Mut und Zivilcourage
Für Eigenschaften wie Mut und Zivilcourage wurden gerade Walter Reuter und Bernhard Weiß mit einer Gedenktafel geehrt. Beispiele, die auch heute dringend gebraucht werden. Nun muß man sich ja nicht gleich zum mutigsten und größten Helden erklären, was sowieso eher unglaubwürdig, wenn nicht gar verdächtig, klingen würde. Doch jedes noch so kleinste Stück, was man auf diesem Weg erreicht, kann schon viel bedeuten - nach außen und für andere, wie auch nach innen, um die eigenen Ängste zu bewältigen.
Wenn sich dann die Polizei so präsentiert, wie das eben bei der Ehrung für Bernhard Weiß, also für einen Beamten aus den eigenen Reihen, geschah, dann ist das ein erfreuliches Zeichen. Nur sollte die Polizei sich darauf nicht ausruhen und weiterhin die Augen offen halten. Zu viele Dinge sind seitdem geschehen und passieren immer noch. Ich denke dabei nur mal an die Geschichte um Benno Ohnesorg und an einen kürzlichen Polizeieinsatz bei einer Demo in Stuttgart. Ich gestehe der Polizei dabei absolut zu, daß es sich um Entgleisungen von Minderheiten handelte. Nun hat der Beruf Polizist ja besonders viel mit Mut und Zivilcourage und Einsatz für andere zu tun. Der Beruf Politiker eigentlich auch. Dazu ist mein Eindruck von den real existierenden Politikern allerdings genau gegenteilig. Die paar, die ich wenigstens als einigermaßen authentisch, verläßlich und glaubwürdig erlebt habe.. Oh jee. Wenn nun ausgerechnet ein Bezirkspolitiker eine Veranstaltung zum Thema "Zivilcourage" bejubelt, wird mir, sorry, schlichtweg schlecht. Selbst weder Fisch noch Fleisch, das Fähnchen bei jedem lauen Lüftchen nach dem Winde drehen, substanz- und rückgratlos, usw. usf. Sich für andere einsetzen? Oder doch den eigenen Partei-Mief stets im Hinterkopf - oder sogar gleich nur den eigenen Vorteil? Huch, sind gerade wieder Wahlen? Irgendwie kommt mir das bei der klassischen "Verräterpartei" besonders krass vor. Was nicht heißen soll, mein Eindruck von den anderen wäre sehr viel besser. Wenn ich da nur an eine hiesige Grünen-Fraktionsvorsitzende denke, die einfach irgendwelche von einem SPD-Funktionierenden vorgelegte Zettel unterschreibt, ohne auch nur einziges Wort mit den Betroffenen zu reden - Ach du Scheiße. Das gleiche brachte allerdings auch eine ehemalige "politische Supernummer" der Linken fertig.
Doch genug davon. Die Veranstaltung zum Thema "Zivilcourage" wird ja auch nicht von Politikern, sondern von der Volkshochschule veranstaltet und steht damit allen Bürgern offen. Ach ja, wir stellen hier übrigens nur Sachen vor, bei denen wir zumindest davon ausgehen, daß sie ehrenwert und gut gemeint sind.
Die Volkshochschule City West veranstaltet eine Fachtagung zum Thema "Zivilcourage".
Das Einführungsreferat hält die bekannte Rechtsanwältin und Autorin Seyran Ateş.
Freitag, 12. November 2010 von 10:00 bis 17:30 Uhr
Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100 (Festsaal / 3. Etage)
Die Teilnahme ist entgeltfrei, eine verbindliche Anmeldung ist jedoch Voraussetzung zur Teilnahme:
Tel. 9029 12081
E-Mail: brigitte.kippe@charlottenburg-wilmersdorf.de
- Gesellschaft, Politik - 02. November 2010 - 00:02
Tags: berlin/charlottenburg/mut/volkshochschule/zivilcourage
Kein Kommentar
Kein Trackback
Trackback link: