"Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?"
Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf benennt auf Anregung der Günter-Schwannecke-Gedenkinitiative am kommenden Donnerstag den Spielplatz Pestalozzistraße/Fritschestraße nach Günter Schwannecke und enthüllt eine Gedenktafel mit dem Text:
"Auf diesem Platz wurde der Berliner Kunstmaler Günter Schwannecke am 29.8.1992 Opfer eines tödlichen Angriffs durch Neonazis. Er starb, weil er Zivilcourage bewiesen hat. Er steht in einer Reihe ungezählter Opfer von neonazistischem Terror, wir werden sie niemals vergessen."
Bezirksstadtrat Marc Schulte teilt dazu mit:
"Der Spielplatz Pestalozzistraße/Fritschestraße war vor 21 Jahren Schauplatz einer furchtbaren Tragödie. Der Kunstmaler Günter Schwannecke wurde gemeinsam mit dem Künstler Hagen Knuth Augenzeuge einer rassistischen Beleidigung von Menschen mit Migrationsgeschichte durch zwei Skinheads und Neonazis. Die beiden Künstler bewiesen Zivilcourage, mischten sich ein und wurden daraufhin von einem Neonazi mit einem Baseballschläger angegriffen. Hagen Knuth überlebte, doch Günter Schwannecke starb am 5. September 1992 an den Folgen von Schädelbruch und Hirnblutungen. Er musste sterben, weil er Zivilcourage gezeigt hatte.
Günter Schwannecke ist eines der mindestens 183 Opfer rechter Gewalt in Deutschland seit 1990. Zu Ehren dieser Opfer von neonazistischem Terror erhält der Spielplatz den Namen Günter-Schwannecke-Spielplatz. Die Tafel und der Findling wurden zu einem Großteil durch Spenden finanziert."
Donnerstag, 29. August 2013, um 17:30 Uhr
Spielplatz Pestalozzistraße/Fritschestraße, Berlin-Charlottenburg
Solidaritätsveranstaltung für den Erhalt des Hotels Bogota
Wolfgang Benz im Gespräch mit Berthold Winter
>> Berthold Winter, geboren 1921 in Berlin und hier aufgewachsen als einziges Kind religiös liberaler jüdischer Eltern, erzählt in diesen Erinnerungen die Geschichte vom glücklichen Leben und gefahrvollen Überleben, von Verlust und Schmerz, von der Emigration über Wien nach Argentinien und schließlich von der Rückkehr in seine Heimatstadt, die Remigranten wie ihn nicht gerade mit offenen Armen wieder aufzunehmen bereit war. Doch es gelingt ihm, neben einer Buchhandlung, die bis in die 1990er Jahre in der Kantstraße war, und einem Antiquariat auch noch einen Büchersuchdienst für verschwundene Exilliteratur aufzubauen. <<
Lesung: Berthold Winter
Moderation: Prof. Dr. Wolfgang Benz
Prof. Dr. Wolfgang Benz war bis 2011 Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin. Berthold Winter hat das Buch "Schwierige Rückkehr. Das Schicksal einer jüdischen Buchhändlerfamilie" geschrieben.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit den den Tango Oscilaciones Berlin und dem Metropol Verlag.
Bei den Solidaritätsveranstaltungen ist der Eintritt frei. Spenden
sind erwünscht, sie kommen dem Erhalt des Hotel Bogota zugute.
Samstag, 31. August 2013, um 19:00 Uhr
Hotel Bogota
Schlüterstraße 45 / Ecke Kurfürstendamm, Berlin-Charlottenburg
Berliner Abschlußveranstaltung zum Tag des offenen Denkmals 2013
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und das Landesdenkmalamt laden traditionell zum abschließenden Denkmalsalon in das Berliner Rathaus ein. Anlaß zum Schwerpunktthema 2013 "Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmale?" gaben der 80. Jahrestag der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 bzw. der 75. Jahrestag des Novemberpogroms 1938 sowie das Berliner Themenjahr „Zerstörte Vielfalt“. Mit dabei sind u.a. Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der „Schule am Schloss“ im Klausenerplatz-Kiez. Professor Dr. Hans-Ernst Mittig hält einen Vortrag zum Thema: "NS-Bauten: Größe, Dauer, Schuld".
Pogramm:
- Ensemble ZWoCKHAUS
Wenn der Jimmy und die Mimi (Leo Fall)
Oft zündet Liebe wie ein Blitz (Leo Fall) - Begrüßung
Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt - werkstatt denkmal 2013
Zur Zukunft der Abhörstation auf dem Teufelsberg
Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der „Schule am Schloss“ in Kooperation mit Museum Charlottenburg-Wilmersdorf in der Villa Oppenheim und Denk mal an Berlin e.V - Vortrag
NS-Bauten: Größe, Dauer, Schuld
Prof. Dr. Hans-Ernst Mittig, Universitätsprofessor em. für Kunstgeschichte an der Hochschule der Künste Berlin - Ensemble ZWoCKHAUS
Wo sind deine Haare, August? (Richard Fall)
Was machst du mit dem Knie, lieber Hans (Richard Fall) - Schlußwort und Danksagung
Landeskonservator Prof. Dr. Jörg Haspel
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Das gesamte Programm zum Tag des offenen Denkmals 2013 (7. und 8. September) finden Sie hier.
Sonntag, 8. September, ab 18:00 Uhr
Berliner Rathaus (Großer Saal), Berlin-Mitte
- Geschichte, Gesellschaft - 27. August 2013 - 00:24
Tags: denkmal/gedenken/nationasozialismus/stadtgeschichte
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