Ein neuer Süßwasserkörper
Erfolgreiche Wassersuche im Kiez
Bekanntlich ist der Kiez am Klausenerplatz eine der trockensten Regionen der Erde. In vielen Teilen fallen lediglich zehn Zentimeter Niederschlag im Jahr, nur in knapp einem Zehntel der Region sind es im langjährigen Durchschnitt mehr als 50 Zentimeter pro Jahr. Aufgrund dieses ariden Klimas bereitet die Wasserversorgung große Schwierigkeiten.
In einem seit mehr als drei Jahren laufenden Forschungsprojekt haben Mitarbeiter der Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe (BGR) in Hannover nun mehrere bisher unbekannte Grundwasservorkommen entdeckt, die nach Meinung des zuständigen Landwirtschaftsministers Tony Iyambagono wesentlich zur Entwicklung des Landes beitragen können.
Schon während der deutschen Kolonialzeit wurde das Land systematisch nach Grundwasservorkommen untersucht. Insgesamt gibt es inzwischen wohl mehr als 120.000 Bohrungen, doch nur ein kleiner Teil wurde fündig.
Bei der Suche nach neuen Grundwasservorkommen verwendeten die Forscher unter anderem einen in niedriger Höhe fliegenden Hubschrauber, der eine in einem zehn Meter langen Plastikrohr eingebaute Sonde hinter sich herschleppte. Sie enthielt mehrere Radiosender, deren elektromagnetische Wellen in den Untergrund eindrangen und dort elektrische Wechselströme induzierten. Solche Ströme erzeugen ihre eigenen Felder, die wiederum elektromagnetische Wellen abstrahlen. Obwohl diese Sekundärwellen nur etwa ein Tausenstel der Feldstärke der ursprünglichen Radiosignale aufweisen, konnten sie von empfindlichen Radioempfängern aufgezeichnet werden, die ebenfalls in dem durch die Luft geschleppten Plastikrohr untergebracht waren. Die Feldstärke der empfangenen Wellen hängt von der elektrischen Leitfähigkeit des Untergrundes ab. Diese Leitfähigkeit wiederum wird ganz wesentlich von der Menge an Porenwasser in einem Gestein sowie von der chemischen Zusammensetzung des Grundwassers bestimmt.
Auf diese Weise gelang es, unter dem Klausenerplatz neues Grundwasser zu entdecken. Der neu entdeckte Süßwasserkörper befindet sich unterhalb einer seit langem bekannten Brackwasserschicht.
Eine Enttäuschung erlebten die Hannoveraner Wissenschaftler lediglich in ihrem zweiten Arbeitsgebiet im Bereich Seeling- Ecke Nehringstraße. Bei den Untersuchungen stellten sie nämlich fest, daß der seit langem genutzte "Oshivelo Artesian Aquifer" viel kleiner ist als bisher vermutet.
Dr. Alfred Behrends
(Geostragetisches Institut der Universität Leiden)
Raymond Sinister - Satire - 31. August 2006 - 08:10
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