Afghanistan und neue Parolen
Was denken sich eigentlich Frau von der Leyen und Herr Gauck? Deutschland soll auch in militärischen Fragen zukünftig mehr „Verantwortung“ übernehmen?.
Die Bundeswehr als Peacemaker, z.B. nach Afrika, absurd!
Da gehen „wir“ aus Afghanistan raus, verlassen das Land und überlassen es den Taliban, die das verloren gegangene Terrain schnell wieder besetzen und knuten werden. Nach den Fehlschlägen, wie z.B. der von Oberst Klein, (man erinnere sich: über 140 zivile Opfer) und einer instabilen Sicherheitslage gehen wir nach Hause. Die Regierung redet sich diesen Abenteuer als Erfolg schön. Am besten, man redet nicht mehr darüber und füllt die Schmach des unrühmlichen Endes mit neuen Abenteuern.
Und wieder sind es die gleichen Parolen: wieder wird von Mitmenschlichkeit, Verantwortung und (christlicher) Pflicht gesprochen, genau wie anno dazumal als Deutschlands Sicherheit am Hindukusch verteidigt werden sollte und die Bundeswehr in den Norden Afghanistans ging. Als deutlich wurde, wie komplex das Land und wie korrupt ein Teil seiner Politiker ist und dass ein militärischen Erfolg ausbleiben würde, beschloss der Westen, dass ab 2014 die Afghanen ihr Land selbst verteidigen müssen.
Wir jedenfalls gehen.
Nebenbei, dass eine ganze Reihe von Afghanen, die als Mitarbeiter des Deutschen Militärs fürchten muss, von den Taliban ermordet zu werden, wenn diese Mitarbeiter nicht nach Deutschland ausreisen dürfen und hier Asyl bekommen, ist sowieso eine elende Schweinerei. Die deutschen Behörden sind da sehr zögerlich, offenkundig zählt ein Afghanenleben nicht allzu viel.
Wie gesagt, wir gehen.
Vielen Dank liebe Afghanen für eure Gastfreundschaft. Dass wir eurer Land nicht befrieden konnten und dass einige wenige Kollateralschäden auftraten, wie zerbombte Hochzeitsgesellschaften usw. und dass wir als Deutsche nicht mehr so gerne im Land gesehen werden, tut uns Leid, aber wir haben es immerhin probiert unser Bestes zu geben.
Wir durften bei Ihnen lernen, wie sich Krieg anfühlt, nun werden wir unser Glück woanders versuchen. Wir sind uns sicher, man empfängt uns wieder mit wehenden Fahnen und voller Ungeduld. „The germans to the front” war schon zu Kaisers Zeiten ein Markenzeichen unserer Stärke. Dass wir nebenbei auch noch mit Waffen dealen, belebt das Geschäft. Aber das wissen Sie ja , liebe Afghanen, haben nicht auch die Taliban Heckler & Koch im Gepäck?
Also, nichts für ungut! Bis irgendwann vielleicht.
T. Wiese - Gastautoren, Politik - 01. Februar 2014 - 21:04
Tags: afghanistan/afrika/bundeswehr
zwei Kommentare
Nr. 2, maho, 02.02.2014 - 19:46 Ein Kommentator im Netz meinte, er habe damit Hindenburg gehört. Tatsächlich dürfen sie ja dieses Jahr 100 Jahre Erster Weltkrieg feiern – naja, ganz soweit ist es noch nicht – vorerst werden sie sich wohl eher noch mit Betroffenheitsmienen vor Kriegsgräbern aufstellen und den Weg weiter begehen: http://www.spiegel.de/politik/deutschlan.. Ach ja, die SPD hat auch ein Jubiläumsjahr ….... http://youtu.be/Ph-vHNUBUdc |
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Bundesmilitärpfarrer – wäre das nicht ein passender Ehrentitel für den freiheitsliebenden Gauck? Und bitte nicht Kriegsaussenminister Steinmeier vergessen, der tapfer in die Fussstapfen von Vorgänger J. Fischer tritt! Wie er die "Kultur des Heraushaltens" durch die "Kultur der Verantwortung" ersetzt und dabei nicht die "Kultur der militärischen Zurückhaltung" als Leitmotiv vergisst! Wie viele und wie grosse Petrischalen haben die denn noch?