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Straßen und Plätze: Saalfelder Straße

Ein Nachruf


           „Als sie von der Bundesallee in die Saalfelder
           Straße einbog, sah sie, dass die großen
           Kastanienbäume dort den Krieg überstanden
           hatten. Sofort ergriff sie ein Gefühl der
           Geborgenheit und der Hoffnung, hier ein
           neues Zuhause finden zu können.“
(1)
 
   
 

Der Anfang

Am 3.10.1912 wurde die Straße 18 – seit 1885 eine Verbindung zwischen Koblenzer (damals Coblenzer) Straße und Bundesallee (Kaiserallee) längs dem Damm der Ringbahn – in Saalfelder Straße umbenannt. Sie erhielt ihren Namen allerdings nicht, um die Stadt Saalfeld/Saale im Thüringischen als solche zu ehren, sondern weil dort 106 Jahre zuvor, am 10.10.1806, der preußische Prinz Louis Ferdinand (2) im sogenannten ‚Gefecht bei Saalfeld‘ zu Tode gekommen war – vier Tage vor den eigentlichen Schlachten bei Jena und Auerstedt, in denen die preußischen Truppen eine schwere Niederlage gegen die napoleonischen erlitten.





Als Stadtautobahn

Keine 50 Jahre später, 1960, war die Stadtautobahn bis an die Detmolder Straße herangeschoben worden, so daß auf dem Stadtplan bereits erkennbar war, daß die Saalfelder an ihrem Ende stand. 1968 wurde dann ihr Name aus den Verzeichnissen gestrichen, weil sie dem Ausbau der Stadtautobahn hatte weichen müssen (Plan der Straßen- und Baufluchtlinien). Der Bebauungsplan IX-81 trägt die Unterschrift des damaligen Bausenators Rolf Schwedler (SPD), der damit seine „Vision einer autogerechten Stadt wie Los Angeles“ weiter umsetzte (siehe auch: Stadtplanung als Verkehrsplanung).

 

Blick vom S-Bahnhof Bundesallee auf die Stadtautobahn


 

Einst ein lebenswerter Ort

Seine Eltern waren mit ihm 1952 in die Koblenzer Straße 12 gezogen – direkt an der Ecke zur Saalfelder und wie diese auch später für die Stadtautobahn abgerissen. Kurz darauf kam er in die Schule am anderen Ende der Koblenzer, damals 11. Grundschule genannt.

Gegenüber auf der anderen Straßenecke stand eine einstöckige Ruine. Natürlich machte es besonderen Spaß, darin zu spielen, aber jeden Tag kam ein Schupo vorbei und verjagte sie immer aufs neue wegen Einsturzgefahr. In den Höfen zu spielen bot sich hingegen nicht so an, denn sie waren sehr klein, und dauernd rief ein Erwachsener „Ruhe!“ und verjagte sie auch von dort. Blieb also noch die Straße.

Auf der Saalfelder gab es eine kleine Fabrik von Reemtsma ein Stück weiter Richtung Bundesallee. Ein weißer Hanomag kam mehrmals täglich für Lieferungen vorbei. Einer von ihnen rief dann „Auto“, und alle sprangen beiseite. Erst Anfang der 60er Jahre wurden die ersten Privatautos in der Straße geparkt. Aber in den 50ern war dieser Lieferwagen fast das einzige Fahrzeug in der Straße, die somit ihnen allein gehörte. Sie hatte eine ganz glatte Oberfläche, viel glatter als Asphalt oder Beton, und war daher zum Rollschuhfahren ausgezeichnet geeignet; über einen dunkleren asphaltierten Fleck zu springen war eine selbstverständliche Herausforderung. Auch konnte man hier prima Roller fahren – nicht die mit den kleinen Rädchen wie heute, sondern mit richtigen Ballonreifen, dazu noch mit Gepäckständer und Seitentaschen daran. So ließen sich nicht nur Rennen auf dieser Straße, sondern auch richtige Touren bis in den Grunewald unternehmen. Natürlich war der Belag der Saalfelder auch ausgezeichnet für Autorennen. Dazu bemalten sie Spielzeugautos, schrieben ihnen eine Nummer drauf und beschwerten sie mit Knetgummi. Bahnen wurden auf die Straße gemalt und die Rennwagen mit Abstoßen in Schwung gesetzt. Oft genug wurden sie dabei von ihren Müttern gestört, die sie nach oben zum Essen riefen.

 
Die Straße war nur auf der nördlichen Seite bebaut; auf der anderen Seite lag neben dem Fußweg ein breiter Streifen Gebüsch und dann ein Zaun, hinter dem es die Böschung hinauf zu den S-Bahn-Gleisen ging. Die Büsche hatten es ihnen besonders angetan, denn sie konnten sich unter ihren Zweigen Höhlen bauen, deren Boden sie mit Steinen zum Hinsetzen auslegten; Verpflegung hatten sie auch dabei, wenn sie sich dort im Jungenclub „KaDeKaS“ (Klub der Koblenzer Straße) trafen.

 

Wo jetzt der Lkw fährt, standen damals der Ahorn und die beiden Pflaumenbäume



Die Mädchen hatten ihre eigenen Spiele: Puppen und Hopse und so. Aber gelegentlich wurde auch gemeinsam gespielt, wie etwa Suchen, das sie „Banner“ nannten: Einer stand im „Bannkreis“, d.h. an dem großen Ahorn an der Ecke zur Koblenzer gleich am Bahndamm, während sich die anderen versteckten. Das Suchen konnte schon mal mehr als eine Stunde dauern, wenn sich welche in einem der Keller versteckt hatten und der Sucher mit einer Taschenlampe im Finstern herumlief.

Neben dem Ahorn standen noch zwei Pflaumenbäume, sehr gut zum Klettern – auch einige Mädchen waren dabei –, aber zu klein für ein Baumhaus, das sie zu bauen geplant hatten. Die Früchte aßen sie immer schon, wenn sie noch grün waren, ohne je dabei Bauchschmerzen zu bekommen. Einer der beiden Bäume hatte eine Aushöhlung, die sie vergrößert hatten, um sich Nachrichten zu hinterlassen wie „Kann nicht kommen – Stubenarrest“.

 
So war die Saalfelder in den frühen 50er Jahren für sie der wichtigste Spielplatz nach der Schule und wahrscheinlich der wichtigste Ort auf der Welt. Außer ihr fielen in den 60er Jahren weitere Straßen der Stadtautobahn zum Opfer wie z.B ein Großteil der Bernhardstraße, von der nur noch zwei kleine Stummel, die von der Wexstraße abzweigen, übriggeblieben sind.

 
MichaelR / Fotos: Hajo E.

 
Herzlichen Dank an Hajo E. für seine Erzählungen!
 


(1) So heißt es in einer Szene auf Seite 340, die kurz nach Kriegsende spielt, in dem Roman „Sippenhaft. Das Erbe meines Vaters“ von Michael Kromarek

(2) Prinz Louis Ferdinand (1772-1806) ist jedoch eher als Komponist bekannt (hier ein Ausschnitt aus seinem op. 13), dem Ludwig van Beethoven 1804 sein 3. Klavierkonzert in c-Moll gewidmet hatte, weil ihn sein Klavierspiel beeindruckt hatte.


MichaelR - Gastautoren, Geschichte - 17. Juli 2013 - 00:24
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