Kleingartenkolonien: Pressemitteilung der Partei 0 Bündnis/die Guten vom 17.01.2043
Wir geben hier eine Pressemitteilung wieder, die uns bereits am 17. Januar 2043 erreichte.
Pressemitteilung der Partei 0 Bündnis/die Guten vom 17.01.2043
Wieder wurde von den 0 Bündnis/die Guten* ein großer Teilerfolg erzielt und durch mehrheitliche Zustimmung zu einer weiteren Blockbebauung, die letzte Parzelle der Kleingartenkolonie Oeynhausen gerettet.
Ein Sprecher sagte: „Wir brauchten nicht lange zu überlegen, da augenscheinlich der Plan des Investors auf Anhieb die beste Lösung war.“
Die Alternative mit einer eventuell möglichen Ausgleichszahlung von einer Milliarde Dollar, die der Gutachter des Investors uns bestätigte, hätte die Stadt sich nicht leisten können. Die Parzelle liegt oberhalb einer Einfahrt zur mehrgeschossigen Tiefgarage in einem, nach Studien des Investors, nicht verschatteten Bereich im Norden und ist ein Paradies der Artenvielfalt. Das seit der vorletzten Bebauung in einem mobilen Kleincontainer untergebrachte Vereinsheim, findet nun ausreichend Platz in einer Ecke der Parzelle. Als Gegenleistung zum Erhalt der Kolonie, wird nun geprüft, ob eine achtgeschossige Bauweise zuzulassen ist. Wir sind wirklich froh diesen Beitrag zum Erhalt der Grünflächen in der Stadt geleistet zu haben.“
Der 75jährige Pächter der Parzelle, Herr Schulte, ist zufrieden,
dass sein Garten wieder nicht betroffen ist und dankte uns ausdrücklich für diese Leistung und für die alte Verbundenheit.
Er hatte die Parzelle vor 29 Jahren übernommen, als er in
Pension ging und sich kein anderer Pächter mehr dafür fand.
Einer der zukünftigen neuen Eigentümer eines 8 Zimmer Appartements, Li Min Zhu, bestätigte uns in nahezu perfekten chinesisch: “Ich und meine Familie sind überglücklich, dass wir an den zwei Tagen im Jahr, an denen wir hier in unserer Luxuswohnung in Berlin wohnen werden, einen so schönen Ausblick ins Grüne genießen dürfen.“
Die Anwohner der bestehenden Bebauung erhalten Gelegenheit, in einer nicht relevanten Bürgerbefragung Ihre Sorgen vorzutragen.
Pjotr Smirnow, ein Eigentümer eines 10 Zimmer Penthouses ist betroffen: „Ich habe die Wohnung damals ausdrücklich mit herrlichen Ausblick auf eine grüne Oase gekauft und nun will man uns die Sicht versperren.“
„Wir werden die Beschwerden der Anwohner sehr ernst nehmen und diesmal auf die Einhaltung des Bauplanungsrechts bestehen.“, sagte der Sprecher der 0 Bündnis/die Guten mit gekreuzten Fingern.
* Anmerkung:
Bei der Parteireform 2033 wurde festgestellt, dass kaum noch ein Bürger sich unter grün etwas vorstellen konnte und da man sich selbst immer als gut empfunden hat, wurde dieser Name gewählt. Deshalb und weil wir immer gute Kompromisse schließen konnten, z.B. wie die Beschränkung auf die Hälfte der Wiedereinschaltungen der AKWs im Jahre 2025, dem Kriegseinsatz 2026 in nur halb Afrika und der nur halben Rodung des Grunewaldes im Jahre 2030.
Fred Feuerstein - Gastautoren, Satire - 30. Januar 2013 - 13:29
Tags: kleingartenkolonie/kleingärten/laubenkolonie/wohnen/wohnungsbau
zwei Kommentare
Nr. 2, Säntiner, 03.02.2013 - 13:34 - Peinliche Panne – Bezirksamt vergaß Rettung von Kleingärten – Grüne in Tempelhof-Schöneberg http://www.bz-berlin.de/bezirk/tempelhof.. |
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hier der kryptische kommentar der grünen auf ihrer website:
http://gruene-cw.de/presse/news-detail/a..
die schuldigen sind natürlich immer die anderen. Frage: wer hat denn von den grünen – damals als gröhler keinen bebauungsplan aufstellte – interveniert und ihre opposition propagiert ? natürlich keiner!
Immerhin haben jetzt einige grüne der opportunistischen mehrheitsfraktion aus der zählgemeinschaft widerstand geleistet. Diese sollten sich outen, damit ihnen wenigstens die widerstandsmedaille übergeben werden kann (und das nicht in form eines karnevalsordens)