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Was müsste anders werden an unseren Schulen?

Das Sozialverhalten untereinander sollte, muss gestärkt werden. Das heißt Lehrer, Schüler und Eltern müssen sich gegenseitig wahrnehmen. Unabdingbare, integrative Bestandteile diese Wahrnehmung sind gegenseitige Achtung, Würde und Mitmenschlichkeit. Die gegenseitigen Schuldzuschreibungen, wer nun an der Misere die Hauptverantwortung trägt, ist erst mal dem Schüler nicht dienlich.
Wichtig erscheint mir, dass dem Menschen Rechnung getragen wird.
Leider wird Schule gegenwärtig in erster Linie als reine Wissensvermittlungsanstalt angesehen. Der Schüler wird zu selten dort abgeholt, wo er sich befindet. Seine seelische Entwicklung ist aber notwendig, um seine geistige Entwicklung zu gewährleisten. Mit seelischer Entwicklung meine ich das Heranreifen mit allen Problemen und Schwierigkeiten. Die Jugend benötigt Raum und Platz für diese Entwicklung.
Die Eltern sehen sich überfordert, die Schulen ebenfalls. Zudem benötigt die Jugend Vorbildfunktionen. An denen fehlt es aber häufig.


Was heißt es heute jung zu sein? Alle Möglichkeiten scheinen offen, jedoch war es nie schwieriger, diese Möglichkeiten zu realisieren.
Grenzen, die bis vor wenigen Jahren hermetisch verschlossen waren, sind geöffnet, die Welt scheint auf die Jugend zu warten. Doch wie sieht es aus in der Welt, was ist zu erwarten? Welche Bedingungen herrschen vor? Was gilt es zu verbessern?
Fragt man heute die Jugend, was sie von einem Beruf erwarten, so steht nicht allzu selten die Finanzlage, die ein „gutes“ Leben ermöglichen soll, an erster Stelle.
Haste was, biste was!
Sind es nur die finanziellen Bedingungen, die verbesserungswürdig sind? Oder welche unterschwelligen, das emotionale Gleichgewicht beeinflussenden Faktoren müssen erkannt und verbessert werden? Sicher, die existenzerhaltende Finanzlage ist der Garant für das soziale Miteinander. Absinkende, geringere Einkommen sind bedrohlich. Arbeitslosigkeit oft das wirtschaftliche Ende. Der schon vergessene, viel zitierte Aufschwung, kam bei einem Großteil der Bevölkerung nicht an. Der wirtschaftlichen Depression folgt die der Menschen.
Im Lande selbst ist Mutlosigkeit vorhanden. Wie fühlt sich das an, wenn neben der materiellen, existenziellen Bedrohung die Sinnfrage, die Seinsfrage, die Frage wo soll das alles hinführen nur noch mit einem Achselzucken beantwortet werden kann? Heißt die Perspektive: „ Alles wird nur noch schlimmer?“

Neben der sinkenden Einkommen der Eltern, das die Schüler mittelbar, manchmal unmittelbar mitbekommen, steht als echte Bedrohung die permanente unterschwellige Beeinflussung des Lebenswillens. Jeden Tag werden Meldungen über die Medien verbreitet, wie kritisch der Zustand der Erde ist: Die Überbevölkerung nimmt zu. Die Ressourcen der Erde werden knapp. Die Energievorräte werden geringer, die Teuerungsrate steigt.
Mit dem geringer werdenden Öl könnte man noch leben, aber wie sieht es mit den Trinkwasservorräten aus? Das Ozonloch ist weiterhin am wachsen. Die Polkappen schmelzen ab. Der Wald stirbt schneller als je zuvor. Die Erwärmung der Erde schreitet voran. Tiere und Pflanzen sterben aus.
Genmanipulationen schreiben ihre Menetekel an die Wand. Der internationale Terrorismus steht an den Grenzen. Militärische Konflikte, Kriege weiten sich aus.
Diese Aussagen lähmen!

Es geht nicht darum, diese Wahrheiten wegzulügen. Aber sie müssen mit dem Bewusstsein verbreitet werden, dass mit Kraft und Interesse für das Leben zu kämpfen und dieses zu gewinnen ist. Die Ethik fehlt in den Meldungen. Stattdessen schwingt oft neben der rein rationalen Information eine Freude am Entsetzen mit. Eine emotionale Färbung, die zerstörend wirkt. Gudrun Wager, Musikerin und Autorin des Kinderbuches: „ Die kleine Mondnase“ meinte: „ Was ich nicht weiß, weiß ich vom Fernsehen“.

Es muss die Wahrheit gesagt werden, ganz klar. Diese Wahrheit bedarf jedoch der Hoffnung. Wie aber sollen die Jugend offen der Welt begegnen, wenn die Welt, aus Sicht der Jugendlichen, nicht mehr zu retten ist?
Jeden Tag werden Meldungen dieser Art verlesen. Das Emphatische, die lebendige Kraft bleibt auf der Strecke. Man denkt nur noch an sich, alle andere lohnt nicht mehr. Damit vereinzelt der Mensch. Er wird nicht individuell, sondern egoistisch. Egoismus und Individualität schließen sich aus.
Wenn es doch bitte nur bei dieser einen Apokalypse bliebe. Die wahrhaft schwerer wiegende ist die im unmittelbaren Umfeld liegende Apokalypse.
Die Welt geht ihren Weg, damit ist schon schwer zu leben. Wenn zudem noch die eigene Familie zusammenbricht, zuhause gelogen und gestritten wird, dann bleibt nicht mehr viel. Wofür lohnte es dann zu lernen? Keiner da, der Halt gibt.
Das dann die Jugendlichen dicht machen, den Alkohol oder die Drogen als Türschließer für das Bewusstsein missbrauchen ist kein Wunder, sondern konsequent. Die Generation, die als Vorbild fungieren sollte, macht es ihnen vor. Die Vorbilder sind keine mehr, sie sind all zu oft Abziehbilder, Karikaturen ihrer Selbst. Saufen um den Frust loszuwerden. Logisch, dass die Jugend ziellos wird. Warum lernen, wozu? Um zu werden wie die, denen man sowieso nichts mehr glauben kann? Die Werbung, die Medien tun ihres dazu. Cool zu leben, heißt dicht zu sein.
Die Werte tragen nicht mehr, und die Jugend hungert nach Werten. Einhergehend damit: einerseits politisches Desinteresse, andererseits Ausrichtungen auf extreme Richtungen, die Sicherheit vermitteln. Denn klar ist, je unsicherer die Lage wird, desto größer wird das Sicherheitsbedürfnis. Wenn die Welt schon nicht zu retten ist, ( jedenfalls nicht im eigenen Leben, und was danach kommt ist sowieso egal), so rettet man nur noch sich selbst. Zusätzlich benötigt man einen Sündenbock oder einen Dichtmacher der anderen Art. Hauptsache zu! Entweder der Ausländer, der Muslim von nebenan, oder der Alk. Zu machen beide, d.h. das verantwortliche Bewusstsein wird dichtgemacht.
Am besten wirkt beides zusammen. Es lässt sich schöner pöbeln und prügeln, wenn die Sinne zusätzlich vom Alkohol benebelt sind.
Mit „Alles Scheiße“ lässt sich’s gut argumentieren, da man emotional bereits eingeordnet ist.

Die Politik tut das ihre dazu. Hier ist nun wirklich das Ende der Fahnenstange erreicht. Sollte irgendwann im Jugendlichen eine Hoffnung auf Veränderung vorhanden gewesen sein, ( und es gab sie, als die Welt für den Jugendlichen noch emotional und rational abgesichert war) die Machenschaften der Politiker gaben ihnen oft den Rest. Zu viele Lügen! Die gleichen Strategien wie in der Werbung.
Sah man sich in der Werbung den Lügen mit dem Bewusstsein ausgesetzt, belogen zu werden, da hier die Lüge der Motor ist, so ist das Potential der Lüge beim Politiker gleichbedeutend mit dem Verlust der Ehre. Der lügende Politiker ist nicht mal mehr die Verachtung wert, er wird ignoriert.
Verachtete man ihn, so nähme man noch Notiz von ihm. In der Ignoranz aber ist er nicht mehr vorhanden. Bis – ja bis einer kommt, dem man glaubt glauben zu können. Hoffentlich kommt er nicht. Einmal war schon zuviel. Das kreative, verändern wollende Selbstbewusstsein der Jugendlichen ändert leider nur eines, den ihnen unerträglich erscheinenden eigenen Hirninhalt, der wird durch Spaß ersetzt. Allerdings kann der Spaß, die Party nicht dauerhaft als Ersatz für den verlorengegangenen Sinn herhalten. Die Suche nach dem ultimativen Kick geht weiter, Wegbegleiter ist der Selbstbetrug, die Lüge gegen die eigene innere Wahrheit. Sie wird zwar gespürt, und im besten Falle setzt sie sich auch teilweise durch. Doch wird dem Suchenden deutlich gemacht, dass nur ein kleiner Teil seiner Suche erfolgreich sein kann und darf, weil doch die Rahmenbedingungen nicht mehr hergeben.

Eine Lüge, die ihren Wahrheitsgehalt aus der wirtschaftlichen Realität nimmt. Der Jugendliche sieht die Zwangslage in der er steckt, fühlt und weiß sich betrogen und belogen. Die Lüge ist die Ausgangsbasis für das tägliche Leben. Die Lüge ist die Rechtfertigungsebene, die es dem Jugendlichen gestattet, die gleichen Verhaltesweisen an den Tag zu legen, wie es ihm seine Umwelt vormacht. Keine Vorbilder, aber Rechtfertigungs – und Entschuldigungsgründe. Die fehlende, nicht vorhandene Ethik schafft ein Vakuum. Es wird gefüllt. Womit? Mit dem geforderten Egoismus.
Der Lüge folgt die Gewalt. Auf den Strassen und anderswo. Verbal und schlagfest. Das Dasein wird nicht durch kreatives, schöpferisches Suchen und Experimentieren getragen. Der materialistische Pragmatismus ist das Leitbild. Es geht hauptsächlich um die Vermehrung der anzusammelnden Güter, weiter nicht. Doch genau da ist die Frage, die beantwortet werden will. Die Seinsfrage zu stellen, den Sinn für das Leben allgemein und individuell zu ergründen, gäbe Hoffnung, ließe eine offene Fragestellung entstehen. Es bestände die Chance, den Jugendlichen eine Lebenshaltung zuzugestehen, die nicht ausschließlich merkantil orientiert ist.Eine suchende Generation, die sich mit ethischen Grundsätzen auseinander setzte, hätte ein selbstbestimmtes Leben. Sie erlebte wahrscheinlich mehr Freude am Leben.
Dafür aber muss Raum geschaffen werden.

Die Generation der 68er und die kurz danach hatte noch die Maxime, dass die Welt durch ihr Zutun besser wird. Diesen Glauben haben die Jugendlichen heute nicht mehr. Hier fand eine Wende statt, deren Resümee die Gleichgültigkeit, oder bestens, die Hilflosigkeit ist. Die persönliche Sichtweise des Individuums orientiert sich an den Vorgaben der Habengesellschaft. Nehmen ist seliger denn Geben. Die Umkehrung dieser biblischen Weisheit steht als Lebensmotto. Die scheinbare Glückseligkeit der Menschen in den Industriestaaten ist sehr an die Bedürfnisbefriedigung gekoppelt. Und die spielt sich im Verbrauchen ab. Eine Gesellschaft von Verbrauchern. Ein Dasein, welches nur als befriedigend erlebt werden kann, wenn neue Verbrauchsartikel entwickelt werden, da die bekannten Artikel relativ schnell ihren Reiz verlieren, und die Sinne nicht mehr gekitzelt werden.
Das Abenteuer des Industriezeitalters heißt Kaufen und Verzehren. Die erfüllte Freizeit als Garant des Glücks, des Lebenssinn.
Und der Verbrauch steigt, zum Entzücken der Produzenten. Um dieses Potential zu erreichen, werden Produkte entwickelt, deren einziger Sinn darin besteht, die Leere zu füllen, die durch die unkreative, passive und angepasste Lebensweise als Verbraucher entstanden ist.
Das Perfide daran ist u. a. das mit dem Füllen der Leere, die durch die Entmündigung des Individuums, durch die Hinwegnahme des kreativen Potentials entsteht, sich gutes Geld verdienen lässt. Das Auffüllen der Leere schafft nur kurzzeitig Befriedigung, dann beginnt der Hunger erneut.

Wir brauchen folglich eine Erziehung, die der Ethik verpflichtet ist. und das geht nur in Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule. Wir brauchen Visionen, wir brauchen Eltern, Lehrer, Politiker und Kulturtreibende, die Visionen verwirklichen wollen und können. Ohne Rattenfänger!

T. Wiese - Gastautoren, Gesellschaft, Kinder und Jugendliche - 18. Juni 2009 - 00:30
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