Jenseits des Kiezes
Nationalpark Gory Stolowe
Wer einmal ein weiteres Sandsteingebirge neben der Sächsischen Schweiz
kennenlernen und durchwandern will, nicht allzu weit entfernt, aber
immerhin im Ausland (Polen), dem sei der Nationalpark Gory Stolowe
(„Tafelberge“, dt. Heuscheuergebirge) empfohlen. Er ist die östliche
Fortsetzung des Riesengebirges und liegt in der Nähe von Glatz
(Klodzko) an der tschechischen Grenze.
Die Gory Stolowe sind bekannt für ihre einzigartigen, durch Erosion entstandenen Felsformationen. Man findet dort einen schnittigen Schiffsbug, einen Affenkopf, eine brütende Henne usw., durchschreitet Felslöcher und tritt hinaus auf Aussichtsplattformen mit weitem Blick.
All dies sieht man in den Szczeliniec Wielki („Großer spaltenreicher Berg“, mit 919 m höchster Teil des Gebirges) und den Bledne Skaly („Felsenirrgarten“; dort kurze Stücke im Entengang; für dicke Menschen ungeeignet). Empfohlen: festes Schuhwerk, da es teilweise „über Stock und Stein“ geht, und gegen Wind schützende Kleidung; die Wegmarkierung ist überall ausgezeichnet. [siehe Google: Heuscheuergebirge]
Bis zu den Gory Stolowe sind es fast 400 km mit dem Auto. (Vorsichtig fahren, Höchstgeschwindigkeiten einhalten – viele blumengeschmückte Kreuze für tödliche Unfälle): Autobahn vorbei an Cottbus, weiter Richtung Breslau (Wroclaw) bis Ausfahrt „Legnica“ (Liegnitz; aber erst dort, wo die Fernstraße 3 (weiß auf rot) ist), nach rechts bis Walbrzych (Waldenburg), geradeaus durch den Ort bis Wegweiser nach Klodzko (nach links, schwer zu sehen), Richtung Klodzko bis Nowa Ruda, dort nach rechts Richtung Kudowa-Zdroj (Bad Kudowa) bis Karlow, einem winzigen Ort oben im Nationalpark, dem idealen Ausgangspunkt für Wanderungen. (Anreise mit Zug: über Posen oder Breslau, umsteigen, bis Kudowa-Zdroj, weiter mit Bus bis Karlow [http://rozklad.pkp.pl])
Da die Gory Stolowe sehr beliebt sind, ist es ratsam, frühzeitig eine Unterkunft zu bestellen [http://naweekend.pl; bei „Miasto“ den Ortsnamen einsetzen; nur auf polnisch]. Übernachtungen kosten ab 35 Zloty pro Person (Juli 2008: 1 Eu = 3,15 Zloty), in der Regel ohne Frühstück; eigene Handtücher mitbringen.
Ebenfalls sehenswert in der Umgebung:
Wambierzyce (Albendorf), ein bekannter Marienwallfahrtsort (seit dem 13. Jh.), mit vielen baulichen Anspielungen auf Jerusalem (daher „das niederschlesische Jerusalem“), umgeben von einem um 1700 angelegten Kreuzweg mit 79 Stationen. Wollte man diese Stationen in der gedachten Reihenfolge besuchen, müßte man mehrmals die drei Hügel des Ortes rauf und runter pilgern. [siehe Google: Albendorf]
Klodzko (Glatz): Sehr sehenswert sind die Festung („Twierdza“ - Bau nach der Eroberung von Schlesien durch Friedrich II. ab 1769 veranlaßt - auf keinen Fall die dortigen Minengänge („Labirynty“ durchwandern, stattdessen:), die unter der Altstadt gelegenen Gänge und Keller („Podziemna trasa“; Zugang am Fuße der Festung oder nahe der:), Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt („Wniebowziecia NMP - barockisierte spätgotische Kirche), der Marktplatz (im Rathaus: „it“ - informacja turystyczna) und die Steinerne Brücke („most gotycki“) von 1390 (vgl. die Karlsbrücke in Prag). [siehe Google: Glatz]
MichaelR
M.R. - Gastautoren - 06. August 2008 - 00:12
Tags: nationalpark_gory_stolowe
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