Straßen und Plätze: Rund um die Avus-Nordkurve
Ein Wandervorschlag des „Spaziergangforschers“ Bertram Weisshaar - noch bis zum 30. Juni Teil der Ausstellung „Kunstraum AVUS“ in der Kommunalen Galerie - gab den Anstoß dazu, diesen gut zweistündigen Spaziergang selbst einmal zu machen: einen Spaziergang rund um die Avus-Nordkurve (*) in einem Grenzbereich zwischen Charlottenburg und Wilmersdorf, den man normalerweise lieber unbesehen und schnellstmöglich durchquert.
Ausgangspunkt: S-Bahnhof Westkreuz > Richtung Halenseestraße > kurz vor der Straße rechts Richtung ICC-Parkhaus > auf dem Weg dorthin Abstecher rechts auf ein stillgelegtes Stück Autobahn (direkte Auffahrt Richtung Hamburg) > Einfahrt zum ICC-Parkhaus > auf der Spirale zum 6. Geschoß hinauf > auf der Gegenspirale zur Ausfahrt hinunter > beide Fahrtrichtungen der Halenseestraße überqueren > Halenseestraße nach links > am ersten Tor im Zaun rechts auf den Parkplatzes der Raststätte > zur Raststätte mit Mercedesturm (*) > durch eine Lücke im Zaun und über die Nordkurve auf den danebenliegenden weiteren Parkplatz im Inneren der Nordkurve > rechts durch Avus-Unterführung zum Messedamm > Treppe hoch, nach links, entlang der Tribüne (*) zur Jafféstraße > nach rechts und quer durch den S-Bahnhof Eichkamp > nach dem Ausgang gleich links und Treppe runter zur Cordesstraße > Avus-Unterführung > Cordesstraße folgen > rechts Abstecher zum Golfplatz > kurz vor Ende der Cordesstraße rechts Abgang des Fußgängertunnels zum Werkstättenweg > Werkstättenweg nach links bis Halenseestraße > rechts bis Trabener Steg > Autobahn überqueren > Bornstedter Straße geradeaus weiter > Friedhof Grunewald > längs der Mauer umrunden > zurück zum S-Bahnhof Westkreuz (zurück zum Trabener Steg, Treppe runter zur Halenseestraße, nach rechts) oder weiter zum S-Bahnhof Halensee (weiter auf Bornstedter Straße bis Kurfürstendamm, dort links).
Das kommt auf den Spaziergänger an. Das Rohmaterial sind: Straßen- und Schienenfahrzeuge aller Art, stehend und in Bewegung; Bauwerke für unterschiedlichste Zwecke von Lebenden und Toten; verschiedene Abstufungen Natur zwischen kahler Brache und dichtem Urwald; Geräusche vom Verkehrslärm bis zum Vogelgezwitscher; Rund- und Fernblicke; ununterbrochene Bewegung und ewige Ruhe; Geruch von Auspuffen und blühendem Flieder.
Und man kann außerdem sehen: Es gibt hier viel Platz für Neubauten; da muß man keine Kleingärten beseitigen.
MichaelR
(*) Die Avus wurde 1913 zu bauen begonnen, jedoch wegen Erstem Weltkrieg und Nachkriegszeit erst 1921 fertiggestellt und mit einem Automobilrennen eröffnet (Sieger: Fritz v. Opel auf einem Opel). Im Rahmen des weiteren Ausbaus zu einer Höchstgeschwindigkeitsrennstrecke kamen 1937 die Steilkurve (43,6° überhöht, 1967 im Zusammenhang mit dem Bau des Autobahndreiecks Funkturm abgerissen und wieder als flache Kurve hergestellt), der Zielrichterturm (seit 1958 zusammen mit dem anschließenden Verwaltungsgebäude eine Raststätte) und die Tribüne (unter Denkmalschutz) hinzu. 1999 war das letzte Rennen auf der Avus, die seit 1940, mit dem Anschluß an den Berliner Ring, öffentliche Straße ist.
MichaelR - Gastautoren, Gesellschaft - 17. Mai 2013 - 00:02
Tags: avus/spaziergang
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