SOS für Lateinamerika
Hoher Besuch bei SOS-Kinderdörfer weltweitAnfang Mai verkündete der US-amerikanische Vizepräsident Michael Pence, er wolle radikal reinen Tisch machen und „Venezuela, Kuba und Nicaragua mit einem Schlag befreien“. Unter der brutalen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Kriegstreiberei der USA, haben zuerst die Kinder zu leiden.
Bei einer der jüngsten Unruhen, die unter dieser Zielrichtung von den USA in Nikaragua angezettelten wurden, war unter den 138 Todesopfern ein junger Mann zu beklagen, der in einem SOS-Kinderdorf aufgewachsen ist. Daran erinnerte Paul Oquist Kelley, der als Ehrengast am diesjährigen Sommerfest der Berliner Niederlassung von SOS Kinderdörfer weltweit teilnahm. Der als UNO-Repräsentant in diversen internationalen Gremien wirkende Politiker und derzeitige persönliche Berater des Präsidenten von Nikaragua nahm diese Gelegenheit wahr, um einerseits SOS-Kinderdörfer für ihr Engagement zu danken und um andererseits auf die derzeitigen Probleme Nikaraguas aufmerksam zu machen. Das Land leide an hoher Arbeitslosigkeit, wirtschaftlichem Niedergang, ausbleibendem Tourismus und vor allem an der Gewalt im öffentlichen Raum. Diese Misere zerstöre Familien mit der Folge, daß nicht nur immer mehr Kinder verarmen, sondern ihnen obendrein die familiäre Geborgenheit entzogen wird. Ein kleiner Lichtblick sind da die acht Einrichtungen der Organisation SOS-Kinderdörfer weltweit, die in Nikaragua über 1000 solcher verwaisten Kinder einen familiären Ausgleich bieten. Diese Leistung bewegte den hochkarätigen Politiker von internationalem Ansehen, zu dem Sommerfest zu kommen.
Dieser Dank gebührt aber nicht allein den deutschen Organisatoren des internationalen Hilfswerkes. Vorstandsmitglied Petra Horn führte aus, daß derzeit die Filialorganisationen in den einzelnen Regionen in die Lage versetzt werden, aus eigener Kraft den Kindern in ihrer Region Hilfe zu leisten. Das gelte auch für Nikaragua.
Foto: Wecker
Aber nicht Nikaragua stand beim diesjährigen Sommerfestes im Mittelpunkt, sondern Costa Rica. Ein schon seit Jahren erfolgreich beschrittener Weg, Geld für die Kinderhilfe zu beschaffen, ist, daß weltweit renommierte Künstler der Organisation Werke stiften, deren Verkaufserlös jeweils SOS-Kinderdörfern aus dem Heimatland des Künstlers zugute kommt. Bei diesem Sommerfest ist es Federico Herrero, der als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler Lateinamerikas gilt. Mit dem Erwerb seiner Arbeiten werden die Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer in seiner Heimat Costa Rica unterstützt. Für die SOS-Edition 2018 spendet er eine Edition aus zehn nummerierten und signierten Lithographien. Zusätzlich gestaltete er zehn Monotypien, die ebenfalls ab dem 2. Juli in der Galerie des Berliner Büros von SOS-Kinderdörfer weltweit in der Gierkezeile 38 besichtigt und erworben werden können. Jede Ausfertigung existiert nur ein einziges Mal. Die Ausstellung ist Montag bis Freitag von 10-16 Uhr geöffnet.
Foto: Wecker
Zum Gelingen des Sommerfestes trug auch der in Berlin lebende britische Schauspieler Langston Uibel bei, der die Feier mit seinem Foodtruck „Yamen Ramen“ unterstützte. In Deutschland ist er unter anderem mit der Rolle des Anton in dem Film „Freistatt“ und im Deutschen Theater in „Herr der Fliegen“ bekanntgeworden.
Frank Wecker
FW - Gastautoren, Kunst und Kultur - 01. Juli 2018 - 00:02
Tags: ausstellung/drucktechnik/hilfsorganisation/kinderdörfer
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