Zur Erinnerung an W. H. Auden
Wystan Hugh Auden wurde am 21. Februar 1907 im englischen York geboren. Der Spross einer Familie der oberen Mittelklasse studierte in Oxford, wo er Christopher Isherwood kennen lernte. Auden veröffentlichte bereits politische und Liebesgedichte und wurde mit seiner Formenvielfalt und Virtuosität rasch zum Sprachrohr seiner Generation. Mit seinem Freund Isherwood ging Auden Anfang der 1930er Jahre nach Berlin, das er noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten wieder verließ. Er arbeitete als Lehrer in Schottland, übersetzte Bertolt Brecht ins Englische und schrieb gemeinsam mit Isherwood drei Theaterstücke. Er kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Linken und heiratete Erika Mann, um ihr einen britischen Pass zu verschaffen. Mit Ausbruch des II. Weltkriegs ging Auden in die USA; in New York lernte er seinen Lebensgefährten Chester Kallman kennen, mit dem er Libretti für vier Opern verfasste. Von 1948 an pendelten Auden und Kallman zwischen den USA und Europa, zunächst Ischia, später Oberösterreich. Im Jahr 1956 wurde W. H. Auden zum Professor für Poetik in Oxford ernannt. Er starb am 29. September 1973 in Wien.
Zur Illustration seines eingängigen lyrischen Schaffens sein wohl bekanntestes Gedicht, der „Funeral Blues“ von 1936.
Stop all the clocks, cut off the telephone,
Prevent the dog from barking with a juicy bone,
Silence the pianos and with muffled drum
Bring out the coffin, let the mourners come.
Let aeroplanes circle moaning overhead
Scribbling on the sky the message He Is Dead,
Put crêpe bows round the white necks of the public doves,
Let the traffic policemen wear black cotton gloves.
He was my North, my South, my East and West,
My working week and my Sunday rest,
My noon, my midnight, my talk, my song;
I thought that love would last for ever: I was wrong.
The stars are not wanted now; put out every one,
Pack up the moon and dismantle the sun,
Pour away the ocean and sweep up the wood;
For nothing now can ever come to any good.
W. H. Auden: Selected Poems. Selected and edited by Edward Mendelson, New York, zweite erweiterte Auflage 2007
Andrea Bronstering - Gastautoren, Kunst und Kultur - 20. Februar 2013 - 00:02
Tags: gedicht/schriftsteller
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What a beautifully mournful poem.