Neue Tafel der Berliner Geschichtsmeile zur ehemaligen Führerschule der Sicherheitspolizei in der Charlottenburger Schloßstraße
Am Mittwoch wird eine neue Tafel der Berliner Geschichtsmeile im Rahmen des Berliner Themenjahres 2013 „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938-1945.“ vor dem Museum Berggruen in der Schloßstraße enthüllt.
>> Mit Beginn der NS-Diktatur 1933 wurde das Polizeiinstitut im westlichen Stüler-Bau zur zentralen Lehrstätte der Kriminalpolizei (1). 1937 in Führerschule umbenannt, fanden hier unter anderem Lehrgänge für den höheren Dienst von Gestapo und Kripo statt. „Weltanschauliche Erziehung“ und fachliche Ausbildung wurden eins (2). Der neue Leiter war ein SS-Führer. Klaus Barbie, der berüchtigte Gestapochef von Lyon, einer der Absolventen. Andere beteiligten sich als Mitglieder der Einsatzgruppen in den besetzten Ländern Europas an der Unterdrückung und Ermordung der Zivilbevölkerung und der Juden. >>
Zur Tafel-Enthüllung sprechen Vizepräsident Prof. Dr. Günther Schauerte von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (die die Aufstellung der Tafel ermöglichte), Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers und Rainer E. Klemke von der Kulturprojekte Berlin GmbH für die Projektleitung des Berliner Themenjahres "Zerstörte Vielfalt" vor Polizeischülern.
Mittwoch, 20. November 2013 um 11:00 Uhr
Schloßstraße 1, 14059 Berlin-Charlottenburg
(1) Historisches Foto: "Preussisches Polizeiinstitut Bln. -Charlottenburg. Schlosstr. 1."
(2) >> Dort befand sich früher das ‘Polizeiinstitut Charlottenburg’, welches
dann von den Nazis zur ‘nationalsozialistischen Führerschule der
Sicherheitspolizei’ umgestaltet wurde. Und ausgerechnet aus den dort
Ausgebildeten und Beschäftigten wurde maßgeblich nach 1945 das BKA der
neuen Bundesrepublik Deutschland begründet. Für einen neuen Staat, der
rechtsstaatlich, freiheitlich und demokratisch werden sollte. <<
* Kiezer Weblog - "Über „Braune Wurzeln“ - hier des BKA"
* Kiezer Weblog - "Wiedereröffnung des Berggruenmuseums: Haus ohne Geschichte"
>> In einem 1892/93 errichteten Mannschaftsgebäude und Offizierswohnhaus der Garde-du-Corps an der Schloßstraße 1a, in dem sich seit 1929 ein Polizei-Institut befand und heute das Bröhan-Museum seine Jugendstil-Sammlung präsentiert, richteten die Nationalsozialisten die SS-Führerschule der Sicherheitspolizei ein. Dort wurden auch die 'Charlottenburger' ausgebildet, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Bundeskriminalamt aufbauten. <<
Jeder wusste vom anderen, welche Leichen er im Keller hatte. Man nannte sie die „Charlottenburger“, weil sie an der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg ausgebildet wurden.
* Kiezer Weblog - Dieter Schenk im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf an der Schloßstraße
Dieter Schenk hat diese Geschichte in eigenen Publikationen dokumentiert. Eine Gruppe von Geschichtsinteressierten aus dem Klausenerplatz-Kiez war zuerst darauf aufmerksam geworden und hatte bereits im Jahr 2005 Führungen und eine Lesung zum Thema angeboten.
Dieter Schenk war selbst als Kriminaldirektor im Bundeskriminalamt jahrelanger
Berater des Auswärtigen Amtes in Fragen der Sicherheit des
diplomatischen Dienstes im Ausland. 1981 schied er auf eigenen Antrag
aus dem Polizeidienst aus und arbeitet seitdem als freier Publizist.
Seit 1998 ist er Honorarprofessor der Universität Lodz mit einem
Lehrauftrag für die Geschichte des Nationalsozialismus.
- Geschichte - 17. November 2013 - 00:02
Tags: bka/museum/nationalsozialismus
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skandalös ist das verhalten des bezirkes.Das BA lehnte unter fadenscheiniger begründung (klausurtagung) einen redebeitrag ab. Dies führte auch bereits zu einer einwohnerfrage in der bvv am donnerstag.
http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-w..
Nach etlichen bemühungen meinerseits, wird jetzt fr.Rouhani, von den grünen,die bereits den unterstützungsantrag in der BVV erfolgreich durchgesetzt hatte, eine grußadresse sprechen.