Patenschaften für öffentliche Spielplätze
oder auf in die "McDagobert's-Kuhle" ..... ?Das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Abteilung Bauwesen, beabsichtigt, kommerzielle Patenschaften für öffentliche Kinderspielplätze für den Zeitraum eines Jahres zu vergeben. Im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens können sich Einzelpersonen, Unternehmen oder Organisationen bis zum 31.12.2007 bewerben. Eine Angebotsabgabe ist für jeden öffentlichen Kinderspielplatz im Bezirk möglich.
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Den Paten wird die Möglichkeit eröffnet, auf dem jeweiligen Spielplatz für den die Patenschaft besteht, werblich auf sich aufmerksam zu machen. Hierbei können eigene Vorstellungen unterbreitet werden. Im Gegenzug wird erwartet, dass die Patin bzw. der Pate für ein Jahr die Kosten des Unterhaltes des jeweiligen Spielplatzes übernimmt.
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Pressemitteilung vom 09.11.2007
Hier wird das Vorhaben dann noch weiter erläutert:
Im Gegenzug wird dem Bieter die Möglichkeit eröffnet, während des Jahres auf dem Platz (bzw. den Plätzen) für den/die die Patenschaft besteht, auf sich werblich aufmerksam zu machen, z. B. durch Hinweis im Eingangsbereich, durch Namensgebung des Platzes oder durch Hinweise an den Spielgeräten. Bieter können hierbei ihre eigenen Vorstellungen unterbreiten (z. B. Aufstellung von Signets, Maskottchen, Symbolen o. Ä.).
Eine Angebotsabgabe ist für jeden Kinderspielplatz des Bezirks möglich.
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Abteilung Bauwesen - Fachbereich Grünflächen
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Abteilung Bauwesen - Fachbereich Grünflächen
Was soll da passieren?
Auf der Liste der Spielplätze im Bezirk ist der Spielplatz vom Klausenerplatz mit 3.190 qm angegeben und damit einer der größten im Bezirk.
Damit könnte oder dürfte doch wohl nur ein größeres Unternehmen zum Zuge kommen?
Und dann?
Alles ist drin, wie dort selbst steht. Krempel und Gedöns wie Signets, Maskottchen und Symbole usw. sind möglich - ja bis zur eigenen Namensgebung des Platzes!
AOL-Arena, Veltins-Arena, usw. - das kennen wir ja bereits. Das geht mir aber persönlich ziemlich vorbei, mögen doch die Fußballfans in eine Rauf- und Rülps-Arena gehen, wenn sie wollen - sie sollten ja eigentlich erwachsen sein.
Aber müssen tatsächlich die Kinder noch zusätzlich zu diesem ganzen TV-Müll - wenn sie dann schon an die frische Luft gehen und mit anderen gemeinsam spielen - auch noch mit dem ganzen Schrott zugeknallt und konditioniert werden?
Und was bitte sollen sie in Zukunft sagen:
Mami, Papi , möchte in die "McKnallkopps's-Kuhle" oder auf den "Deimler-Töff-Töff-Hügel" oder zum "Allianza-Sterbevorsorge-Areal" oder - der Klausener ist ja schließlich ein Wasserspielplatz - in die "German-Bank-Geldwaschanlage" ??
- Gesellschaft, Kiez, Kinder und Jugendliche, Politik - 12. November 2007 - 01:57
Tags: kiez/klausenerplatz/kommerzialisierung/patenschaft/spielplatz
neun Kommentare
Nr. 6, maho, 19.11.2007 - 22:30 Auch die Presse berichtet zum Thema: http://www.tagesspiegel.de/berlin/Spielp.. http://www.tagesspiegel.de/meinung/Auf-d.. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landes.. http://www.welt.de/berlin/article1379788.. |
Nr. 8, Palme56, 23.11.2007 - 12:10 So gesehen müsste Werbung auf Kinderspielplätzen aus Kinderschutzgründen verboten werden! |
Nr. 9, maho, 06.12.2007 - 00:00 “Spiegel Online” hat das Thema aufgegriffen. Ein Zitat daraus: [....] Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe setzte im Juli Grenzen für Werbung an Schulen. Einem Unternehmen wurde untersagt zu werben, weil es die geschäftliche Unerfahrenheit von Kindern und Jugendlichen ausnutze. “Werbung an Schulen ist krass”, sagt Georg Felser, Professor für Markt- und Konsumpsychologie an der Hochschule Harz. “Werbung an Kinderspielplätzen setzt noch eins drauf.” [....] Quelle: Spiegel Online, 05.12.2007 |
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Wieso übernimmst Du denn keine Patenschaft?
Dann könnte ich z.B. mal auf die maho-Schaukel… auja!
Ansonsten – die Kassen sind leer, was soll man da schon erwarten?
Wir hatten in der Schule sogar schon sponsored Papierkörbe – Müllentsorgung mit freundlicher Unterstützung von
Langneseeiner Eiscremefirma.Und nach den ganzen Sportarenen war es wohl nur eine Frage der Zeit… Seufz!