Wohnen im Kiez
Von den neuen Anweisungen des Berliner Senats an die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften, künftig nicht mehr alle Möglichkeiten der Mieterhöhung wahrzunehmen und sich auch bei Neuvermietungen an der Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete zu orientieren, hatten wir berichtet.
Daß nun die Lobby der Wohnungsunternehmer faucht, war ja nicht anders zu erwarten. Bedauerlich aber, daß die GEWOBAG, die auch leider sonst nicht gerade mit offenen Stellungnahmen glänzte (wie z.B. hier und dort), auch diesmal wieder keine zeitgemäße Einstellung zu Demokratie, Mitbestimmung und Partizipation und damit zu mehr Mieternähe erkennen läßt. Wirklich sehr bedauerlich, daß sich dort offensichtlich nichts bewegt. Es hätte ein bemerkenswertes Beispiel werden können, als erstes Unternehmen und damit vorbildlich eine Stellungnahme herauszugeben, daß man sich selbstverständlich an die Vorgaben hält und damit seine soziale Einstellung für die Mieter als landeseigenes Wohnungsunternehmen klarstellt.
Eine andere Gesellschaft hat jedenfalls diese Chance bravourös genutzt und sich prompt deutlich positioniert.
Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost legte die Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) dar:
... selbstverständlich richte sich das Unternehmen nach den Vorgaben des Gesellschafters. Die 35 000 Wohnungen der WBM in Mitte und Friedrichshain wären unter den kommunalen Beständen am ehesten geeignet, die Mieten hochzuschrauben. Die Nachfrage ist groß, Leerstand gibt es kaum. Der Gesellschafter habe aber schon vorher die Anweisung erteilt, sich auch bei den rund 1000 Neuvermietungen pro Jahr im Rahmen des Mietspiegels zu bewegen, sagte Pianka. Früher habe es jedoch auch schon einmal andere Vorgaben gegeben, die Richtung der Geschäftspolitik sei jedoch jetzt geklärt. Auch bei Renovierungen von Wohnungen verzichte man auf Luxus und richte nur einen Minimalstandard her.
Quelle: Berliner Morgenpost vom 13.10.2010
- Gesellschaft, Politik - 25. Oktober 2010 - 00:02
Tags: berlin/charlottenburg/gewobag/mieten/mieterhöhungen/senat
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