Neu im Kiez nebenan: Die Marx-Engels-Stiftung (MEZ)
Seit dem 5.Oktober hat sich eine Institution in Charlottenburg niedergelassen, von der es der brave Bürger am Ort nicht erwartet hätte: die Wuppertaler MEZ-Stiftung hat ausgerecht im bürgerlichen Bezirk ChaWi eine linke Dependance eröffnet und nicht etwa im Wedding oder in Friedrichshain.
Bisher gibt es die LINKE, die SPD und vor nicht allzu langer Zeit die GRÜNEN, die eigene Büros im Bezirk führen. Nun also ein politisches Institut der Schulung (zu Marx-Engels , mal sehen welche Rolle Lenin spielen wird ?!), das sich durchaus in der Nähe der "Jungen Welt", der "UZ", der DKP und ähnlicher linker Organisationen wiederfindet und eher in Konkurrenz zum Mainstream der Linken frischen Wind in die antikapitalistische Debatte bringen will - u.a. auch in der Mitwirkung von Marianne Schauzu, die lange Zeit den sozialistischen Arbeitskreis (SAK) der Linken in Charlottenburg-Wilmersdorf erfolgreich moderiert hat und dabei wichtige Debatten anrührte und bedeutsame Referenten ins Haus holte. Nun hier der Versuch der Fortsetzung am anderen Ort in einer bewusst Linksaußen gewählten, neuen Umgebung.
Anfang Dezember 2013 erfolgte der Einstieg mit dem Hauptthema der Gegenwart: "In welchem Kapitalismus leben wir?". In der gut besuchten Veranstaltung in der Spielhagenstraße 13 (Parterre im VH, doch schlecht ausgewiesen) versammelte sich vorwiegend die Generation jenseits der 60, worin auch das Manko der Zukunft bestehen wird.
So sieht kein Projekt der Zukunft aus, wenn es nicht gelingt die Jugend von den Grünen oder den Piraten abzuziehen oder die Unpolitischen von Uni, Schule oder aus den Betrieben heranzuführen.
Das Programm sieht hingegen vielversprechend aus und die Referenten haben in der Linken-Debatte durchaus Gewicht. Manchen mag es jedoch eher akademisch, d. h. theoretisch und den Großköpfen der Philosophie verhaftet, erscheinen. Aber für alle an Diskussion und Erkenntnis interessierten, durchaus empfehlenswert und eine Bereicherung für unseren Bezirk. Mal sehen, ob auch kontroverse Diskussionen- über die Grenzen der Lager hinaus - vorgesehen sind und sich nicht nur eine zweite MASCH der Vorkriegszeit entwickeln wird.
Joachim Neu - Gastautoren, Politik - 04. Januar 2014 - 18:46
Tags: linke/stiftung
vier Kommentare
Nr. 2, Neu, 06.01.2014 - 19:10 Eine kleine Korrektur aus dem MEZ: “Unser Marx Engels Zentrum (MEZ) ist kein Ableger der Wuppertaler Marx-Engels-Stiftung (MES) sondern wir kooperieren miteinander.” |
Nr. 3, jn, 02.09.2014 - 20:01 Ein Jahr MEZ in charl. http://www.jungewelt.de/2014/09-03/009.p.. |
Nr. 4, jn, 10.10.2015 - 00:01 das MEZ geht ins dritte jahr: hier ein überblick zu zwei jahre “bildung im kiez” http://www.mez-berlin.de/abendveranstalt.. http://www.mez-berlin.de/seminare-archiv.. http://www.mez-berlin.de/kurse-archiv.ht.. “Das Marx-Engels-Zentrum ist im Oktober 2013 eröffnet worden. Es liegt im ehemals „roten Kiez“ in Charlottenburg, einem Stadtteil, der einst von der Arbeiterbewegung stark geprägt wurde. Das MEZ kooperiert mit anderen sozialistischen Bildungseinrichtungen und arbeitet eng mit der Marx-Engels-Stiftung in Wuppertal zusammen.” aus dem flyer:“Tradition trifft Moderne” |
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“Rauf mit den Löhnen-Runter mit den Mieten”-24.1.19 Uhr
eine Veranstaltung, die den “Kiezler” interessieren wird.