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Hurra, wir alle dürfen feiern! – 125 Jahre Kurfürstendamm – (K)Ein Grund zum Feiern!?

„Der subjektive Zweck der Unternehmer ist, Geld zu verdienen. Das Maß des Verdienstes ist also das Maß ihrer Tätigkeit“. [1]
Anlässlich der Buchpräsentation "Heimweh nach dem Kurfürstendamm" am 30.11.2009 im Amerika Haus führte Monika Thiemen, Bezirksbürgermeisterin von Charlottenburg-Wilmersdorf aus: „Warum haben eigentlich immer alle Heimweh nach dem Kurfürstendamm?“ Es sei die Gegenfrage erlaubt: „Haben eigentlich immer alle Heimweh nach dem Kurfürstendamm?“ und wenn, nach welchem?

Die Musikerin Christiane Rösinger (Lassie Singers, Britta) z. B. hat „Kein Heimweh nach dem Kurfürstendamm“ und schreibt in einem Beitrag für fm4 des ORF: „Einst das glitzernde Herz Westberlins, jetzt …“. [2]  Der Verfasser hat auch keinen „Heimweh“ nach diesen Ort, aber ein Problem mit dem kommerziell anorganisierten Rummel um 125 Jahre „Kurfürstendamm“. Und das, wo wir doch alle – niemand darf sich ausgeschlossen fühlen – gemeinsam "Heimweh nach dem Kurfürstendamm" haben sollen.

Siegfried Krakauer bezeichnete den Kurfürstendamm einst als eine Straße ohne Erinnerung und führt aus: „Scheinen manche Straßenzüge für die Ewigkeit geschaffen zu sein, so ist der heutige Kurfürstendamm die Verkörperung der leer hinfließenden Zeit, in der nichts zu dauern vermag“. [3]  Recht hat er.  Man mag zwar erzählen, das der Kurfürstendamm sich jetzt mit 1 Milliarde € Investitionen neu erfindet, aber das stimmt nicht ganz. Es gibt keinen wirklichen Unterschied zwischen den Millionengründungen des wilhelminischen Kaiserreiches und den heutigen Investitionen. Zwar haben sich Gebäude, Fassaden und Angebotsstrukturen gewandelt, aber das Geschäft nicht.

 
Wollen wir doch einmal ehrlich sein. Ein Anlass wird gesucht und ein eigentlich willkürlich ausgewähltes doch scheinbar passendes Datum wird dazu benutzt, um den Kampf um Investoren in und für Berlin zu seinen Gunsten zu entscheiden. Das Schlagwort „City-West“, als das neue Markenzeichen von Charlottenburg-Wilmersdorf steht auch „amtsmäßig“ dafür. Wenn ca. 290 Geschäfte allein zwischen Gedächtniskirche und Adenauerplatz ca. 300 000 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen und einen Jahresumsatz von ca. 2 Milliarden € erzielen, dann braucht man unabdingbar neue, sollte man sagen überdimensionierte Quadratmeterzahlen, um im Geschäft bleiben zu können und um die europäische Shoppingmeile zu bleiben und weiter zu werden. Im Eigenverständnis stellt man die scheinbare Bedeutung und Wichtigkeit nicht in Frage. Dazu kommt die Mentalität des „Aufholens“, um den Osten nach über zwanzig Jahren selbst er-, empfundener und befundener „Diaspora“ wieder abhängen zu können. Das ist die eigentliche Triebfeder des ganzen Handelns. Doch dies kann nicht gelingen, wenn man nur einseitig auf Kommerz, Kommerz und nochmals Kommerz setzt. Klaus Jürgen Meier, Vorstandsvorsitzender der AG City hat doch das Ziel vor den Augen:
„Das Ergebnis werden steigende Umsätze und Mieten ... sein. Schon kurzfristig wird sich privates Engagement rentieren.“ Klarer kann man es doch nicht benennen, oder?

 
Die Gebiete im Osten Berlins, – hier sei nur der Hackesche Markt genannt –, haben einen weitaus größeren Vorteil zu bieten als der Ku'damm. Sie sind nicht einseitig ausgerichtet, sie verstehen sich zugleich als Kunst- und Kulturzentren, wo kreative Künstler, Kulturgruppen und junge Unternehmen Arbeits- und Wohnmöglichkeiten vorfinden und dadurch wesentlich das Gepräge der Quartiere mitgestalten. Dies fehlt am Kurfürstendamm fast völlig.
Halt, Halt! wird mancher gleich rufen. Meister Chipperfield baut doch das Ku'damm-Karree zu einem Kultur- und Shoppingzentrum um. Nein, erwidere ich, es ist nur ein Shoppingzentrum mit dem Feigenblatt „fragmentarischer Reste der Ku'dammbühnen“. Angesichts der Ereignisse um dieses Areal darf und sollte hinterfragt werden, ob wirklich einer glaubt, dass der neue Eigentümer oder Betreiber die „neue“ Bühne erhalten wird, wenn die roten Zahlen das erwartete Geschäftsergebnis „verhageln“?

 
Schon im Jahre 1910 schrieb die Berliner Architekturwelt im Zusammenhang mit dem nur wenige Meter entfernt geplanten Projekt „Große Oper“ auf dem Kurfürstendamm: „Daß das Unternehmertum eine eigentliche Kunstpflege gar nicht betreiben kann, liegt auf der Hand. Der subjektive Zweck der Unternehmer ist, Geld zu verdienen. Das Maß des Verdienstes ist also das Maß ihrer Tätigkeit. Da aber Dummheit und Unkultur den breiten, zahlungsfähigen Untergrund aller Menschenansammlungen bilden, so ist mit der Rücksicht auf diese Klasse immer mehr zu verdienen als mit höheren Bestrebungen. Erst wenn letztere wirklich in weiteren Kreisen Boden gewinnen, kann ein besonders intelligenter Unternehmer auf den Gedanken kommen, einmal auch aus Befriedigung der Bedürfnisse einer geschmackvollen Minderheit Nutzen zu ziehen. Daß er auch dann noch das Rechnen als oberste Lebensfunktion betrachtet und — betrachten muß, ist selbstverständlich. Der Unternehmer, der rein ideal dächte, erreicht kein Ziel, sondern nur — den Vermögensverfall. Darum können eben nur wirtschaftlich Unabhängige, Staat, Stadt, große Verbände oder Milliardäre mit höheren Aspirationen wahrhaft Künstlerisches schaffen; Kunst und Profit sind allemal polare Gegensätze“. [4]  Dem ist aus heutiger Sicht wirklich nichts hinzuzufügen.

 
Der Kurfürstendamm ist und bleibt, was er immer war, ein Spekulationsobjekt. Betrachtet man historische mit heutigen Entwicklungen, so stellt man fest, dass sich daran nichts, aber auch gar nichts geändert hat. Nicht Wünsche, Träume und Vorstellungen über einen modernen Boulevard bestimmten und bestimmen das Gesicht des Kudamms. Bestimmend ist der Kommerz, der alles durchzieht.  Doch deswegen Heimweh nach dem Kurfürstendamm?


 
[1]  Eine neue „grosse Oper“ für Berlin. In: Berliner Architekturwelt. 13. Jg. Heft 3. Juni 1910. S. 82
[2]  Radio fm4 des ORF
[3]  Siegfried Kracauer: Straßen in Berlin und anderswo. Berlin, verlegt bei DasArsenal, 1987. S. 22.
[4]  Eine neue „grosse Oper“ für Berlin. In: Berliner Architekturwelt. 13. Jg. Heft 3. Juni 1910. S. 82

stekno - Gastautoren, Gesellschaft - 20. Mai 2011 - 00:24
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