Nachschlag im Lutherjahr zu Nutz und Frommen unserer Lokalpolitiker*innen
Gleichzeitig ein gutgemeinter Wink, wie Politikern*innen ihr Image beim Volke aufhellen könnten
Ganz bestimmt betreten unsere Lokalpolitiker*innen dann und wann ein Gotteshaus – aber vermutlich eher was Angesagtes wie den Dom oder eine Kaiser Wilhelm I. sel. gewidmete Kirche oder Maria Regina Martyrum. Dabei würden sie zum Beispiel in der Nikolaikirche in Kremmen (Landkreis Oberhavel) auf etwas stoßen, was ihrem Leben einen ganz neuen Dreh geben und ihnen zugleich dabei helfen würde, in der Achtung der Bevölkerung aus der Nachbarschaft von Bankern, Fernsehmoderatoren und Offizieren ein Stück nach oben aufzusteigen: Sie würden dort nämlich Gebete für die Hosentasche ausgelegt finden, die speziell für Politiker*innen gedacht zu sein scheinen.
Eines der Gebete will dem/der Politiker*in bei der grundsätzlichen Orientierung in seinem/ihrem Alltagsgeschäft helfen:
- Herr, auch heute finden wieder viele Sitzungen und Besprechungen statt. Es wird beraten und geredet, vielleicht auch manches beschlossen, was wichtig ist. Sei du dabei, damit dein Wille geschehe und nichts passiert, was Menschen schadet. Amen.
Ein weiteres Gebet widmet sich dem Auftreten des/der Politikers*in gegenüber den vielen Menschen draußen im Lande und den unseligen Auswirkungen seines/ihres Handelns auf sie:
- Herr, mir geht es so: Ich bin betroffen über meine Art, wie ich mit anderen Menschen umgehe, betroffen darüber, was ich anrichte, betroffen aber auch, weil ich es so gar nicht will. Sprich zu mir, heute, ich will darauf hören und mich danach richten. Amen.
Und schließlich dieses Gebet sollte jede*r Politiker*in vor jeglicher politischen Handlung sprechen:
- Mein Herr und Gott, lass mich ein Segen sein – für andere. Amen.
(Hinweis für Atheisten, Agnostiker, Andersgläubige usw.: Es darf jederzeit die Anrede und die Bekräftigungsformel am Ende ausgetauscht werden, letztere z.B. durch „bestätige“.)
Zum Abschluß noch eine eindringliche Bitte an alle Ungewählten und Amtslosen für die Zeit, bis denn unsere Volksvertreter*innen obige Gebete sprechen und diese erhört werden:
- Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute! (Paulusbrief an die Römer, Kapitel 12, Vers 21)
MichaelR
MichaelR - Gastautoren, Satire - 18. November 2017 - 23:38
Tags: politik/religion
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