Schloßpark Charlottenburg im Frühling 2011
Eintritt frei und das bleibt auch so !
Das Thema Eintritt für Parks, die unter der Verwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) stehen, hat die Generaldirektion der SPSG gerade wieder aufgetan. Am 5. Mai soll eine Sitzung des Stiftungsrates im Schloß Charlottenburg dazu stattfinden. Wir als Anwohner kennen ja den Schloßpark Charlottenburg, unseren Volkspark, bestens. Andere sind vielleicht längere Zeit nicht dortgewesen oder haben den Park gar noch nie gesehen. Das Presseecho auf den neuen Vorstoß der Stiftung war jedenfalls ziemlich mächtig. Gejammert hat die Stiftung, sie hätte zu wenig Geld und könne die Parks nicht mehr ausreichend pflegen. Das habe ich mir mal schnell angesehen und möchte zeigen, wovon hier eigentlich die Rede ist.
Sieht es also tatsächlich so schlimm im Park aus, liegt er völlig brach danieder? Hat sich selbst die Sonne bereits vor Scham endgültig abgewendet?
Verfall und Dunkelheit überall? Oder dreht da nur mal wieder einer am Rad?
Sieht doch alles ganz in Ordnung aus. Ausgesprochen schön sogar. Nett gemacht, liebe Stiftung. Keine Spur von Vernachlässigung.
Ich meine, wer Geld hat, um noch Muster in Büsche zu schnippeln, dem kann es nicht wirklich schlecht gehen. Dahinter jagt eine Wasserfontäne in die Luft. Kostet auch Geld. Nee, ist schon in Ordnung. Soll so sein und ist wunderbar. Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf hat halt nur bedauerlicherweise kein Geld mehr für sowas - glücklicherweise haben Sponsoren den Unterhalt der Brunnen im Bezirk übernommen. Schönste Blumen daneben, sieht einfach toll aus. Mehr davon an anderen Stellen, wäre bestimmt noch schöner. Es muß auch durchaus nicht alles komplett durchgestylt werden. Natur, an passenden Stellen so ganz für sich gelassen, ist eine wahre Pracht. Einsparpotenziale erkunden, kann manchmal sogar recht kreativ sein und damit positiv ausfallen. Diese Diskussionen hatten wir in der Schloßpark-Ini und sie wurden sogar schon im Jahr 1920 geführt. Zeitlose Ansichten eben.
Frei und fröhlich springt ein Kind auf dem ersten Bild durch den Park. Freut sich offensichtlich und fühlt sich wohl. Soll auch so bleiben! Ohne Eintritt und ohne Zuschlag für schnelles Rennen auf den Wegen. Die Schloßpark-Ini hatte damals eine Parkordnung und Eintrittskarten für eine leicht abgedriftete Stiftung entworfen, darunter solche mit Zuschlägen für schnelles Rennen auf den Parkwegen und für Schuhgrößen über No 44 - wegen erhöhter Wegeabnutzung. War natürlich als Satire gemeint. Ist auch als solche angekommen.
Inzwischen hat sich erfreulicherweise Widerstand auf breiter Ebene formiert. Man beachte die zahlreichen Presseberichte dazu. Wir greifen einfach mal zwei positive Beispiele an dieser Stelle heraus. Wir danken dem Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs für seine klaren Worte in einem neueren Pressebericht (Märkische Oderzeitung vom 01.05.2011) und ganz besonders unserer Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen für ihre schnelle und eindeutige Stellungnahme: Die Haltung des Bezirks sei unverändert, im Schloßpark Charlottenburg wird es keinen Zwangseintritt geben (Potsdamer Neueste Nachrichten vom 29.04.2011).
Ach ja, und die Sonne scheint übrigens auch noch auf den Park !!
- Gesellschaft, Schlosspark, ZeitZeichen - 02. Mai 2011 - 00:21
Tags: berlin/bezirksamt/charlottenburg/parkeintritt/schloßpark/spsg
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