ALEX - Offener Kanal Berlin geht auf Sendung
Am 27. Mai 2009 soll in Berlin um 18:00 Uhr mit ALEX ein neuer Sender im Radio, im Fernsehen und im Internet an den Start gehen. Mit neuem Namen, neuem Logo, neuem Design und vor allem auch neuem Programm will "ALEX Offener Kanal Berlin" seinen Neustart nach gut einem Jahr Reformarbeit beginnen. Das ehrgeizige Ziel: ALEX soll die trimediale Bürgerplattform (Fernsehen, Radio, Internet) zum kostenlosen Mitmachen der Region Berlin-Brandenburg werden, die allen offen steht - und dabei auch interessantes Programm anbietet und engagierte Programmmacher anzieht. Rund zwanzig neue Sendungen will man ab dem 27. Mai regelmäßig ausstrahlen. Mit dem Slogan "Guckste. Hörste. Klickste." wirbt ALEX um Publikum, mit "Machste. Lernste. Kennste." um Macher und Netzwerkpartner.
ALEX erreicht nach eigenen Angaben mit seinem Fernsehprogramm rund 1.25 Millionen Berliner Kabelhaushalte unverschlüsselt und direkt. Im Radio ist ALEX über die UKW-Frequenz 97,2 und über das Kabel 92,6 auf Sendung, im Internet unter www.alex-berlin.de rund um die Uhr erreichbar. Das neue Programm von ALEX startet am 27. Mai um 18:00 Uhr im Fernsehen mit einer Best-of-Sendung der ALEX-Jugendredaktion "Treppe 5". Im Radio eröffnet die "Kinderwelle Wedding" das Programm.
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Hier noch weitere Infos aus der Pressemitteilung:
ALEX – der Auftrag
ALEX ist eine Einrichtung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und wird durch Gebühren finanziert. „Die Reform des Offenen Kanal Berlin durch die mabb war notwendig, um bestehen zu können“, erklärte Direktor Dr. Hans Hege auf der Pressekonferenz zum Neustart von ALEX. „Das Team von ALEX hat sehr gute Arbeit geleistet. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte.“
Volker Bach, Leiter von ALEX, verwies auf die vielfältige Berliner Medienlandschaft: „ALEX als öffentlichrechtliche Einrichtung ist ein Teil der Berliner Medienlandschaft und übernimmt ergänzend Aufgaben, die von keinem anderen Medienplayer in Berlin übernommen werden können.“ Bach betonte die Besonderheit, dass bei ALEX Menschen Medien erleben und gestalten könnten. Das sei eine große Chance: „Bei uns können sich inhaltliche und formattechnische Ideen entwickeln, ohne einer Wirtschaftslogik folgen zu müssen.“ ALEX ermögliche so einen kreativen und inhaltlichen Freiraum in und für Berlin, den es ansonsten nicht gäbe. Als gebührenfinanzierte Plattform sehe ALEX sich besonders in der Pflicht, zur Attraktivität des Medienstandorts Berlin-Brandenburg einen kleinen Teil beizutragen.
ALEX gestalten
Eingetragene ALEX-Produzenten können ihre Beiträge bei ALEX veröffentlichen. Für die Produktionen steht modernes technisches Equipment zur Verfügung. Auf Wunsch unterstützt das ALEX-Team die Konzeptentwicklung und die Umsetzung im Studio. Darüber hinaus bietet ALEX ein mehrstufiges Ausund Fortbildungsprogramm, das WERKSTUDIO, an. Medieninteressierten ohne Vorkenntnisse wird der Weg zur eigenen Sendung durch Einführungskurse erleichtert, bereits aktive Medienschaffende können vertiefende Kursangebote mit professionellen Referenten aus der Medienbranche nutzen. ALEX soll zukünftig auch eine Plattform sein, auf der Medienmacher ihre Erfahrungen austauschen können. Foren, Vorträge und Podiumsdiskussionen werden regelmäßig angeboten.
ALEX erleben
Als trimediale Plattform zeigt ALEX sein Programm im Fernsehen und im Radio. Im Internet kann ALEX auch außerhalb des Berliner Kabelnetzes per Livestream verfolgt werden. Produzenten sind vorrangig Bürgerinnen und Bürger der Region Berlin-Brandenburg, die selbst für ihre Inhalte verantwortlich sind. Darüber hinaus finden Ereignisse aus den Bereichen Politik, Kultur und Gesellschaft, die in und um Berlin stattfinden, bei ALEX ihren Platz. Eine klare Struktur des Fernseh- und Radioprogramms gewährleistet dabei die Wiedererkennbarkeit der einzelnen Sendungen und Transparenz für das Publikum. In der ALEX-Mediathek können Beiträge auch nach ihrer Erstausstrahlung abgerufen werden.
Hintergründe der Reform
Eine 2007 von der mabb durchgeführte Evaluation des alten OKB hatte den Reformbedarf ergeben. Daraufhin wurde die Reform des OKB vom Medienrat der mabb beschlossen und auch vom Berliner Abgeordnetenhaus im Februar 2008 bestätigt. Ziel der Reform solle die Modernisierung und Qualifizierung als regionale Plattform sein, die allen gesellschaftlichen Gruppen die Partizipation am
Rundfunk bietet. Dabei sollen moderne Entwicklungen der Medienlandschaft – sowohl bezogen auf die Inhalte als auch auf die Qualität der Darbietung – stärker berücksichtigt werden als bisher.
Quelle: Pressemitteilung vom 25.05.2009
Internet: Offener Kanal Berlin
- Gesellschaft, Technik - 26. Mai 2009 - 00:02
Tags: alex/berlin/medien/offener_kanal
drei Kommentare
Nr. 2, Rick, 29.05.2009 - 07:39 Wer entscheidet denn darüber. Ist das bei den Alex-Machern eine Person, eine Redaktion und gibt es eine Art von Mitsprache bei der „Bürgerplattform“? |
Nr. 3, [marcel], 29.05.2009 - 22:54 Hallo Petra, vielleicht könnte man beim Sender Timm nachfragen, ob man dort irgendwie unterkommen kann? Der Sender ist ja “der Schwulensender” Deutschlands und sendet auch aus Berlin. Zu finden im Kabelnetz und so. Mehr als “Nein” sagen, können die ja eh nicht. Ich wünsche jedenfalls viel Erfolg. Gruß, [marcel] |
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Neue Besen kehren gut, und die Medien sind voll des Lobs über die "gelungene Reform". Leider gibt es auch einige Opfer dieser Veränderungen, die nicht unerwähnt bleiben sollten. So wurde der einzigen, an ein schwules Zielpublikum gerichteten Fernseh-Sendung ( http://www.schwulfernsehen de), die bislang Sonntags nach 23 Uhr sendete, ein regelmäßiger Sendeplatz verweigert. Der Produzent der Sendung ist nun gezwungen, unattraktive Sendezeiten ( nachts um 2.45 ) zu buchen, und es gibt immer noch die Unsicherheit, ob diese Zeit dann nicht schon jemand anderem eingeräumt wurde.
Auch die lesbisch-schwule Radiosendung "Radiorainbowcity" sollte von den Alex-Machern gezwungen werden, sich eine Sendeschiene mit einer anderen Sendung zu teilen. Nur aufgrund der "Drohung" der Produzentin, in diesem Fall nicht mehr zu senden, wurde der Sendung weiterhin (für vorerst ein halbes Jahr) ein regelmäßiger wöchentlicher Sendeplatz zugeteilt.
Mag vielleicht ein Zufall sein, aber ausgerechnet den Sendungen, die sich an ein homosexuelles Publikum richteten, wurden Sendeplätze verweigert bzw. sollten faule Kompromisse eingehen.