Wohnen und Gewerbe in Berlin
Oft ist beim aktuellen Geschehen auf dem Immobilienmarkt nur von den Wohnungsmietern die Rede. Doch von Gentrifizierung und Segregation sind auch, besonders alteingesessene, Gewerbebetriebe betroffen. Erst nach der erfolgreichen Verdrängung lassen sich bei Neuvermietung immer höhere Mietsteigerungen durchsetzen. Das zeigt ein Bericht in der rbb-Abendschau vom 21.11.2012. (siehe Video unten)
Kürzlich war ein Beitrag aus Schöneberg zu sehen, in dem einem langjährigen Optiker gekündigt, bzw. der Mietvertrag nicht mehr verlängert wurde. Im Kiez zwischen Nollendorf- und Winterfeldtplatz läßt sich mit Cafés und Restaurants mehr einfahren. Wenn es dann irgendwann nur noch solche Betriebe gibt, bleiben auch die Anwohner auf der Strecke, denn die Läden für die Dinge des täglichen Bedarfs gibt es schließlich einfach nicht mehr und auch noch andere Probleme, wie z.B. vermehrter Lärm und Müll, treten auf. Wie schon an einem anderen Fall gezeigt, gibt es in Schöneberg mutigere und engagiertere Bezirkspolitiker, die nun dieser Entwicklung gegensteuern möchten und sich auch für die Anwohner einsetzen. Die dortige Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Dr. Sibyll Klotz, und auch Fraktionen anderer Parteien in der BVV setzen sich dafür ein, wieder eine bessere Mischung aus Cafés, Restaurants, Einzelhandel und Nahversorgungsgeschäften herzustellen und nicht mehr alle neuen Anträge auf Gastronomiebetriebe zu genehmigen.
Da kann man nur beschämt nach Schöneberg schauen, wenn man dagegen an das Tun unserer grünen Stadträtin und das Nichtstun hiesiger Lokalpolitiker in einer äußerst dubios erscheinenden Angelegenheit denkt.
- Gewerbe im Kiez, Politik - 24. November 2012 - 00:12
Tags: gentrifizierung/gewerbemieten/mieten/wohnen
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