Herr, Obama dich unser
Ausnahmezustand im Kiez
Am nächsten Mittwoch wird der Ausnahmezustand im Umkreis des Schlosses Charlottenburg ausgerufen.
Etliche Grundrechte werden einfach außer Kraft gesetzt. Atmen scheint gerade noch erlaubt. Die Bewegungsfreiheit wird jedoch eingeschränkt. Sie werden wie ein Schwerverbrecher von der Polizei "begleitet" nur weil sie hier wohnen, während sich Teile der sogenannten "ehrenwerten Gesellschaft" auf der anderen Seite frei vergnügen dürfen. Fenster und Türen dürfen nicht geöffnet und Balkone nicht betreten werden. Die volle Miete für die Wohnung muß allerdings weiter bezahlt werden. Na ja, immerhin werden Sie diesmal nicht vorsichtshalber zwangsgeräumt - kommt vielleicht noch. Parken ist verboten und auch das Abstellen von Fahrrädern. Rumlaufen dürfen Sie ebenfalls nicht so einfach nach Belieben. Weiter unten soll anscheinend die Kanalisation geschützt werden - die Gullideckel werden dicht gemacht. Kampfhubschrauber donnern schon seit Tagen im Tiefflug über uns - Scharfschützen fixieren ihre Visiere. CIA und NSA, und wie sie sich sonst noch tarnen, lungern überall herum.
Machen Sie an diesem Tag um himmelswillen keine hastigen Bewegungen. Selbst nicht bei einem Bienenstich: schlagen Sie nicht danach, ja kratzen Sie nicht mal, rühren Sie sich bloß nicht und beißen die Zähne zusammen. Da müssen Sie durch, denn der nächste Stich einer Drohne im Rücken könnte tödlich enden.
Nun kurvten ja schon öfter Staatsgäste hier bei uns herum - ohne einen derartigen Aufstand. Erst letzte Woche hatten wir ganz besonderen Besuch im Kiez. Diese Gäste kamen sogar von sehr viel weiter her. Aber dabei handelte es sich ja auch um intelligente Lebensformen, die uns weit voraus sind. Sie besuchten die Kinder der Nehring-Grundschule. Sie interessierten sich also für hier wohnende Menschen und kamen nicht nur zum Futtern hierher. Und selbst das geplante Mahl ist sowas von geheim, wie das eben so ist bei gewissen Personen, die jede Menge zu verbergen haben. Wir haben jedoch einen Hinweis gleich vor dem Schloß Charlottenburg entdeckt. Das könnten sie sich allerdings auch sonstwo an entlegener Stelle reinziehen.
Die Außerirdischen besuchten uns nach ihrer weiten Reise jedenfalls friedlich und ohne anständige Anwohner zu belästigen. Und damit waren sie herzlich willkommen.
Herr, erbarme dich unser - lass uns lieber solche Besucher kommen.
- Kiez, Politik - 16. Juni 2013 - 00:02
Tags: charlottenburg/obama/staatsbesuch
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Eine mutige Seniorin aus unserem Kiez will sich das nicht bieten lassen – berichtet Die Welt.
Sie will die Polizeiabsperrung durchbrechen und sich nicht aufhalten lassen, “komme, was da wolle”.
Seit 40 Jahren wohnt sie direkt am Schloss Charlottenburg: “Ich habe hier schon viele Staatsgäste kommen und gehen sehen, aber so einen Aufstand hat es nie gegeben”....
“....Die Polizei hat die Rentnerin darüber informiert, dass sie ab Mittwochmittag nur noch in Begleitung eines Beamten zu ihrer Wohnung gelangen kann, und das auch nur durch zwei Eingänge an der großräumigen Absperrung. Nicht einmal Fenster und Türen mit Blickrichtung Schloss darf sie öffnen. Bis 23 Uhr gelten die Auflagen. “Größenwahn ist das”, sagt die Rentnerin. Sie will trotzdem zu ihrem Stammbäcker gehen und draußen, gegenüber dem Schloss, Kaffee trinken. So wie immer. Wenn sich ihr “so ein junger Polizist” in den Weg stellen möchte – bitteschön. Der werde sein blaues Wunder erleben. .....”
http://www.welt.de/print/wams/politik/ar..
Das hört sich an, als wenn die tapfere Seniorin Schutz und Unterstützung brauchen könnte ;)