Mausoleum im Schloßpark
Das Mausoleum im Schloßpark soll bis zum 200. Todestag von Königin Luise im Jahr 2010 saniert werden. Vor Beginn der Sanierung, so hieß es in diversen Pressemeldungen, könne man bis Ende März zum ersten Mal auch die unterhalb der Gedächtnishalle gelegene Gruft besichtigen. Danach sei wieder lediglich, wie bisher, die Gedächtnishalle für Besucher geöffnet.
Also eine einmalige Gelegenheit. Endlich mal einem echten deutschen Kaiser ganz nah sein - na, und dann erst dem lieblichen Luischen. Dazu noch eine wirkliche Gruft, bestimmt geheimnisvoll. Also tiefer Schauer ohne Ende!
Nun, es wurde nichts daraus. Das lag an einer Ente. Nicht an einer Ente im Schloßpark, die waren zwar auch da - es war alles eine Zeitungsente gewesen!
Und so ging es nicht nur mir. Viele der Besucher waren ebenfalls deswegen gekommen. Ein Angestellter der Stiftung richtete den am Absperrseil zur Gruft notdürftig befestigten Zettel, auf dem stand: "Aus Sicherheitsgründen ist eine Gruftbegehung leider nicht möglich." Na toll. Natürlich könne die Stiftung nichts dafür, es sei einfach falsch gemeldet worden, so der Mitarbeiter der SPSG. Alles was ausnahmsweise bis Ende März möglich ist, sei ein Blick in die Gruft - die Tür ist sonst nämlich immer geschlossen. So kann man also aus ca. 10 Metern Entfernung irgendwo hinten in dieser Gruft gerademal zwei Särge erkennen, mehr kann man nämlich durch die schon ca. 5 Meter entfernte schmale Tür einfach nicht sehen.
Das hatte ich mir aber so nicht vorgestellt. Da kam kein heiliger Schauer auf. Das mag aber durchaus auch daran liegen, daß selbstherrliche, autoritäre und sich durch Arbeit anderer bereichernde Gestalten noch nie wirklich auf mich wirken konnten. Es sollte halt auch einfach mal ein Versuch werden, durch die nötige Nähe erfahren zu können, was Menschen wie z.B. Herrn Dorgerloh so zittrig ehrfürchtig werden läßt.
So blieb mir der wunderschöne Schloßpark bei ganz tollem Wetter. Ja, da kam Freude auf. Auch da kann ich mich eigentlich nur am Lebenden von Flora und Fauna erfreuen. Viel, viel toller als Verblichenes und Vergangenes.
Doch selbst da kann die Stiftung keine Ruhe geben. Sie läßt auch dort den Frömmsten nicht in Frieden leben, denn die "Haulotte" war losgelassen und wie wild unterwegs.
Aber dazu später mehr.
- Geschichte, Schlosspark - 14. Februar 2008 - 02:22
Tags: mausoleum/schlosspark_charlottenburg
zwei Kommentare
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Vielen Dank für diesen Hinweis.
Ich habe derzeitig Besuch und diese wollten sich das morgen anschauen.
Nun kann man sich wenigstens darauf einstellen nichts zu sehen.
S. Hoffmann