Bürgerwehr in der Pestalozzistraße
Es gibt nichts Gefährlicheres als den Menschen, wenn sein Neocortex von den Wirkstoffen (Cortisol, Adrenalin ...) der Amygdala überflutet wird.
Es gibt keine Verbindung vom Neocortex zur Amiygdala, aber viele von dieser zum Großhirn. Vernunft erreicht die Panik oder den Wutbürger nicht, umgekehrt feiert das alte Pferdegehirn (Limbische System), zuständig für Emotionen und Gefühle, die keineswegs identisch sind, fröhliche Urständ hinter unserer Stirn:
Unsere grauen Hirnzellen sind im Zustand der Erregung gefangengenommen. 5 Prozent der Menge, Rotte, Meute, Mobb, Gruppe reichen aus, um die Mehrheit folgen zu lassen.
Büro der Bezirksverordnetenversammlung
Vorsteherin Frau Judith Stückler
Rathaus Wilmersdorf
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin
Einwohneranfrage: „Bürgerwehr in der Pestalozzistraße?“ 13. Januar 2013
Ich frage das Bezirksamt:
1. Ist dem Bezirksamt noch präsent, dass sich am Runden Tisch vom 11. Dezember 2012 zwei Bürger aus der Pestalozzistraße namentlich vorgestellt hatten, um zu berichten, dass man in ihrer Straße eine Bürgerwehr gebildet habe, „die die Junkies aus den Häusern vertreibe“ (laut Protokoll des Runden Tisches – erstellt vom Büro des Stadtrates für Soziales), aber auch, dass diese „Bürgerwehr“ mit Baseballschlägern ausgerüstet sei, und dass Ruhe herrsche, seitdem sie, angesichts der Säumigkeit der Polizei, die Vertreibung in die Hand genommen habe?
2. Verstehe ich recht, dass Bürger sich mit Schlagwaffen ausgerüstet und erfolgreich „Junkies aus den Häusern vertrieben haben?
3. Gaben diese Anwohner nicht in der Öffentlichkeit des Runden Tisches einen Fall von Selbstjustiz bekannt – und das auch noch in Anwesenheit von Polizeibeamten, die zu jedem dieser Runden Tische geladen werden?
4. Warum ließ man diese Anwohner gehen, ohne mindestens ein Gespräch zwischen ihnen und der anwesenden Polizei einzufordern?
5 Ist das Bezirksamt im Nachhinein an die Polizei herangetreten, um zu erkunden, ob und wie viele „hilflose“ Junkies durch Schlagwaffen oder andere „Druckmittel“ dieser Bürgerwehr zu Schaden gekommen sind?
Ich bitte um schriftliche, aber zeitnahe Beantwortung dieser Anfrage.
Mit freundlichen Grüßen
Ute Becker
Antwort des Bezirksamts Charlottenburg-Wilmersdorf (Drucksache - 0493/4):
Sehr geehrte Frau Vorsteherin,
die Einwohneranfrage wird wie folgt schriftlich beantwortet:
Dem Bezirksamt ist die Situation am Runden Tisch vom 11. Dezember 2012 noch präsent. Eine wie auch immer geartete Bürgerwehr ist weder vom Bezirksamt noch von der Polizei hinnehmbar. Eine Bürgerwehr kann nicht geduldet werden. Ich möchte darauf hinweisen, dass der Leiter des Polizeiabschnittes 24 den beiden in Sprache stehenden Bürgern persönlich beim Verlassen des Raumes seine Visitenkarte überreichte und ein Gesprächsangebot unterbreitete.
Nach Auskunft der Polizei blieb das Gesprächsangebot bis zum heutigen Tag unbeantwortet.
Darüber hinaus hat die Polizei die entsprechenden Dienstgruppen beauftragt, in diesem Bereich auf entsprechende Vorkommnisse zu achten. Bis heute gab es weder eine Anzeige noch Vorkommnisse, die auf Aktivitäten einer wie auch immer agierenden „Bürgerwehr“ hindeuten.
Im Übrigen möchte ich Sie darauf hinweisen, dass es zwischen dem Bezirksamt und der Polizei einen intensiven Informationsaustausch gibt. Informationen solcher Art, die geeignet sind, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger stark zu tangieren, wird konsequent nachgegangen.
Mit freundlichen Grüßen
Carsten Engelmann
Bezirksstadtrat
Ute Becker - Gastautoren, Gesellschaft - 10. März 2013 - 19:10
Tags: bezirksamt/bürgerwehr
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