Rathaus wird zum Bürgerhaus
Das Bezirksamt will/muß sich wegen klammer Kassen vom Rathaus Wilmersdorf trennen. Aber nur Ratlose verkaufen ihr Rathaus einfach so an irgendwen. Wir hatten bereits u.a. den Vorschlag gemacht, das Rathaus den Bürgern des Bezirks zu übergeben.
Und siehe da: es gibt also doch nicht nur Ratlose im Rathaus, denn auf der Tagesordnung der nächsten öffentlichen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf (BVV) am Donnerstag, 24. Mai 2012 steht nun folgender Antrag:
Unser Rathaus weiter in Bürger/-innenhand! Drucksache - 0248/4
Die BVV möge beschließen:
Das Bezirksamt wird gebeten, dass
- 1. nach dem Umzug das Rathaus Wilmersdorf nicht an den Liegenschaftsfonds abgegeben und an private Investoren verkauft wird, sondern in kommunalem Besitz bleibt, um u. a. den Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Jung und Alt zu lindern;
- 2. für den Verbleib in kommunalem Besitz ein Gutachten in Auftrag gegeben wird, mit dem geprüft wird, inwieweit das Rathaus für Seniorenwohngruppen, Mehrgenerationenwohnen, betreutes Wohnen junger Menschen und Teile für Start Ups, Kreativwirtschaft sowie Kunst-, Bildungs- und Kulturprojekte u. a. genutzt werden könnte.
Begründung:
Mit der geplanten Abgabe des Rathauses Wilmersdorf verliert der Bezirk unwiederbringlich große Flächen, die gleichzeitig dringend benötigt werden; jetzt und in der Zukunft. Auf der einen Seite steht hier die Wohnraumknappheit, von der insbesondere einkommensschwache oder Menschen in schwierigen Lebenslagen betroffen sind. Gleichfalls haben es gemeinnützige Initiativen, Projekte, Vereine, aber auch innovative und / oder kreative Klein- und Kleinstunternehmen in der Gründungsphase Probleme bezahlbare Räume zu finden.
Mit Blick auf die Zukunft – und nicht nur auf den aktuell zu erwarteten Erlös, von welchem der Bezirk nur einen Bruchteil erhält – bietet das Rathaus Wilmersdorf Räume, die sich ausgezeichnet für ein wahres „Bürgerhaus“ zum Nutzen der kulturellen wie auch sozialen Entwicklung unseres Bezirks und seiner Einwohnerinnen und Einwohner eignen, wobei der Haushalt durch zu erwartende Mieteinnahmen entlastet wird. Ein solches zukunftsweisendes Projekt würde dem Bezirk gewiss besser zu Gesicht stehen als eine kurzsichtige Veräußerung unseres kommunalen Eigentums.
Hier die Möglichkeiten hinreichend zu prüfen, sind wir unsern Mitbürgerinnen und Mitbürgern, da es sich um ihr Eigentum handelt, wenigstens schuldig.
- Gesellschaft, Politik - 23. Mai 2012 - 00:41
Tags: bezirksamt/bürgerbeteiligung/charlottenburg/rathaus/wilmersdorf/wohnen
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