Hingerotztes aus der SPD
Gerade hatte sich unser Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit in einer bekannt arroganten Art eines leider verbreiteten "primitiven Besserverdiener-Niveaus" über Hartz-IV-Empfänger geäußert, folgte ihm nun sein SPD Parteigenosse Finanzsenator Thilo Sarrazin noch ein gutes Stück tiefer in den Abgrund.
"Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft darin legen, Arbeit zu finden."
Quelle: Welt Online vom 27.09.2007
Es gibt doch wohl nichts besseres, als wenn ein Hartz-IV-Empfänger sich ehrenamtlich engagiert solange er arbeitslos ist. Das kommt nicht nur der Gesellschaft zugute, sondern hilft ihm auch ganz persönlich. Engagement und aktiv zu sein ist besser als rumhängen und depressiv zu werden.
Aber dazu fällt mir ein, dieses Niveau von Herrn Sarrazin, das kennst du doch. Genau, letztes Jahr war ich zusammen mit der Mieterini vom Klausenerplatz auf dem SPD-Fest am Lietzensee. Da hatten wir Herrn Sarrazin bezüglich der Mietensituation um die sog. §17 Häuser angesprochen.
Seine Antwort, "Wenn Ihnen das nicht gefällt und Sie die Mieten zu hoch finden, dann ziehen Sie doch einfach woanders hin" klingt mir noch heute in den Ohren.
Wer so eine Antwort gibt, hat entweder noch nie etwas von Werten wie Kiez, Kiezer Perspektiven, Nachbarschaft, Lebensumfeld begriffen, oder aber es ist einfach nur ein gutes Stück Arroganz und Verachtung. (siehe auch den Kommentar hier im Weblog)
In jedem Fall haben sie alle in einer Regierung nichts zu suchen.
Auf der anderen Seite will die SPD anscheinend gerade ihr "linkes Profil" schärfen und redet angeblich von "sozialer Gerechtigkeit".
"Ich habe noch nie eine derart verlogene Partei erlebt", so kommt es mir schon seit einiger Zeit vor! Und das auch hier bei uns im Kiez, gerade im Zusammenhang mit der angesprochenen Mietenproblematik und deren Geschichte.
Deshalb schon mal vormerken: Nie wieder SPD wählen!!
- Gesellschaft, Politik - 28. September 2007 - 01:00
Tags: ehrenamt/hartziv/spd
sechs Kommentare
Nr. 2, JessyRamon, 28.09.2007 - 01:40 PS. Achja, als besorgter Kiezler kann man ja schon seit einer Weile nicht mehr SPD wählen. |
Nr. 3, [marcel], 28.09.2007 - 01:56 Und wer das ganze mal sehen möchte: http://blog.rbb-online.de/roller/abendsc.. |
Nr. 6, maho, 30.09.2007 - 18:55 Das sehe ich genauso. Man erkennt es ja auch an den sinkenden Mitgliedszahlen der Parteien und auch an der immer geringeren Wahlbeteiligung. Und da ist durchaus auch schon vieles im Gange. Gruppen wie z.B. attac und Transparency und viele mehr existieren. Ich sehe aber auch ganz wichtige Ansatzpunkte wie z.B. bei Wikipedia, Freie Software , Open Source und Creative Commons. Da passiert überall etwas. Auch vor der “eigenen Haustür”, also bei uns im Kiez ist man aktiv – schon immer gewesen. |
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Wieso muß ich in diesen Tagen eigentlich dauernd an folgenden Spruch denken:
“Wenn das Volk kein Brot hat, soll es doch Kuchen essen.”
(Stammt angeblich von Marie Antoinette während der Französischen Revolution.)
Es ist traurig, nein, eigentlich beschämend, was sich die Politiker derzeit erlauben.
Die sind inzwischen scheinbar derart weltfremd, daß es kreischt.
Bis zur nächsten Revolution wird es (hoffentlich) nicht mehr lange dauern…