Kriegszündler
Carl von Ossietzky (in Die Weltbühne 8.12.1931):
„Der Krieg ist ein besseres Geschäft als der Friede. Ich habe noch niemanden gekannt, der sich zur Stillung seiner Geldgier auf Erhaltung und Förderung des Friedens geworfen hätte. Die beutegierige Canaille hat von eh und je auf Krieg spekuliert.“ (siehe Artikel vom 17.11.2014)
Poroschenko Zitat:
„…wir haben uns auf das Szenario für einen totalen Krieg vorbereitet.“
Was bezweckt Poroschenko mit seiner Kriegswarnung? Will man Russland destabilisieren wie es in beim „Arabischen Frühling“ schon durch amerikanische Geheindienste geschehen ist?
Poroschenko, Zitat: “ Auf die Frage der "Bild", ob er Angst vor einem Krieg mit Russland habe, sagte der Präsident: "Ich habe keine Angst vor einem Krieg mit russischen Truppen und wir haben uns auf das Szenario für einen totalen Krieg vorbereitet. Unsere Armee ist in einem wesentlich besseren Zustand als vor noch vor fünf Monaten und wir haben die Unterstützung aus der ganzen Welt. Unsere Soldaten zeigen, dass sie unser Land vereidigen können. Wir wollen nichts mehr als Frieden, aber wir müssen uns leider derzeit auch mit den schlimmsten Szenarien befassen." Zitatende. (Wen meint Poroschenko mit: „wir haben die Unterstützung aus der ganzen Welt.“ Meint er die Nato?) ich hoffe nicht!
Ein Krieg ist das Letzte, was man auf der Welt überhaupt braucht, egal in welcher Ecke des Planeten. Der Planet heizt sich auf, mit ihm die Gemüter der verantwortlichen Politiker. Wir brauchen kühle Köpfe und keine spätpubertierenden Hitzköpfe. Weder im Westen noch im Osten.
Auf beiden Seiten wird gezündelt.
Wirres Gerede und die Lust am
Feuerlegen verschärfen die Lage. Noch kann man glauben und hoffen, dass
Ganze seien Sandkastenspiele und werde sich in Kürze wieder in die
Normalität begeben. Was aber, wenn Dummköpfe oder machtpolitische Ambitionen den Abzug durchdrücken? Die Ukraine scheint weit entfernt. Dass sie quasi vor unserer Haustür liegt, wird vergessen.
Wie
gesagt, Der Planet heizt sich auf. Die überkommenen Machtstrukturen
laufen Gefahr, überholt zu werden. Überholt von den Umweltproblemen und
den weltweiten Flüchtlingsströmen, wobei sich einer dieser
Flüchtlingsströme direkt in unseren Freizeit- und Urlaubsdomizilen
befindet, im Mittelmeer.
Während wir an diesen Stränden Erholung
suchen, ersaufen gleichzeitig Tausende von Flüchtlingen im gleichen
Wasser, in dem wir schwimmen. Wir verdrängen das, müssen es sogar, um
nicht völlig durchzudrehen.
So sind die politischen Schwierigkeiten, wie Ukraine, Krim und das menschliche Drama des Abschuss des philippinischen Verkehrsflugzeug Ereignisse, die uns von den eben genannten Problemfeldern ablenken. Wenn wir uns ablenken lassen, verschiedene Medien helfen uns dabei in besonderer Weise, so muss sich die Politik nicht mit der notwendigen Ernsthaftigkeit, wie z.B. den Flüchtlingsströmen, auseinandersetzen. Insofern nur folgerichtig, dass die EU Rettungsaktionen von Flüchtlingen, die über das Mittelmeer vor den Kriegen in ihrer Heimat fliehen, auf ein Minimum beschränkt. Es werden nur noch Menschen direkt vor den Küsten Europas vor dem Ertrinken gerettet.
Es läuft so verdammt viel aus dem Ruder. Die Zwischenmenschlichkeit bleibt auf der Strecke.
Ändern können wir es nur, indem wir uns im Klaren werden, dass wir die Dinge nicht mehr zulassen wollen.
T. Wiese - Gastautoren, Politik - 17. November 2014 - 18:07
Tags: konflikt/krieg
Kein Kommentar
Kein Trackback
Trackback link: