz
Neue Christstraße 8 (Mieter-Club)
Sprechzeiten: donnerstags 17:00 bis 19:00 Uhr
- Kiez, Technik -
Nur das übliche Sommertheater
Das Oberverwaltungsgericht (OVG) hatte einen Bebauungsplan des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf wegen mehrerer Mängel für nichtig erklärt.
Die Erbengemeinschaft eines anliegenden Hauses fordert jetzt vor dem Landgericht Schadenersatz in Millionenhöhe weil ihr Haus u.a. durch Bauarbeiten beschädigt worden ist, die so nie hätten stattfinden dürfen. Dazu berichteten (rbb-Video auch hier) :
* Berliner Morgenpost vom 31.07.2014
* rbb-Abendschau vom 06.08.2014
Es gerüchtet mal wieder, das Bezirksamt möchte die Stadtteilbibliothek in der Nehringstraße von "Ehrenamtlichen" betreiben lassen (sonst Schließung?). Planen sie tatsächlich schamlos, unbezahlte "Ehrenamtliche" für ihre ureigensten Aufgaben auszunutzen? (siehe dazu das Buch: "Die Mitmachfalle")
In der Elterngeldstelle des Bezirksamts soll es derzeit wieder 11 Wochen mit der Bearbeitung von Anträgen dauern.
Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) schwelgt im Sommerinterview beim Berliner Abendblatt so vor und über sich hin und auch etwas von einer "City West". Darin kommt zwar genau ein Mal das Wort "Sozialdemokrat" vor, aber kein einziges Mal ist die Rede von Wohnen und (bezahlbaren) Mieten. Aber das entspricht eben genau der heutigen sozialdemokratischen Linie.
* Berliner Abendblatt vom 04.08.2014
Ach ja, Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann (SPD) ist (war) mal wieder auf Dienstreise. Erfreulicherweise fand im Landkreis Forchheim zufällig gerade ein typisch fränkisches Volkfest, das Annafest, statt.
Also eigentlich müßte es heißen: Nichts Neues aus Schlorrendorf - alles wie gehabt.
Demnächst mehr dazu, in diesem Theater - auf der Schlorrendorfer Bühne der Bezirkspolitik ......
- Gesellschaft, Politik, Satire -
Der Straßen-, Wandbild-, Portrait-, Hinterglas- und Innenraummaler Fabian Fritz
Unser Bezirk ist voll von Wandbildern – manchmal in Hinterhöfen oder Treppenhäusern versteckt, oft aber gut sichtbar. Und trotzdem laufen viele Menschen, mit gesenktem oder verschleiertem Blick, an ihnen vorbei. Zum Beispiel an diesem hier:
Es flankiert zusammen mit einem anderen Wandbild von 1960 den Eingang zur Mehlitzstraße von der Berliner Straße her. Die Darstellung ist so realistisch, daß 1987, als noch tatsächlich das Baugerüst dort stand, einmal eines Abends eine Frau in einem gegenüberliegendes Geschäft gefordert haben soll, man müsse sofort die Polizei rufen, da würden irgendwelche Leute herumklettern.
Der Auftraggeber sah damals Fabian Fritz beim Straßenmalen zu und sprach ihn an. Das war auf dem Kurfürstendamm Ecke Uhlandstraße, und Fabian Fritz war gerade dabei, mit Farbkreide ein Detail aus Adolf Menzels Gemälde „Flötenkonzert“ zu malen. Er war zwei Jahre zuvor nach Westberlin gekommen, eigentlich nur für zwei Wochen, um am Marathon teilzunehmen. Aber dann kamen in diesen zwei Wochen alle möglichen Malaufträge über ihn, und er fand sogar eine Wohnung – und blieb.
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MichaelR - Gastautoren, Kunst und Kultur -