Umfragen zum Schloßpark
Wie hier im Kiezer Weblog schon berichtet, hatte der Tagesspiegel im Juli 2007 eine Online-Umfrage laufen mit der Frage:
"Picknicken und Radfahren im Charlottenburger Schlosspark?".
Das Ergebnis war:
Ja [ 1297 Stimmen ] 66,04%
Nein [ 667 Stimmen ] 33,96%
Quelle: Der Tagesspiegel, Umfrage
Gleichzeitig lief eine (kostenpflichtige) Telefonumfrage, allerdings nur für wenige Tage und damit kürzer als die im Internet. Die Telefonnummern dafür wurden, jedenfalls nach meiner Kenntnis, nur in der Printausgabe des Tagesspiegels veröffentlicht.
Das Ergebnis davon wurde auch nur in der Zeitung selbst abgedruckt. Die genauen Zahlen dieser Telefonumfrage weiß ich nicht mehr, sie waren aber genau gegenteilig, also eine deutliche Mehrheit für "Nein".
Beide Ergebnisse kann man nicht ernsthaft bewerten. Beides waren keine repräsentativen Umfragen, die wissenschaftlichen (empirische Sozialforschung / Meinungsforschung) Kriterien genügen.
Das könnte bei den Ergebnissen einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Berliner Zeitung anders aussehen und bewertet werden.
Der Artikel wurde gerade in der Berliner Zeitung veröffentlicht.
* Danach sollen nur 22 Prozent für ein vollständiges Fahrrad-Verbot in den geschützten Grünanlagen sein.
* Nur neun Prozent der Berliner sollen die Haltung von Hartmut Dorgerloh (Stiftung Preußische Schlösser und Gärten) unterstützen und für ein
* vollständiges Verbot sein, Grünflächen (z.B. als Liegewiesen) zu nutzen. Achtung siehe Update!
Im Artikel der Berliner Zeitung werden die Zahlen noch weiter aufgeschlüsselt und differenziert.
Quelle: Berliner Zeitung vom 31.07.2007
Update 31. Juli 2007:
Wie ich gerade bemerkte, hat die Berliner Zeitung inzwischen den Text ihres Artikels auf der Webseite geändert.
Ich mache bei solch wichtigen Artikeln Screenshots und verfüge daher über entsprechende Nachweise.
Heute Nacht ca. 1:30 Uhr stand dort im letzten Absatz:
Wie hält man es mit dem grünen Gras? Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander: 51 Prozent der Hauptstädter wollen, dass auf den Rasenflächen nur das Ballspielen und Grillen verboten wird. 38 Prozent der Berliner möchten die Grünflächen weiterhin als Liegewiese und auch für Ballspiele benutzen. Und nur neun Prozent der Berliner unterstützen die Haltung der Stiftung und plädieren für ein vollständiges Verbot.
Heute gegen 22:00 Uhr las ich dort:
Wie hält man es mit dem grünen Gras? Bei dieser Frage gehen die Meinungen auseinander: 51 Prozent der Hauptstädter wollen, dass auf den Rasenflächen nur das Ballspielen und Grillen verboten wird. Vor allem die Jüngeren (50 Prozent) möchten gar keine Einschränkung. Und nur 17 Prozent der Älteren unterstützen die Haltung der Stiftung und plädieren für ein vollständiges Verbot.
Beide Quellen: Berliner Zeitung vom 31.07.2007
Ich bitte deshalb alle Leser, den Artikel der Berliner Zeitung selbst zu interpretieren!
- Geschichte, Gesellschaft, Schlosspark, ZeitZeichen - 31. Juli 2007 - 01:58
Tags: klausenerplatz/parkordnung/schlosspark_charlottenburg
sieben Kommentare
Nr. 2, maho, 01.08.2007 - 00:09 Ich hatte gerade obiges Update gemacht. Hat jemand die Printausgabe der Berliner Zeitung? Welcher Text steht dort gedruckt? |
Nr. 3, JessyRamon, 01.08.2007 - 11:42 Die Berliner Zeitung macht weiter mit dem Thema, Die große Freiheit liegt in Hamburg mit Vergleichen aus Deutschland und Europa. |
Nr. 6, Christa, 05.08.2007 - 21:10 Die Sichtweise der Familie kommt mir realistischer vor und so erlebe ich es auch. http://www.berlinonline.de/berliner-zeit.. |
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Ja, schon faszinierend, diese unterschiedlichen Ergebnisse.
Aber jeder nimmt sich ja immer das Ergebnis, was einem selbst am besten paßt – egal, wie (un)realistisch es auch sein mag.
Übrigens: Die Berliner Zeitung hat inzwischen auch Leserbriefe online, besonders lesenswert hierbei der Beitrag von einem gewissen Herrn Rainer E. Klemke, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
Hier noch ein weiterer Artikel, Arrogante Schlossherren.