Aktive Senioren im Bezirk und Kiez
Neuerdings informiert die Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf öfter über ihre Aktivitäten in Pressemitteilungen des Bezirksamts.
Von unnützer Parlamentsdebatte bis zum konstruktivem Dienst am Bürger war darin die Rede.
Am 23.8. fand die Veranstaltung "Senioren debattieren im Parlament" statt. Leider konnte nicht nachgefragt werden, für Spontanfragen gab es keinen Raum. Stattdessen wurde jeder Fraktion im Abgeordnetenhaus die Gelegenheit gegeben, den gleichen Punkt in epischer Breite zu kommentieren. "So konnten sich zwar die Fraktionen ausführlich äußern, gebracht hat uns dieses aber leider nichts, Schade!" wertete der Vorsitzende der Seniorenvertretung Charlottenburg-Wilmersdorf, Jens Friedrich, die Diskussion.
Intensiver und ergebnisorientierter war demgegenüber der Einsatz der Seniorenvertretungen am 25.08.2012 auf der Hauptveranstaltung der diesjährigen Seniorenwoche. ...
Jeder der schon mal zu Besuch in Ausschüssen oder ähnlichen Politikersitzungen war, kann ein Lied davon singen. Sie hätten ein konkret anliegendes Problem in "epischer Breite" kommentiert, ist noch eine äußerst freundliche Beschreibung und eine gar feine Formulierung. Endloses Geschwafel, sachlich daneben, mit möglichst vielen Worten gar nichts sagen, könnte man es auch nennen. Wie letztens im Stadtentwicklungsausschuss ist die Meinung der Bürger nicht von Interesse, sie werden weder vorher noch nachher gefragt, kommen auch schon mal gar nicht erst zu Wort. Oft genug muß man nach einer solchen Sitzung erstmal blitzartig unter "normale" Menschen flüchten, um schnellstmöglich den Anschluß an das reale Leben wiederzufinden.
So sehen die eigenen Aktivitäten der Senioren auch sehr viel anders, sprich effektiver, am alltäglichen Leben ausgerichtet, aus. Sie besuchten zum Beispiel die Internationale Funkausstellung (IFA), weil sie "neugierig auf neueste Technik" waren und sich über seniorengerechte Angebote informieren wollten:
Smartphones, Tablets, iPhone - alles super, aber für die Ãlteren sind diese in der Handhabung oft zu kompliziert, die Tasten zu klein, und die Beschriftung zu schwer zu lesen. Gibt es Enkelkinder, dann "freuen" sich diese, uns in die Technik einweisen zu können.
In vielen Fällen brauchen wir aber Telefone, mit denen man als Hauptzweck telefonieren kann. Deshalb war Ziel unseres Besuchs der Kontakt zu Anbietern, deren Produkte auf den älteren Normalverbraucher ausgerichtet sind. Diese Zielgruppe beschäftigt sich allerdings mehr damit, ob die Handys als Notrufsystem genutzt werden können, wie es mit der Lautstärke der Klingeltöne aussieht, sind die Geräte hörgerätekompatibel, Notruf bei Sturz oder Bewegungslosigkeit, GPS bei Personenortung (z.B. bei Demenzpersonen), kann man das Display auch bei Außenlicht ablesen und kann man diese Geräte auch ohne Einweisung eines genervten Enkelkindes beherrschen.
Im Vorfeld der IFA hatten wir uns die Aussteller im Internet angesehen und mit einigen direkte Besuchstermine vereinbart.
Fazit Wir waren sehr erfreut, wie aufmerksam man uns zuhörte und welch große Produktpalette nach unseren Kriterien vorgeführt werden konnte. Und z.T. hatten die Geräte auch noch ein schickes Design.
Es bedarf aber einer fairen zielführenden Beratung, die nicht das Aufschwatzen eines Smartphones zum Ziel hat. Auch wenn dieses tolle Möglichkeiten der Kommunikation bietet. Schließlich hat nicht jeder Enkelkinder...
Wenn man sich dann auch noch zu den ganzen Aktivitäten und Angeboten des Seniorenclubs bei uns im Kiez umschaut, bekommt den vollen Eindruck davon, was Senioren ganz ohne Politiker, lediglich mit Unterstützung engagierter Mitarbeiter des Bezirksamts (und auch der Schulen), auf die Beine stellen. Schauen Sie, ob jung oder älter, doch mal in das monatlich erscheinende Seniorenprogramm - oder einfach direkt in den Seniorenclub in der Nehringstraße 8.
Einige Beispiele:
- Generationenübergreifender Theaterkurs - Szenen der Commedia dell’ arte
Lust auf Theater? Masken ausprobieren? Verrückte Rollen und Figuren spielen? Sich selbst neu entdecken?
Ab Januar 2012 bietet das Bedlam Theater (Barbara Wiktor und Hans-Jürgen Frintrop) gemeinsam mit Seniorinnen und Senioren sowie Schülerinnen und Schülern der Peter-Jordan-Schule und / oder Nehring-Grundschule an, Szenen der Commedia dell’arte (witzig-groteske Typen- und Maskenkomödie) zu erarbeiten.
"Die Spielfreude verbindet nicht nur die Generationen , sie fördert ganz allgemein kreatives Handeln, Körper und Sprache werden geschult, Fantasie entwickelt, Selbstbewusstsein und Teamgeist werden gestärkt, das Ausdrucksrepertoire wird erweitert."
- Der Seniorenclub Nehringstraße 8 befindet sich auf dem Gelände der Nehring-Grundschule und der Peter-Jordan-Schule.
Die Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Schülerinnen und Schüler und auch Seniorinnen und Senioren in den Seniorenclubs freuen sich jederzeit, wenn sich Erwachsene in den Freizeitbereich der Schule mit einbringen.
Einige Ideen/Projekte:
Beteiligung von Senioren in den Arbeitsgruppen
- Basteln, 3./4. und 5./6. Klasse
- Handarbeiten
- Holzwerkstatt
- Fahrradwerkstatt
- Nähwerkstatt
- Küche
Gesucht werden Damen und Herren, die den Schulgarten mitbetreuen. Vielleicht ist auch eine Zusammenarbeit im Kräutergarten möglich, der im Jahr 2010 von der Nehringschule gemeinsam mit dem Eiscafé Fedora angelegt wurde. Auch für gemeinsames Lesen (auch Lesepaten) und Gesellschaftsspiele-Spielen werden noch Seniorinnen und Senioren gesucht.
Ein gemeinsames Ziel ist die Einrichtung eines Outdoor-Schachspiels auf dem Gelände und eines Indoor-Schachspiels.
Interessierte sprechen bitte einfach mit der Leiterin des Seniorenclubs Frau Heist, Tel. 9029-24328 oder Tel. 9029 24327.
- Menschen im Kiez - 04. September 2012 - 00:14
Tags: charlottenburg/schule/senioren/seniorenclub/seniorenvertretung
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