Die SPSG wird bürgerfreundlicher .....
oder: Ein schöner Tag für den Kiez!
Heute 13:00 Uhr im Ovalen Saal des Schlosses Charlottenburg: Pressekonferenz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), wie hier im Kiezer Weblog angekündigt (nur der Termin war noch nicht bekannt).
Erschienen waren der Generaldirektor der SPSG Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh, Marc Schulte (Bezirksstadtrat Charlottenburg-Wilmersdorf/auch zuständig für das Ordnungsamt) und Klaus-Dieter Gröhler (Baustadtrat Charlottenburg-Wilmerdorf/auch zuständig für das Grünflächenamt).
Dann verkündete Herr Dorgerloh die frohe Botschaft:
Radfahren und Liegewiesen im Schlossgarten Charlottenburg
14.03.2008
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) gibt in diesem Jahr in Abstimmung mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf im Schlossgarten Charlottenburg erstmals Wege zum Befahren mit dem Fahrrad frei. Darüber hinaus weist die SPSG neben der bereits bestehenden Liegewiese weitere Flächen als Liegewiesen aus.
Zu den für den Fahrradverkehr frei gegebenen Strecken zählt der Spreeuferweg, der die Verbindung zwischen dem Parkeingang unter der Schlossbrücke und dem nördlichen Eingang am Bahnhof Jungfernheide herstellt und künftig von Fußgängern und Fahrradfahrern gemeinsam genutzt wird. Damit folgt die SPSG in Abstimmung mit der Initiative "Rettet den Schlosspark" im Kiezbündnis Klausenerplatz e.V. und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club Berlin e.V. einer enstprechenden Forderung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf.
Im kommenden Jahr wird die SPSG den Neubau des Spreeuferweges durchführen. Dazu erfolgen noch in 2008 unter Beteiligung eines Büros für Landschaftsplanung die entsprechenden Vorarbeiten, die im Bereich der Kanalquerungen eine Prüfung des gegenwärtigen Wegeverlaufs einschließen.
Entlang der bereits bestehenden Liegewiese ist eine Ost-West-Querung vorgesehen, die den Spreeuferweg mit dem Feldweg verbindet, der ebenfalls für Fahrradfahrer frei gegeben wird. Damit kann der Schlossgarten Charlottenburg über ein Wegenetz mit dem Fahrrad befahren werden und ist zudem an den innerstädtischen Fahrradweg entlang der Spree angeschlossen. Eine entsprechende Beschilderung der frei gegebenen Wege wird die SPSG gemeinsam mit dem Ordnungsamt des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf erarbeiten.
Neben den Fahrradwegen weist die SPSG zwei neue Liegewiesen im norwestlichen Bereich des Schlossgartens aus, was dem Wunsch zahlreicher Anwohner entgegen kommt. In dem Zusammenhang ist auch der Neubau einer Toilettenanlage geplant.
Die Einhaltung der neuen Regelungen werden vom Ordnungsamt des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf durch den Einsatz von Ordnungskräften überprüft.
Quelle: Presse-Information der SPSG
Ab sofort sind also erstmals Fahrradwege offiziell im Schloßpark Charlottenburg freigegeben. Nicht nur der Uferweg, auch eine Querverbindung und der Weg direkt zum Klausenerplatz wurden freigegeben. Eine entsprechende Beschilderung und ein Ausbau derselben wird erfolgen. Auch wurden weitere Liegewiesen wieder offiziell freigegeben und als solche ausgeschildert.
Wie könnte ein Fazit als Anwohner dazu ausfallen?
Ich denke, es ist ein Riesenerfolg für das Engagement der Bürgerinitiative "Rettet den Schloßpark!" und aller Unterstützer. Wenn ich an die Anfänge der ganzen Auseinandersetzungen zurückdenke, dazu noch ganz besonders an das einstmals von der SPSG geplante Eintrittsgeld, dann ist das ein tolles Ergebnis. Ich erinnere mich an das erste Treffen mit Herrn Dorgerloh bei der Schloßpark-Ini. An die verhärteten Fronten, diese unglaubliche Bürgerfremde der Stiftung zu der Zeit. Vier Jahre unermüdliche Arbeit stecken dahinter. Das Ausmaß der dafür geopferten Freizeit kann man kaum erfassen. Ein paar Punkte der Kritik verbleiben, einige Forderungen wurden (noch?) nicht erfüllt. Das wären aus meiner Sicht die Öffnung der Wiese vor dem Belvedere und der Wiesen rund um den Teich - welche wir schon seit Jahrzehnten als Liegewiesen genutzt haben. Das sind aber Punkte, die ich heute einfach mal als gering ansehen möchte, angesichts dieses großes Erfolges. Auch meine ich, ein Augenzwinkern bei den Zuständigen dazu gesehen zu haben - war es wirklich Herr Klein, war es Herr Dr. Rohde, war es der Ordnungsamt-Chef Herr Schulte, war es gar Herr Gröhler? - Oder sogar alle zusammen? - Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern.
Dann möchte ich aber heute auch mal ein Danke sagen. Wer motzen kann, muß auch loben können - und ich habe gemotzt! Leider schauen mich einige seither so merkwürdig grummelig an - huhu Herr Klein zum Beispiel - lächeln, wir können doch nun gemeinsam picknicken.
Ich sage einfach mal einen aufrechten Dank an erster Stelle an die Schloßpark-Ini, das ist klar - aber eben auch an Herrn Dorgerloh, Herrn Rohde und die SPSG, die so gewaltig über ihren Schatten gesprungen sind. Auch einen Dank an alle Unterstützer selbstverständlich, den BUND, den ADFC und alle Anwohner, die zusammen engagiert gekämpft haben. Ebenfalls an Herrn Gröhler, der insbesondere zur Eintrittsfrage immer konsequent an der Seite der Bürger gestanden hat. Auch an Herrn Schulte, verbunden mit der Hoffnung, daß er auch in Zukunft sein Ordnungsamt (eher noch mehr) bändigen wird.
Eine Stellungnahme aus der Bürgerinitiative "Rettet den Schloßpark!" soll noch folgen.
PS
Eine Richtigstellung möchte ich aber noch hinterher schicken, da es falsch durch die Presse gehen könnte.
Die beiden Bezirksstadträte erwähnten in der Pressekonferenz lediglich das Wort "Kiezbündnis". Das ist so nicht richtig! Die Schloßpark-Ini ist stets eine eigenständige Bürgerinitiative von Anwohnern des Klausenerplatzes und Freunden des Schloßparks aus dem ganzen näheren Bezirk gewesen!
Update
Presse-Links zum Thema:
* Der Tagesspiegel vom 15.03.2008
* Der Tagesspiegel vom 15.03.2008
* Berliner Morgenpost vom 15.03.2008
* Berliner Zeitung vom 15.03.2008
* Berliner Zeitung vom 15.03.2008
- Schlosspark - 14. März 2008 - 18:21
Tags: charlottenburg/klausenerplatz/schlosspark/spsg/volkspark
vier Kommentare
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Applaus!
Super!
Ein großes Lob an unsere Ini "Rettet den Schloßpark!" und vielen Dank an die Stiftung und die Zuständigen, daß sich doch nun endlich alles zum Guten wendet.
“Gut Ding will Weile haben”, sagt der Volksmund, und hier trifft es wirklich zu.
Schön, daß sich die ganze Arbeit doch so sehr gelohnt hat!
Ich freu mich sehr! ∗freufreufreu∗