Ein immer noch bestehender Konflikt: "Lylla muß bleiben"
Zu einem immer noch nicht befriedeten Kampfplatz hat gerade "Der Rabe Ralf" berichtet:
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Der Vermieter war aber kein einiges Mal bereit, über die Rücknahme dieser Entscheidung auch nur zu reden, der Beschluss zur Kündigung sei endgültig. Dem Laden gegenüber wird das ganze Instrumentarium staatlicher Gewalt einschließlich „Zwangsräumung“ angedroht. Der Anwalt der Vermieterseite verlangt eine „Unterwerfungserklärung“ und droht mit hohen Kosten, sollte der Laden nicht bis zum 31. März freiwillig geräumt werden. Dramatisch ist die Situation für die Betreiberin des Bioladens, einer Mutter von zwei Kindern, die den Laden seit 26 Jahren betreibt und nun rausgeworfen werden soll.
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Das Vermieterkollektiv stellt sich als in der Tradition der Hausbesetzerszene stehend dar, gibt sich emanzipativ und will bei der Entwicklung des Klausener Platz Kiezes zum „Ökokiez“ eine Rolle spielen. Wie das mit der angekündigten Schließung des Ladens zusammen passen soll, konnte uns noch niemand erklären.
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Kommen Sie vorbei, sehen Sie sich um, im Lylla Biomarkt, Neufertstraße 13 in Berlin-Charlottenburg, einem in 26 Jahren gewachsenen Stück alternativer Kiezkultur.
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Quelle:
* GRÜNE LIGA Berlin e.V. / DER RABE RALF – Die Berliner Umweltzeitung Ausgabe April/Mai 2012 (Seite 23)
Dazu nochmal der Kommentar eines damaligen Erstbesetzers hier im Kiezer Weblog:
Ehrlich gesagt kräuseln sich mir die Nackenhaare, obwohl ich wenig über die “Kündigungsgründe”, also das was die Hausgemeinschaft zu diesem Vorgehen veranlasst hat, weiß. Ich gehöre zu den Erstbesetzer_inn_en der N34 und setze mich bis auf den heutigen Tag ununterbrochen für soziales, ökologisches, selbstverantwortliches, selbstverwaltetes Wohnen ein – z.B. in der BI Lehrter Straße ( http://moabitonline.de ) oder als Quartiersrat in Moabit-Ost. Die Spekulation von 1981 und davor hat nur ihr Gesicht verändert und ist mit neuer Machtarroganz über diese Stadt hereingebrochen und wir sind alle gefordert, neue Wege zu einer neuen Wehrhaftigkeit gegen diesen Raubritterkapitalismus zu finden.
Umso schockierender finde ich es, dass eine unserer ersten und nachhaltigsten Unterstützerinnen, Verena Hanke, nun scheisslegal aus dem Hausprojekt N34, das wir damals weitgehend selbstlos gegründet haben, rausgepowert werden soll und jegliche Kommunikation anscheinend seitens des Hausvereins verwehrt wird.
SO HABEN WIR UNS DAS DAMALS NICHT GEDACHT!
Zu allererst muss die Kündigung bedingungslos zurückgenommen und das Mandat des Rechtsanwaltes zurückgezogen werden. Dann muss wieder kooperativ miteinander gesprochen werden, am besten moderiert durch eine oder mehrere möglichst neutrale Personen. Ich bin sicher, dass sich dann eine für alle befriedigende Lösung finden wird, an der ich gerne konstruktiv mitwirke – wie damals am Erhalt des Hauses für Alle. Wäre doch gelacht, wenn wir es nicht schaffen würden, ohne die Repressionsorgane des Staates miteinander klarzukommen, oder?!
Anmerkung:
Nach dem ersten Bericht hier im Kiezer Weblog zu diesem Konflikt erhielten wir eine Mail von der Vermieterseite. Daraufhin haben wir ihnen angeboten, hier im Blog selbst zu kommentieren und/oder ihre eigene Darstellung zu veröffentlichen. Bis heute erfolgte darauf keine Reaktion.
- Gewerbe im Kiez - 16. April 2012 - 00:02
Tags: bioladen/charlottenburg/kiez/kiezladen/klausenerplatz/ökokiez
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