Neue Ausstellung im KMB: Gustav Weiß zum 90. Geburtstag
Das Keramik-Museum Berlin lädt herzlich zur Eröffnung einer neuen Ausstellung ein:
Kabinettausstellung
Gustav Weiß zum 90. Geburtstag
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 1. November 2012 um 19:00 Uhr
in Anwesenheit von Gustav Weiß
Ausstellung vom 2. November 2012 bis 28. Januar 2013
Keramik-Museum Berlin (KMB)
Schustehrusstraße 13 in 10585 Berlin-Charlottenburg
Öffnungszeiten: Fr, Sa, So, Mo von 13:00 – 17:00 Uhr
Gustav Weiß ist vielen keramisch Schaffenden und Interessierten vor allem durch seine überaus zahlreichen Fachpublikationen (u.a. gründete er 1987 den Verlag „Neue Keramik“) und philosophische Abhandlungen bekannt. Seit über 20 Jahren ist er Mitglied des Fördervereins KMB und aus dieser Verbundenheit heraus möchte ihn das Keramik-Museum für sein Lebenswerk mit einer Kabinettausstellung ehren. Dazu präsentiert Gustav Weiß vornehmlich keramische Bildplatten und Objekte, die er im vergangenen Jahrzehnt in Berlin geschaffen hat und sein im Jahr 2000 entwickeltes Computerprogramm „Glasurenspiel“.
Auf seiner Internetseite stellt er umfassend seine aktuellen Arbeiten und Ansichten vor: „Das Malen mit Glasuren ist eine Kunst, die an die Experimente der Surrealisten in den 30er Jahren anschließt. Unter anderem ist das damals von Max Ernst erfundene Malen ohne Pinsel auf keramische Glasuren angewandt. Die Experimente bewahren den Reiz der Neuheit, der Frische und des Hinzugewinns, indem sie über die Grenzen der keramische Tradition hinausgehen.“
- Glasurmalerei
Die Glasurmalerei erinnert in ihrer plastischen Wirkung an die aufgespachtelten Farben van Goghs und vermag die Zugkraft des Noch-nicht-erlebten zu erneuern. Die starke Autonomie der Farben bietet wie die Couaches découpés von Hernri Matisse einen besonderen technischen Reiz. - Figurationen
Die farbig behandelten Plastiken bilden durch ihre glasierten Formelemente einen Sonderfall der bildhauerischen Plastiken, der der Keramik angemessen ist.
Multimediafigurationen sind Figurationen aus den konventionellen Kategorien Porzellan, Steinzeug und Irdenware, die wegen ihrer eigenen Wirkungen als Medien die Malerei, die Grafik und die Plastik in einer Art und Weise vereinen, wie es nur in der Keramik möglich ist. Der Multimediakeramik entspricht in der Welt des Geistes das interdisziplinäre Wissen und Forschen - Ausdruck einer geistigen Globalität nach vorangegangener Entgrenzung.
Farbfeldmalerei mit Glasuren. Die Farbfelder sind wie bei den Wegbereitern der Farbfeldmalerei, Clyffort Still, Mark Rothko und Barnett Newman, auf den philosophischen Gehalt abstrakter Darstellungen gerichtet. Es sind bildhafte Denkfolgen, in Kunst verpacktes Denken. Die Glasuren in ihren intensiv homogenen Farben setzen in ihrer Plastizität Larry Poons´ attraktive Möglichkeiten fort, die in der Materialität der Farbe liegen. Mit ihnen hatte er der Farbfeldmalerei neue Impulse verliehen.
Reliefierte Malerei mit Glasuren. Plastische Formen auf farbig gemaltem Glasurgrund entsprechen den „shaped canvases“ des amerikanischen Malers Frank Stella, die erst von Kritikern belächelt wurden, sich dann aber als eine Art erwiesen, die dem Bild als Subjekt mehr Gewicht verlieh. Die keramischen Möglichkeiten bieten sich durch ihre Vereinigung von Farbe und Plastik geradezu für diese Kunstform an. So entsprechen auch die weißen Reliefs auf farbigem Glasurgrund der Jasper-ware Wedgwoods, mit der er die antiken Kameen in Keramik nachbildete. Gustav Weiß lebt und arbeitet in Berlin.
Weitere Informationen und Vita des Künstlers: www.gustav-weiss.de
- Kunst und Kultur - 31. Oktober 2012 - 18:24
Tags: berlin/charlottenburg/keramik/keramikmuseum/kmb
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