VERBLEIBT DER DEUTSCHE UMWELTSCHUTZ IM NEBEL, HERR NIEBEL?
Wohlbemerkt, im Nebel geplanter Kohlekraftwerke und anderer Ungereimtheiten.
Was soll der Humbug mit Emissionshandel, Herr Niebel?
Sollte dieser Handel zustande kommen, so könnten wir, die BRD weiterhin fleißig CO2 in die Atmosphäre blasen, wenn nur unseren Obolus zahlen.
Es ist wie mit dem Fliegen. Es beruhigt das Gewissen, wenn man im Flieger sitzt und ein Teil des Flugpreises, den man zahlt, für das Pflanzen eines Baumes genutzt wird.
Man fliegt also beruhigt weiter. Aber tatsächlich bringt das kaum etwas.
Der Baum, der gepflanzt werden soll, muss erst eine große Anzahl von Blättern bilden, groß werden, bevor überhaupt eine nennenswerte Menge von CO2 durch den Baum gebunden werden kann.
WARUM SOLL DEUTSCHLAND KEINEN ALLEINGANG IM UMWELTSCHUTZ MACHEN, HERR NIEBEL?
Ihre Erklärungen sind bekannt. Die ziehen bei Ihren Freunden, das zieht bei der Industrie.
Denen ist klar, warum unser Land keinen Alleingang machen soll, mir auch!
Aber die Welt braucht TATEN, der Worte sind genug gemacht worden, Herr Niebel.
WIE WÄRE ES MIT EINER VORBILDFUNKTION, HERR NIEBEL?
Die Regierung lamentiert und jammert, medienwirksam werden China und Indien aufgefordert, mehr für den Umweltschutz zu tun.
Bitte vergessen Sie die USA nicht dabei, Herr Niebel.
Warum, was glauben Sie, sind wir Deutschen so wenig achtsam?
Warum gibt es kaum noch Anstand auf unseren Strassen, warum ist die Gleichgültigkeit im zwischenmenschlichen, öffentlichen Bereich so sehr gewachsen?
An was soll die Jugend denn noch glauben, wenn ihre Zukunft verheizt wird, im besten Sinne des Wortes?
Weil Politiker keine Visionen mehr haben, weil sie Feiglinge sind.
Weil es sich bislang zeigte, dass „man“ doch nichts bewirken kann.
Weil wir keine Vorbilder mehr haben, Herr Niebel.
Versetzen Sie sich doch bitte einmal in die Lage, Sie wären auf den Malediven zuhause, Herr Niebel. Sind Sie in der Lage, sich vorzustellen, dass Ihr Land
am Absaufen ist?
Ich glaube niemand von uns kann das wirklich, es ist zu abstrakt und dann sind diese Inselchen zu weit weg.
Wir streichen folglich dies Problem aus unserem Bewusstsein.
Verbal werden wir es ab und an erörtern, man ist schließlich global interessiert, vor allen Dingen, wenn man an prädestinierter Stelle steht, Herr Niebel.
Was aber, wenn die deutschen Küsten nicht mehr zu sichern sind?
Möchten Sie sich von Ihren Enkeln sagen lassen müssen: „ Du warst doch damals in der Lage etwas zu ändern, warum hast du nicht genügend getan?“
Sie haben viele Gründe so vorzugehen, wie Sie es momentan tun.
Aber das genügt nicht, Herr Niebel.
Der Bundespräsident fordert in seiner Weihnachtsansprache eine „KULTUR DER ACHTSAMKEIT.“
Die Weihnachtsansprachen unserer Politiker sind immer wieder eine Freude, Herr Niebel.
Darf ich erinnern?
Wie war es denn, als Herr Köhler auf Vorschlag vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder zum Geschäftsführenden Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestellt wurde? Welche Länder kriegten da Gelder?
Richtig! Die Genehmen! Die anderen erhielten Almosen, großzügig, immerhin.
Sehr achtsam und christlich, damals.
Als Horst Köhler tatsächlich am längeren Hebel saßen, waren seine achtsamen Tätigkeiten auf die rein monetären Interessen ausgerichtet.
Jetzt auf Publikumswirksamkeit bedacht, den ethisch Unanfechtbaren zu mimen, erscheint wenig glaubhaft.
Schließlich und endlich ist seine berufliche Karriere nur auf dem guten Ruf als Finanzhüter begründet.
Die Chose läuft weiter.
Jetzt verteidigen Sie die monetären Interessen, Herr Niebel und der Umweltschutz nimmt Schaden.
NOCHMALS DIE FRAGE, WARUM SOLL DEUTSCHLAND KEINEN ALLEINGANG MACHEN?
Weil es an Mut fehlt, Herr Niebel!
Fallschirmspringen allein zeigt keinen Mut, das kann ich auch.
Es nützt nichts, wenn man das Mäntelchen vom verantwortungsbewussten Politiker trägt, man muss es auch füllen.
Aus ihrem Lebenslauf:
ZITAT: „Im April 2009 hat mich Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler zum Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte bestellt. Es ist für mich eine große Ehre und Verpflichtung zugleich, zum Gedenken an einen Mann beizutragen, der sich in sehr schwieriger Zeit als Staatsoberhaupt der Deutschen bewährt hat, der sich stets als Vertreter aller Bürger des Landes sah und einer der Gründerväter der Demokratie in Deutschland ist.“
Friedrich Ebert, dem ernstzunehmenden Vorbild der SPD zollen Sie Ehre. Schön!
Der Mann hatte gegen den Strom Entscheidungen getroffen, die aus einem respektvollen Verständnis für die Sorgen und Nöte der Menschen geprägt war.
Ihr Vorbild, Herr Niebel?
Tun Sie es ihm gleich, zeigen Sie Mut.
T. Wiese - Gastautoren, Politik - 28. Dezember 2009 - 20:29
Tags: co2/emissionshandel/kohlekraftwerk/umwelt/umweltschutz
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