Gibt es bald auch Waschbären im Kiez?
Bezirksamt zieht Ansiedelung von Waschbären im Kiez in Erwägung
In den letzten Wochen wurde wiederholt von einem Waschbären berichtet, der sich in einer Tiefgarage am Alexanderplatz häuslich eingerichtet hat. Nach anfänglichem Protest von Tierschützern, eine Tiefgarage sei kein artgerechter Lebensraum für den Allesfresser, und Bürgern, das Wildtier bringe nur Unordnung in ihr geregeltes Leben, wurde im Bezirksamt entschieden, dass der kleine Waschbär hier weiterhin wohnen darf.
Geht es doch Alex, wie der putzige Kleinbär liebevoll von den Anwohnern
genannt wird, gut. Außer der komfortablen Wohnung, gibt es jede Menge
ungeliebte Tauben und Essensreste auf seinem Revier bzw. seinem
Speiseplan. Der Chef der BSR berichtet begeistert: "Seit Alex da ist,
gibt es viel weniger für uns zu tun, und der Platz ist trotzdem
blitzblank". Die Geldeinsparungen sind erheblich, und der Bezirk plant
auch gleich das eingesparte Geld für die Wiederherstellung des alten
Flussbettes der Panke in der Mitte Berlins auszugeben.
Jetzt ziehen auch die Politiker in unserem Kiez die Ansiedlung eines
Waschbären zwecks Beseitung des erheblichen Dreckaufkommens am
Klausenerplatz in Erwägung. Die Sache soll gleich nach der Sommerpause
in der BVV diskutiert werden." Es wäre großartig", meint
Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen, "wenn wir das eingesparte Geld
z. B. in Jugend-und Freizeiteinrichtungen, Kitas, Bildung und
Seniorenzentren investieren könnten". An Bedarfen haben haben wir ja
genug.
Unklar ist noch, wo der Waschbär wohnen soll. Zuerst schien eine
Unterkunft im Keller der Nehringschule für diesen Zweck attraktiv, ist
doch der Dreckpegel in dieser Region am höchsten. Aber dann gab es
Bedenken, die Kinder könnten ihr ohnehin knapp bemessenes Pausenbrot an
dasTier verfüttern, und dieses, sattgefressen, hätte dann kein
Interesse den ihm zugedachten Job zu machen. So wird noch nach einer
geeigneten Unterkunft gesucht. Und dann stellt sich noch die Frage nach
einem Namen für den Kiezbären. Vorschläge bitte an das Kiez-Web-Team
schicken oder bei unserem Kiezbeauftragten Toni einreichen.
Die Grünen haben inzwischen den Begriff der "ökologischen bzw.
natürlichen Stadtreinigung" erfunden und überlegen weitere Wege, wie
man Stadttiere in der City einsetzen könnte. Auch unser Sparminister
Thilo Sarrazin wäre zufrieden. Könnte er doch sparen, ohne sich mit
irgendwelchen Querulanten herumärgern zu müssen.
- Grabowskis Katze, Satire - 01. August 2008 - 19:52
Tags: berlin/klausenerplatz/waschbär
ein Kommentar
Kein Trackback
Trackback link:
Als Name kommt ja wohl nur “Klausi” in Frage.
Als Unterkunft fiel mir ein Büro im Kiez ein – doch da dürfte das arme Tierchen nur unnötigen Stress bekommen.
Ich finde, der Manns-Laden in der Nehring ist genau richtig. Der steht schon jahrelang nutzlos leer, ist geräumig – also Platz für Nachwuchs – hat große Fensterfronten zum reinschauen – nicht nur Kinder hätten ihre Freude …....