In “God`s own Country” ist der Teufel los. Wo bleiben die Exorzisten?
Ich verstehe die Aufregung nicht. Was hat den schon Wikileaks veröffentlicht?
Dass unser Guido ein ungezogenes, aggressives und arrogantes "Kind" ist, weiß doch jeder. Dass er schwul ist, interessiert höchstens (ja wen eigentlich?), also auch kein Schwein. Dass "Mutti" mit Sarkozy unter einer Decke steckt (man möchte es nicht glauben) weiß man, seit sie gegenüber der Forderungen der – oder des – Franzosen weich wurde. Es handelte sich um Finanzfragen.. Nun gut, kann man ihr verdenken, wenn sie dem Werben des Kleinen nachgibt?
Oder flossen da irgendwelche Gelder für obskure Versprechungen? Wer hat da wen für welche Dienstleistungen bezahlt? Ob Joachim sauer ist? Keine Ahnung.
Das würde ich gerne bei Wikileaks lesen. Wahrscheinlich erscheinen aber die echt interessanten Themen in der Bunten oder bei Fikileaks. Da erdreistet sich Murphy, seines Zeichens Botschafter der USA, mit flatternden Augenlidern und einer Micky Maus Mimik frech in die Kamera zu blinzeln und von seinen Leuten als die besten zu schwadronieren. Ist das ein Skandal? Nein, Murphys Gesetz.
Und das sollte er kennen: Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“ („Whatever can go wrong, will go wrong.“ )
Sind wohl doch nicht die besten, Mister Murphy.
Clinton, von Hillary ist die Rede, will mit aller Härte den Hintermännern des Datenklaus auf die Schliche kommen. Klar doch, wenn jetzt noch raus käme, dass Monika aller Orten war… nicht auszudenken. Dass die Saudis Achmenidschad gerne eins auf die Birne geben würden, ist dem doch bekannt. Alles bekannt! Nur eines nicht, dass es zugeht wie im Tante Emma Laden oder wie auf halber Treppe. Da denkt man in aller Bescheidenheit, die da oben haben ganz doll zu regieren und die Welt zu retten. Und über allem wachen die Amis in christlicher Nächstenliebe. Ja denkste! Die seibern was das Zeug hält. Ohnsorg Theater in voller Länge.
Ja, die Wahrheit. Der letzte Bundespräsident stolperte darüber. Er sprach aus, was besser verschwiegen bleiben sollte. Dann kam der Abschied und dann unser Mann aus Niedersachsen. Schon vergessen?
Ja, deshalb läuft die Chose doch überhaupt. Weil die Vergesslichkeit einer unserer Grundtugenden ist. Ein Volk von Dementienern. Demenz an allen Orten. Da können sich z.B. (leider) hochrangige Politiker nicht mehr erinnern, was sie zu Zeiten bei der Einrichtung der Asse gesagt haben. Und das ist das größte Dilemma: nicht das die Weltöffentlichkeit hört und liest, dass Mutti voll Teflon ist, sondern dass gesagte Wahrheiten wieder mal kriminalisiert werden. D.h. die Lüge wird erneut das Rennen machen. Mit allen Mitteln wird gekämpft. Man erinnere sich bitte an das „Celler Loch.“ An wessen Loch? Genau, auch schon vergessen?
Hier jetzt ein paar Texte aus Wikipedia:
Als Celler Loch wurde die Aktion Feuerzauber[1] der niedersächsischen Landesbehörde für Verfassungsschutz bekannt, bei der am 25. Juli 1978 ein rund 40 Zentimeter großes Loch in die Außenmauer der Justizvollzugsanstalt Celle gesprengt wurde. Damit sollte ein Anschlag zur Befreiung von Sigurd Debus vorgetäuscht werden, der als mutmaßlicher Terrorist der RAF im Celler Hochsicherheitsgefängnis einsaß. Zur Durchführung des Anschlags hatte der Verfassungsschutz zwei Kriminelle – Klaus-Dieter Loudil und Manfred Berger – angeworben. Loudil wurde später den Medien als Tatverdächtiger präsentiert. Am 25. Juli 1978 wurde die Bombe gezündet und verursachte nur geringen Sachschaden. Zu einem Ausbruch kam es nicht.
Der Verfassungsschutz hatte Ausbruchswerkzeug in Debus’ Zelle schmuggeln lassen, das bei der dem Anschlag folgenden Durchsuchung gefunden wurde und die Tatbeteiligung von Debus beweisen sollte. Als weiterer „Beweis“ wurde das so genannte „Dellwo-Papier“ des RAF-Mitglieds Karl-Heinz Dellwo veröffentlicht, in dem es heißt, dass „durch Anschläge auf den äußeren Bereich von Vollzugsanstalten“ eine „Zusammenlegung einsitzender Terroristen zu Interaktionsgruppen“ erreicht werden solle.
1986 wurde bekannt, dass nicht linksradikale Terroristen für den Anschlag verantwortlich waren, sondern der Verfassungsschutz und die GSG 9. Die von den Medien als Täter vorgestellten Personen waren V-Männer des Verfassungsschutzes.[2] Ulrich Neufert wurde für seinen Artikel über die Affäre in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung 1986 mit dem „Wächterpreis der deutschen Tagespresse“ ausgezeichnet.
Vor einem Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags stellte die Regierung Albrecht die Aktion als mindestens achtbaren Erfolg dar (Zugang zu Terrorismus, Ausbruch vereitelt, Waffen gefunden), obwohl diese Behauptungen widerlegt werden konnten.
In diesem Zusammenhang geriet Innenminister Wilfried Hasselmann (CDU) unter Druck, bis er 1988 im Zuge der "Spielbankenaffäre" von seinem Regierungsamt zurücktrat. Damaliger Justizminister war Hans-Dieter Schwind (CDU).
Am 28. Januar 1989 wurde der später mit dem Max-Ophüls-Preis ausgezeichnete Dokumentarfilm „Das Celler Loch“ von Herbert Linkesch (Regisseur) und Rudi Reinbold (Produzent) uraufgeführt.
Es war einmal? Nein, es ist!
T. Wiese - Gastautoren, Politik - 29. November 2010 - 23:18
Tags: diplomatie/politik/wikileaks
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Derart investigativen Journalismus gibt es leider kaum noch. Wikileaks hat schon seine Berechtigung. Besser noch, es gäbe mehrere davon.