Winterspaß auf dem Lietzensee
oder das Leben der Fische
Tagelang ging es durch die Presse und anderen Medien: Das Betreten des Lietzensees ist trotz des strengen Frostes lebensgefährlich. Vor dem Betreten des Eises wurde amtlicherseits gewarnt. Vorbei ist es mit Schlittschuhlaufen, Eishockeyspielen, Schlittenfahren, Schlittern oder auch nur einem Spaziergang auf dem Eis mit Glühweintrinken. Und so soll es bleiben. Derartige Winterfreuden auf dem Lietzensee waren gestern. Und warum ist das so?
An der großen Kaskade ist eine Belüftungsanlage für Fische installiert worden, eine weitere soll im nördlichen Teil des Sees auf der Höhe des Hotels angebracht werden. Diese Anlagen bewegen das Wasser, wärmen es und reichern es mit Sauerstoff an, um die Fische vor einem Ersticken zu retten. Das Verhalten des Eises auf dem See wird so unberechenbar und das Betreten lebensgefährlich. Diese Fischkadaver nach dem strengen Winter 2009/20010 waren ja auch gruselig. Aber strenge Winter sind normal. Fische fallen normalerweise in Winterstarre und die meisten überleben. Das ist Natur und derartige Winter sind selten, in 30 Jahren habe ich sowas nur im vorletzten Winter erlebt. Ist es wirklich nötig, dauerhaft solche Anlagen zu betreiben und damit den Charlottenburgern im Winter den Zugang auf den See zu verwehren?
Die Lebensqualität tausender Berliner wird durch diese Maßnahmen erheblich beeinträchtigt. Die Kinder und Erwachsenen haben Spaß und Bewegung in dieser bewegungsarmen Zeit. Die Sonne hebt die Stimmung und den Vitamin-D-Spiegel, und erhöht die Lebensfreude ganz erheblich. Und wenn manche mir auch Tierquälerei vorwerfen, so finde ich doch die Lebensqualität tausender Berliner wichtiger als diese Belüftungsanlagen, deren Einsatz nicht nur die Lebensqualität der Bürger beeinträchtigt, sondern zudem noch gefährlich ist.
- Grabowskis Katze, Menschen im Kiez - 14. Februar 2012 - 00:02
Tags: charlottenburg/eis/lietzensee/winter
drei Kommentare
Nr. 2, maho, 14.02.2012 - 21:25 Wie macht das die Stiftung eigentlich beim Karpfenteich im Schloßpark? Der wird doch sicher nicht belüftet – oder doch? |
Nr. 3, neu, 15.02.2012 - 16:03 ...ohne Kommentar http://www.buerger-fuer-den-lietzensee.d.. |
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Hallo, ich habe gerade im Internet recherchiert und folgenden Artikel vom Bezirksamt gefunden: http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-w..
Ich finde es ja gut, dass das Bezirksamt seine Bürger informiert.
1.)Darin wird berichtet, dass es im Lietzensee zuviele Fische gibt, die im Winter mehr Sauerstoff brauchen als der zugefrorene See hergibt.
Dann wäre es doch eigentlich vernünftig, wenn naturgemäß viele Fische den Winter nicht überlebten und der Fischbestand sich so regulierte. Wenn man das Wasser zusätzlich mit Sauerstoff anreichert und vielen Fischen das Überleben ermöglicht, gäbe es nächstes Jahr ja noch mehr Fische, die nochmehr Sauerstoff bräuchten – Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
2)Dann wird ulkigerweise darum gebeten nicht Schlittschuh zu laufen oder Eishockey zu spielen um die Fische nicht aus ihtere winterstarre zu holen. (Dann bräuchten sie ja Sauerstoff, s. o.) Allerdings für Kinder und Judenliche (und Erwachsene) Sport an frischer Luft gerade im Winter sehr wichtig. Oder sollen die Kids besser Computerspiele oder Hallenfußball betreiben um die Fische nicht zu stören?
3.)Den Zusammenhang mit dem Faulschlamm habe ich auch nicht verstanden. Im Text fehlt anscheinend auch ein Verb oder Satzteil. Und vielleicht sind das doch zwei verschiene Sachen?
4.) Und zu guter Lezt: Wie wird diese Problematik an anderen Seen gehandhabt? Berlin ist ja voller Gewässer.