Rot-Grüne Stadtvernichtungspolitik in Charlottenburg
In den 70er/80er Jahren wurde der Kiez am Klausenerplatz saniert. Entgegen der ersten Absichten politischer Kreise die Bausubstanz ganzer Quartiere „abzuräumen“, hatte sich schließlich durch den Widerstand der Mieter und den Einsatz eines verantwortungsbewußten Stadtplaners die "Behutsame
Stadterneuerung" mit Erhalt und Sanierung der herrlichen Gründerzeit-Altbauten durchgesetzt. Lediglich viele Seitenflügel und Quergebäude der Hinterhäuser wurden noch abgerissen. Die Hinterhöfe wurden dadurch größer, heller und luftiger. Spielflächen für Kinder und Platz für nachbarschaftliches Zusammenkommen konnten entstehen. Ganz wesentlich dabei: es sollte mit der entsprechenden Bepflanzung alles viel grüner in den Hinterhöfen werden und sogar Möglichkeit für kleine Mietergärten geben.
Das Freimachen der Hinterhöfe wurde damals "Entkernung" genannt.
Nun soll offensichtlich ein erster Hinterhof im Kiez neu bebaut werden. Letzte Woche war ein großer Autokran aufgefahren, um die Teile eines Baukrans in den Hof des kürzlich sanierten, ältesten und denkmalgeschützten (erbaut 1856) Hauses in der Schloßstraße zu hieven. Die Zugänge zum Hof sind zu klein, so mußte alles über das Haus hinweg befördert werden.
Die Vernichtung von Grün-und Freiflächen und Bebauung auf engstem Raum in der Innenstadt nennen die heute zuständigen politischen Kreise "Nachverdichtung".
Anwohner-Informationen seitens des SPD-geführten Bezirksamts (mit einer SPD-Grünen Zählgemeinschaft in der BVV) zu diesem konkreten Bauvorhaben und eventuellen weiteren Planungen zur "Nachverdichtung" von Hinterhöfen im Klausenerplatz-Kiez: Fehlanzeige!
- Kiez, Menschen im Kiez - 23. Juli 2015 - 00:24
Tags: entkernung/nachverdichtung/sanierung/stadtentwicklung/stadtgeschichte/stadtplanung/wohnen
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