Verfassungsrichter: Charlottenburger Schloss soll privatisiert werden!
Bei einer genaueren Durchsicht des jüngsten Verfassungsgerichtsurteils ist ein weiteres bestürzendes Detail herausgekommen: Das Charlottenburger Schloss soll privatisiert werden. Mit dem Verkauf könne das Land Berlin auf einen Schlag mehrere hundert Millionen Euro einnehmen. Es sei nicht nachvollziehbar, dass arme Leute sich auch noch ein Schloss halten, so die Richter. Sie machten bereits sehr konkrete Vorschläge: So soll die Orangerie an eine bekannte Drogeriekette verkauft werden und in die Räume des wenig profitablen "Museums für Vor- und Frühgeschichte" soll ein bekannter Mediendiscounter einziehen.
Natürlich sind diese Vorschläge nicht unumstritten. Zweifellos würde die Privatisierung jedoch zu einer gewissen Entlastung des angespannten Berliner Arbeitsmarktes führen - beim Jobcenter rechnet man mit Dutzenden von neuen Minijobs, etwa als Nachtwächter, an der Kasse oder als Weihnachtsmann.
Auch zur Frage des Eintritts in den Schlosspark äußerten sich die Richter: Er soll drastisch angehoben werden, etwa auf 15 Euro pro Besuch. Ein Sozialticket ist nicht vorgesehen, da die Arbeitslosen sich ohnhin zur Verfügung des Arbeitsmarktes halten müssen und keine Zeit zum Spazierengehen haben.
Das Beispiel Hamburg zeigt, dass auch die Namen sogenannter "öffentlicher Räume" vermarktet werden können. So heißt das ehemalige HSV-Stadion heute AOL-Arena. Angeblich laufen bereits Verhandlungen, so dass das Charlottenburger Schloss vielleicht schon zur Jahreswende in "Josef-Ackermann-Schloss" umbenannt werden kann - auch dies soll mehrere zehntausend Euros einbringen.
Ein letzter Vorschlag: Die Schinkelvilla neben dem Schloss soll in eine große öffentliche Bedürfnisanstalt umgebaut werden. Gemäß der lateinschen Devise "pecunia non olet" würden dann auch hier einige Euros ins klamme Berliner Staatssäckel geschwemmt.
ulli - Charlottenburger Kiez-Kanonen - 27. Oktober 2006 - 14:13
zwei Kommentare
Nr. 2, maho, 05.11.2011 - 01:23 der gute Herr Dorgerloh läßt, zumindest für Sanssouci, nicht locker. Mit zwei Euro solls losgehen. Bei den üblichen jährlichen Steigerungen wären dann 15 Euro in wieviel Jahren erreicht? Der Stiftungsrat wird entscheiden… http://www.bz-berlin.de/archiv/park-chef.. |
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Och ne täglich 15.00 Euro für Eichhörnchen füttern ist mir zu heftig, da übernehme ich lieber die Schinkelvilla als neuen Seifenpalast und Seife die alle ein, hihi