Im Orientexpress auf die Bühne
Deutsche Erstaufführung im SchillertheaterIm Schillertheater an der Bismarckstraße 110 haben die Proben zu dem Klassiker „Mord im Orientexpress“ nach Agatha Christie begonnen.
Bei allem Mißvergnügen daran, daß die historische Spielstätte des Theaters am Kurfürstendamm von dem namensgebenden Boulevard verschwunden ist und dort auch nicht mehr ans Tageslicht treten wird, ergreift Theaterchef Martin Woelffer doch mit beiden Händen die Chancen, die die Ausweichspielstätte im Schillertheater bietet.
Die große Bühne eröffnet Raum für große Inszenierungen. Zu solch einer vermag der Krimiklassiker „Mord im Orientexpress“ zu werden. Die Produktion samt Bearbeitung und Hauptrolle liegt in den Händen von Katharina Thalbach, die sich damit einen langgehegten Wunsch erfüllt. Ihrem Renommee ist es zu verdanken, daß ihr eine Reihe großartiger Künstler zur Seite stehen. Aus der Familie sind Tochter Anna und Enkel Nellie Thalbach dabei, die legendären „Geschwister Pfister“ mit Tobias Bonn, Andreja Schneider, Max Gertsch sowie Christoph Marti reisen in neuen Rollen mit, Alexander Dydyna kehrt wieder zu seinen schauspielerischen Wurzeln zurück, Nadine Schori ist als Schauspielerin noch erfolgreicher denn als Tänzerin, Mat Schuh fand über das Radio, Fernsehen und Musical zur Bühne sowie der Hanseat Kai Mertens erobert nun auch das Berliner Theater.
in der Mitte sowie Anna und Nellie Thalbach vor ihnen hockend.
Foto: Wecker
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Bühnenbildner Momme Röhrbein ist bereits eine Legende wie auch Modedesigner Guido Maria Kretschmar, der beim Kostüm für die erforderliche Eleganz sorgen soll. Exorbitant soll es im Orientexpress auf der Reise von Istanbul nach London zugehen. Das ist der Anspruch des mitreisenden Eisenbahndirektors Monsieur Bouc (Tobias Bonn): „Die Einrichtung kommt aus Paris, die Holzvertäfelung aus Venedig, das Porzellan aus Rom und die Wasserhähne aus New York. Das beste Essen, die besten Betten, die besten Kopfkissen, die besten Daunen in den Kopfkissen. Es ist ein Gedicht auf Rädern.“ Es wird ein Gedicht auf den wiederbelebten Bühnenbrettern des Schillertheaters werden.
Die Premiere am 22. März ist bereits ausverkauft. Das Stück steht bis zum 3. Mai auf dem Spielplan. Karten ab 18 Euro können auch im Internet unter www.komoedie-berlin.de bestellt werden.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur - 10. März 2020 - 00:14
Tags: komödie/schauspieler/theater
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