Bürgerinitiative Schoelerschlößchen gegründet
12 Jahre steht die langjährige Kita Schoelerschlößchen in der Wilhelmsaue, bis auf eine kurze Zwischennutzung, nun schon leer. Dacherneuerung und Fassadensanierung wurden durchgeführt, jedoch die Innenräume befinden sich in beklagenswertem Zustand, wie man so hört. Zusammen mit dem ebenfalls beseitigten Wilmersdorfer Rathaus ist dies ein Paradebeispiel für die planlose Tätigkeit des Bezirksamtes, zu Lasten der Bürger sparen zu wollen und dabei Löcher aufzureißen, die man dann mit anderen Löchern zu stopfen versucht (1) – konkret: die Absicht der Baustadträtin, im Schoelerschlößchen einen Teilersatz für das Rathaus einzurichten. Dafür wollte sie 2,669 Mio. € von der Lottostiftung. Eigenes Geld war nicht mehr vorhanden – auch hier der Zusammenhang mit dem beseitigten Rathaus, mit dem man doch eigentlich Geld sparen wollte –, denn:
„Leider war es nicht mehr möglich, entsprechende Mittel zur Gebäudesanierung in den Haushalt einzustellen, zumal auch in 2014 nahezu alle verfügbaren Mittel für die mit der Aufgabe des Rathauses Wilmersdorf verbundenen Umzüge und Umbauten verplant waren.“ (2)
Am 2. Juni gründeten wir die Bürgerinitiative Schoelerschlößchen. Ihr Ziel ist es, dort ein selbstverwaltetes Soziokulturelles Zentrum zu errichten. Die Zwischennutzung des Hauses vor einigen Jahren – als das Café und die Informations-, Kleinkunst- und Diskussionsveranstaltungen sowie Initiativentreffen großen Zuspruch fanden und die Raumvermietung für Familienfeiern, Ausstellungen und sonstige Veranstaltungen viel genutzt wurde – hat gezeigt, daß genau dies den Wünschen und der Lebenswirklichkeit der Anwohner entspricht. Mit einer Genehmigung des Antrages durch die Lottostiftung wäre dies jedoch nicht möglich gewesen, vielmehr der Plan des Bezirksamtes auf 10 Jahre festgeschrieben.
Daher war die Entscheidung des Stiftungsrates am Freitag, den 5. Juni, den Antrag (zum dritten Mal) abzulehnen, aus Sicht der Bürgerinitiative keine Niederlage, sondern die notwendige Voraussetzung, um nun an die Arbeit gehen zu können. Natürlich braucht es dafür Unterlagen wie die Kopien der Baupläne im Originalmaßstab und alle bei der Lottostiftung eingereichten Unterlagen – alles bisher von der Stadträtin trotz Zusage der BI noch nicht zur Verfügung gestellt. Es bleibt zu hoffen, daß sie es jetzt umgehend nachholt – ganz im Sinnes der von ihr auf der „Ideenwerkstatt“ am 4. Mai hochgehaltenen Prinzips „Transparenz“.
Die BI trifft sich jeden Monat am zweiten Dienstag (außer August) um 19 Uhr in den Räumen des SMI in der Wilhelmsaue 133. Zu erreichen sind wir über die Emailadresse kontakt@schoelerschloesschen.de . Beim nächsten Treff am 14. Juli soll über einen ersten Konzeptentwurf gesprochen werden, wenn das Bezirksamt die zugesagten Planunterlagen liefert.
MichaelR
In den Medien:
* Berliner Woche 13.5.2015
* Der Tagesspiegel 9.6.2015
* Kulturradio rbb 10.6.2015
* Kulturradio rbb 11.6.2015, 8.10
(1) Das Schoelerschlößchen
„soll eine mit Aufgabe des Rathauses Wilmersdorf entstandene Lücke schließen, denn (Wilmersdorf) verliert … einen Verwaltungsstandort mit allen notwendigen Einheiten städtischer Dienstleistung.“
(Anlage zum Antrag auf Gewährung einer Zuwendung aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie, S. 3)
(2) ebd., S. 2
MichaelR - Gastautoren, Menschen im Kiez - 12. Juni 2015 - 00:24
Tags: baudenkmal/bezirksamt/bürgerbeteiligung/stadtgeschichte/wilmersdorf
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sie ist da : die website
http://schoelerschloesschen.de/
aber noch “work in progres”