Dieter Schenk im Museum Charlottenburg-Wilmersdorf an der Schloßstraße
Mit der nächsten Veranstaltung in dieser Woche geht es in ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte. Über "Braune Wurzeln" geht es dabei, sogar bei uns im Kiez damals "herangezüchtet". Noch unglaublicher, daß ausgerechnet das BKA zum Teil auf diesen Wurzeln aufgebaut wurde, wie es der Autor Dieter Schenk beschrieb. Wir hatten darüber hier im Kiezer Weblog schon berichtet und den Ort des damaligen Schreckens gezeigt.
Im Rahmen der Veranstaltungen zum 70. Jahrestag der Pogromnacht des 9. November 1938 lädt das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf zu einem Vortrag von Dieter Schenk, ehemaliger Kriminaldirektor des Bundeskriminalamtes (BKA) ein:
Museum Charlottenburg-Wilmersdorf
Schloßstraße 69
Freitag, 7. November 2008
19:00 Uhr
Eintritt frei
In einem 1892/93 errichteten Mannschaftsgebäude und Offizierswohnhaus der Garde-du-Corps an der Schloßstraße 1a, in dem sich seit 1929 ein Polizei-Institut befand und heute das Bröhan-Museum seine Jugendstil-Sammlung präsentiert, richteten die Nationalsozialisten die SS-Führerschule der Sicherheitspolizei ein. Dort wurden auch die 'Charlottenburger' ausgebildet, die nach dem Zweiten Weltkrieg das Bundeskriminalamt aufbauten.
Dieter Schenk war als Kriminaldirektor im Bundeskriminalamt jahrelanger Berater des Auswärtigen Amtes in Fragen der Sicherheit des diplomatischen Dienstes im Ausland. 1981 schied er auf eigenen Antrag aus dem Polizeidienst aus und arbeitet seitdem als freier Publizist. Seit 1998 ist er Honorarprofessor der Universität Lodz mit einem Lehrauftrag für die Geschichte des Nationalsozialismus.
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - Pressemitteilung vom 31.10.2008
Siehe auch:
* trend onlinezeitung - ein Artikel von Dieter Schenk
Weitere Veranstaltungen im Bezirk:
Schüler-Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht des 9. November 1938
Berliner Schülerinnen und Schüler des Gottfried-Keller-Gymnasiums und der Hugo-Gaudig-Realschule organisieren in diesem Jahr zum 23. Mal gemeinsam mit der Landespolizeischule, dem Zeitzeugen Isaak Behar und dem Bezirksamt eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Pogromnacht des 9. November 1938. Start ist in diesem Jahr am Montag, dem 10.11.2008, um 16.30 Uhr in der Erdener Straße Ecke Koenigsallee gegenüber dem Rathenau-Gedenkstein. Der Schweigemarsch führt durch die Erdener und Trabener Straße zum Mahnmal, das an die Deportationszüge erinnert, die von hier aus mehr als 50.000 jüdische Mitmenschen in die nationalsozialistischen Vernichtungslager transportiert haben.
Gegen 17.00 Uhr beginnt die Kundgebung am Mahnmal am Bahnhof Grunewald mit Schülerinnen und Schülern der Hugo-Gaudig-Schule, des Gottfried-Keller-Gymnasiums und der Landespolizeischule Berlin. Anschließend singt Kantor Simon Zkorenblut das Trauerlied "El Male Rachamim". Zum Schluss spricht Isaak Behar, Gemeindeältester der jüdischen Gemeinde zu Berlin, hier - am symbolischen Grab seiner Eltern, die zusammen mit seinen beiden Schwestern vom Gleis 17 aus nach Riga deportiert und dort ermordet wurden - das jüdische Totengebet "Kaddisch".
Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen wird am Mahnmal am Bahnhof Grunewald einen Kranz niederlegen. Gegen 17.30 Uhr wird die Gedenkveranstaltung beendet sein.
Informationen bei Meinhard Jacobs, Rektor der Hugo-Gaudig-Realschule, Tel 7560-2666
Am 9. November 2008 werden vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf an folgenden Orten Kränze niedergelegt:
* Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus am Steinplatz
* Gedenkstein für die Opfer nationalsozialistischer Willkür im Rundhof des Rathauses Wilmersdorf, Fehrbelliner Platz 4
* Gedenktafel für die ehemalige Synagoge Wilmersdorf, Prinzregentenstr. 69-70
* Gedenktafel für die ehemalige Synagoge "Friedenstempel" Halensee, Markgraf-Albrecht-Straße 11-12
* Gedenktafel für die ehemalige Synagoge Grunewald, Franzensbader Straße 7-8
Quelle: Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf - Pressemitteilung vom 31.10.2008
- Geschichte, Gesellschaft, Politik - 04. November 2008 - 00:04
Tags: bka/dieter_schenk/klausenerplatz/pogromnacht
vier Kommentare
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Danke für die Info über die Lesung mit Herrn Schenk. Sehr interessante “Kiz”-Geschichte.