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Zwangsarbeiter: „Seriosität vor Schnelligkeit“

„Parteiübergreifende“ Verschiebung des Gedenkens in eine ferne Zukunft

 
Der offiziellen Senioren-Bezirksversammlung am 13. April im Rathaus Charlottenburg lag dieser Antrag vor:

„Die Senioren-BV fordert das Bezirksamt auf, nunmehr seine historische Verantwortung wahrzunehmen und am Ort des Zwangsarbeiterlagers seiner Vorgänger in der Wilhelmsaue 40 noch vor Ablauf der Wahlperiode im September 2016 für ein Gedenken zu sorgen.“

Der Bezirksbürgermeister (SPD) nahm dazu Stellung unter dem Motto „Seriosität vor Schnelligkeit“ (1): Um der Seriosität willen werde das Bezirksamt an das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit der Stiftung Topographie des Terrors oder an die Geschichtswerkstatt Schöneberg (2) den Auftrag erteilen, die Zwangsarbeit in Wilmersdorf und Charlottenburg „umfassend zu erforschen“. Erst dann solle das Gedenken im einzelnen geplant und realisiert werden. Und im übrigen habe man sich „parteiübergreifend“ darauf verständigt, daß „die Gedenktafelkommission (GTK) federführend“ sei; daher werde das Bezirksamt am Zwangsarbeiterlager seiner Vorgänger in der Wilhelmsaus 40 nicht von sich aus aktiv werden.

Es ist zu begrüßen, daß die Bezirksgremien nunmehr die Beschäftigung mit Zwangsarbeit als ihre Aufgabe erkannt haben – aber warum erst 1 ¼ Jahre nach dem ersten Anstoß?
Ebenfalls zu begrüßen ist, daß das Bezirksamt sich endlich an die Wehrmachtsauskunftsstelle (WASt) gewandt hat, um bestimmte Dokumente zur Wilhelmsaue 40 einsehen zu können (zwecks nochmaliger Bestätigung von Lage und Insassen) – aber warum erst 2 Monate nach der Auftragserteilung durch die GTK im Februar?

  

Nur:
  • Jedem einzelnen Mitglied von Bezirksamt und GTK liegt längst – seit dem 10. März, also seit über fünf Wochen – eine Email von mir vor, samt einer Kopie aus diesen WASt-Dokumenten. Haben der Bezirksbürgermeister und die anderen den Anhang nicht gelesen? Oder paßt ihnen nicht, daß dadurch erneut meine Forschungsergebnisse bestätigt wurden?
  • Und warum eigentlich desavouiert der Bezirksbürgermeister (und mit ihm „parteiübergreifend“ die GTK) schon im voraus die zukünftigen Partner Dokumentationszentrum und Geschichtswerkstatt? Beide unterstützen nämlich meine Forschungsergebnisse zu Wilhelmsaue 40 – Ort des Zwangsarbeitslagers des Bezirksamtes Wilmersdorf. Der Vorwurf der mangelnden Seriosität trifft somit notwendigerweise auch diese beiden renommierten Institutionen.
    Und weiter: Vor einem halben Jahr, im November 2015, lehnte der Bezirksbürgermeister ein zugesagtes Gespräch, an dem die Leiterin des Dokumentationszentrums teilnehmen wollte, in Absprache mit seiner Partei ab. Ist das Dokumentationszentrum für ihn erst jetzt seriös genug, oder gibt es andere Gründe für seinen Schwenk?
    Zum Schluß noch grundsätzlich zur ‚mangelnden Seriosität‘: War dem Bezirksbürgermeister als Volljuristen diese von ihm nicht bewiesene Behauptung vielleicht aus mangelnder Sachkenntnis herausgerutscht; war das en passant der Versuch einer persönlichen Herabwürdigung; oder war es einfach Teil der bei Politikern „parteiübergreifend“ nicht unüblichen Routine, wenn es gilt, Bürger mit ihren Anliegen kaltzustellen?

  

Das führt zu weiteren Fragen:

  • Die Dokumente zum Zwangsarbeiterlager des Bezirksamtes stammen vom Landesarchiv Berlin, dem Archiv des Bezirksmuseums und der WASt. Sind die nicht seriös?
  • Da Dokumentationszentrum und Geschichtswerkstatt durch eigene Aufgaben völlig ausgelastet sind und folglich keine Kapazitäten für einen Forschungsauftrag haben, müßten sie ihn an einen Dritten zur Bearbeitung weitergeben. Ist das Bezirksamt überhaupt bereit, die dabei anfallenden Kosten zu tragen?
  • Aber selbst bei Bezahlung oder kostenloser Forschung: Erst gedenken zu wollen, nachdem die Zwangsarbeit im Bezirk „umfassend erforscht“ ist, bedeutet bei 64 Fremdarbeiterlagern, die es 1942 in Wilmersdorf und Charlottenburg gab, eine langfristige Verschiebung (zum Kriegsende waren es sogar über 100). Womit ist diese Verschiebung sachlich zu rechtfertigen, wenn schon jetzt eindeutig belegt ist (3), daß in der Wilhelmsaue 40 ein Zwangsarbeiterlager des Bezirksamtes Wilmersdorf lag?
  • Warum also sträuben sich der Bezirksbürgermeister und die anderen Gremien mit allen Mitteln gegen die sofort mögliche und dringend gebotene Erinnerung an die Zwangsarbeiter des Bezirksamtes? Übrigens in bester „parteiübergreifender“ Manier, indem der Sitzungsleiter, Vorsitzender der Seniorenvertretung (CDU), in offenkundiger Absprache mit dem Bezirksbürgermeister (SPD) bei diesem Antrag als einzigem keine Begründung zuließ?

  

Mittel der Verschleppung

Um diese Frage besser beantworten zu können, lassen wir die lange Gremiengeschichte dieses Anliegens kurz Revue passieren: erst die Anfrage der GTK bei mir, ob sich dort denn wirklich ein Zwangsarbeiterlager befand; dann Zweifel, ob es die Hausnummer 40 überhaupt gab; weiter, ob das denn nicht eher ein Lager der Stadt gewesen sei – alles Punkte, die natürlich geklärt werden müssen, deren Klärung dann aber nie diskutiert wurde, sondern jedesmal ein neues Bedenken nach sich zog.
Dann noch zur Entscheidung über die grundsätzliche Verfahrensweise: Ohne jegliche öffentliche Diskussion wurde „parteiübergreifend“ bestimmt, die Zwangsarbeit im Bezirk müsse erst einmal „umfassend erforscht“ werden, bevor man über die Form der Erinnerung entscheide. Das steht natürlich in krassem Widerspruch zum Wort des Bezirksbürgermeisters, das Gedenken an die Zwangsarbeiter sei „überfällig“. Denn dieses Gedenken wird dadurch weit in die Zukunft verschoben, und das Wort des Bezirksbürgermeister erweist sich als unernsthaft.
Dies alles zeigt einen enormen Mangel an Mitgefühl gegenüber den wenigen noch lebenden Zwangsarbeitern, denen mit einem ersten Gedenken in der Wilhelmsaue ein wenn auch sehr spätes Zeichen der Anerkennung ihres Leidens gegeben würde.


Es drängt sich ein Eindruck auf:

Paßt ein Gedenken des Bezirksamtes an die Zwangsarbeiter seiner Vorgänger vielleicht nicht in die Pläne der Bezirkspolitiker? Warum?

» Ist es Gleichgültigkeit gegenüber den Leiden der Zwangsarbeiter?
» Oder Angst, etwas falsch zu machen? Muß vielleicht erst wieder – wie schon bei der vor einem Jahr enthüllten Gedenktafel für ermordete Deserteure in der Uhlandstraße – ein Professor ihnen sagen, daß das seine Richtigkeit hat?
» Ist es mangelnde Souveränität des Bezirksbürgermeisters und seiner Bezirksamtkollegen?
» Will man damit zeigen, daß man sich doch nicht von Bürgern „vorschreiben“ läßt, was man als „gewählter Volksvertreter“ tun soll?
» Oder will man – trotz Lippenbekenntnissen – gar das Gedenken verhindern durch eine politisch korrekte Verschleppung unter dem Deckmantel der „Seriosität“?

Die einfachste Antwort auf all diese Fragen wäre ein sofortiger Beschluß für das Gedenken in der Wilhelmsaue und seine direkte Umsetzung.


MichaelR


(1) Alle Satzteile in Anführungszeichen sind wörtliche Zitate des Bezirksbürgermeisters.

(2) Bei der Geschichtswerkstatt war im Zeitpunkt der Senioren-BV noch keine Anfrage eingegangen.

(3) Siehe ab Abschnitt „Wilhelmsaue 40“.


MichaelR - Gastautoren, Geschichte - 18. April 2016 - 00:02
Tags: ///



dreizehn Kommentare

Nr. 1, STK, 24.04.2016 - 07:34
Fragestellung: “Die Dokumente zum Zwangsarbeiterlager des Bezirksamtes stammen vom Landesarchiv Berlin, dem Archiv des Bezirksmuseums und der WASt. Sind die nicht seriös?”
Selbstverständlich sind die Quellen seriös! Aber ist der Umgang mit den Thema, wie er hier vertreten wird als Seriös” zu bezeichnen.
Warum hat der Autor vergessen zu erwähnen, dass in der Senioren-Bezirksversammlung sein Antrag vorlag, der in der GTK noch nicht behandelt wurde? Will er so Druck auf das Ba ausüben bei all den vielen ungeklärten Fragen?
Nr. 2, jn, 25.04.2016 - 08:59
“bei all den vielen ungeklärten Fragen”

welche sind diese ?

eine benennung wäre der sache dienlich
Nr. 3, STK, 27.04.2016 - 05:15
Wer kann mir erklären: Warum soll der Stadtbezirk Wilmersdorf aus einen ihn nicht gehörigen Grundstück (Eigentümer Stadt Berlin) was von der Berliner Stadtreinigung genutzt wurde und auf dem sich ein Kindergarten befand, ein eigenes “„Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ eingerichtet und betrieben haben?
Stellen die Polizeilisten aus dem Jahre 1946 wirklich einen Nachweis dar, dass die dort angeführten in den Zeitraum bis Mai 1945 registrierte Zwangsarbeiter des „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ waren?
Nr. 4, STK, 01.05.2016 - 04:43
Entschuldigung, es muss lauten: “Wer kann mir erklären: Warum soll der Stadtbezirk Wilmersdorf auf einen ihn nicht gehörigen Grundstück …”
Keine Reaktion ist auch eine Antwort!
Langsam frage ich mich, ob es dieses „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ wirklich gab. Wenn man den originalen Beitrag liest, kann man sich nicht des Eindruck entziehen, dass über 95 % des Beitrages 1 zur 1 abgeschriebenes von Homfeld’s Aufsatz über Zwangsarbeit in Wilmersdorf (durchaus informativer) ist. Das einzige MR ist die Aussage, dass auch der Stadtbezirk ein Zwangsarbeiterlager gehabt habe und zwar Wilhelmsaue 40.
Tja, wann wird mal von den “Zwangsarbeiterexperten” MR, der nach eigenen Bekunden die Forschung für abgeschlossen erklärt wurde, mal konkret Antwort gegeben. Das Gebetsmühlenartige Wiederholen der sattsam bekannten, wie falschen Argumente hilft nicht weiter. Übrigens, seit monaten warte ich auf die detailierte Beantwortung meiner Fragen, welche versprochen worden war. Alles Pustekuchen, oder?
Nr. 5, M.R., 01.05.2016 - 12:54
Werter STK,
wenn man auf die Frage, “Warum soll der Stadtbezirk Wilmersdorf auf einen ihn nicht gehörigen Grundstück …”, antworten wollte, könnte man sagen: a) Warum denn nicht, zumal es doch erheblichen Bedarf an Arbeitskräften gab (s. Artikel vom 20.1.15!)? und b) Warum nicht auf einem fremden Grundstück (noch nie von Miete, Pacht gehört?)? und c) Nicht die Karte im eben erwähnten Artikel angeschaut? Viel Platz für drei Betriebe! und d) Die Quellen?

Aber ich möchte nicht antworten, weil die Antworten für einen denkenden Menschen doch so offensichtlich sind. Die Frage kann wohl nur jemand stellen, der a) gar nicht die Texte liest und folglich nicht darüber nachdenkt und dem außerdem b) die Zwangsarbeiter und die Erinnerung an ihr Leiden letztlich egal sind, so daß er es fertigbringt, unter dem Deckmantel der “Wissenschaftlichkeit” solch Fragen zu stellen und neuerdings Plagiatsvorwürfe zu streuen und sowieso fortwährend pauschale Bedenken auszustoßen. (Und wenn man dann nachfragt, wie jn im 2. Komm., kommt so was dabei raus wie dies hier!)

Sehr hübsch ist die Schlußfolgerung: “Langsam frage ich mich, ob es dieses ‘Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse’ wirklich gab.” Wieso denn “langsam”? Schon im Protokoll der Sitzung der Gedenktafelkommission vom 24. Sept. 2015 (!) heißt es doch: “Herr Knobloch kann die Existenz eines Zwangsarbeiterlagers nicht befürworten.”
Ob STK es nun “befürworten” kann oder nicht, ist eigentlich egal, aber ganz offensichtlich ist, daß er schon seit über 1/2 Jahr damit beschäftigt ist, die Erinnerung an das Leid der Bezirkszwangsarbeiter zu verhindern. Die vereinigten Vertreter von SPD-GrünePartei-CDU werden ihm seine Dienste hoffentlich danken (s. den Text oben!).

Der Bürger jedoch wünscht sich von STK, daß er bei dieser seiner Verhinderungstätigkeit wenigstens eine etwas schlüssigere und weniger widersprüchliche Argumentation an den Tag lege!
Nr. 6, STK, 05.05.2016 - 08:00
Lieber Micha,
es ist schade, dass Du erneut – wohlformulierte – verbale bösartige Angriffe tätigst, die auch ausgelegt werden könnten, dass Du keinerlei Interesse an einer sachlichen Klärung anstehender Fragen hast.
Ich habe eine sehr schlüssige und keinesfalls widersprüchliche Argumentation, welche ich mit Fakten und Unterlagen klar belegt habe. „Städtische Lager“ in Berlin unterstanden der „Kontingentstelle für Arbeitseinsatz“ beim Oberbürgermeister der Reichshauptstadt Berlin und nicht den Bezirken. Darauf haben schon 1986 Prof. Laurenz Demps, aber auch andere Wissenschaftler wie Prof. Wolfgang Ribbe, sowie Gruner, Bräutigam, Kubatzki in ihren für Berlin sehr wichtigen Arbeiten zur Zwangsarbeit hingewiesen. Ausgehend von diesen Aussagen habe ich im Landesarchiv nach weiteren Unterlagen gesucht und gefunden. In dem von Dir genannten Zeitraum 30.11. 1942 – 30.04. 1944, ist ein „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ Wilhelmsaue 40 in den Unterlagen der „Kontingentstelle für Arbeitseinsatz“ nicht aufgeführt, dafür aber eine Anzahl dieser Städtischen Ausländerlager in Charlottenburg und Spandau. Zugleich wird in den Dokumenten klar und deutlich ausgesagt, dass die Errichtung und Betrieb von „Arbeitslagern“ der Stadt, in den Stadtbezirken, sowie bei den Städtischen Gesellschaften alleinige Aufgabe der „Kontingentstelle für Arbeitseinsatz“ beim Oberbürgermeister ist. Bezirke konnten ihren „Bedarf an Arbeitskräften“ bei der Kontingentstelle beantragen und erhielten Arbeitskräfte für konkrete Aufgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraum von der Kontingentstelle zugewiesen. Dies ist auch durch Akten des Bezirksamt Wilmersdorf und durch die Sekundärliteratur nachgewiesen, d.h.: die Stadtbezirke bedienten sich mit „ausländischer Zivilarbeiter“ und Kriegsgefangener zur Erledigung von Arbeiten innerhalb ihres Stadtbezirkes aus dem „Kontingent“ der Stadt Berlin für klar benannte Aufgaben und unterhielten eben keine eigenen Zwangsarbeiterlager. Auch andere Lagerverzeichnisse aus diesem Zeitraum benennen ein „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ nicht.
Schade ist, dass du die „Forschung“ zum „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ gegenüber der GTK und den Bezirksbürgermeister für abgeschlossen erklärt hast. All die hier anzitierten Unterlagen hätten Dir zur Arbeit zur Verfügung gestanden, aber Du hast ja unter den Hinweis, dass deine beiden Dokumente 30.11. 1942 / 30.04. 1944 völlig ausreichend seien, eine gemeinsame Archivrecherche strikt abgelehnt.
Zugleich bin ich der Überzeugung, dass die Polizeilisten Wilmersdorf aus dem Jahre 1946 kein Beleg ist, dass es sich bei den genannten Personen um Zwangsarbeiter handelt, die in den von dir genannten Zeitraum dort waren. Dies geht aus den Unterlagen zur Ausländerregistrierung des Stadtbezirk Wilmersdorf 1945 / 46 im Landesarchiv eindeutig hervor. Der Vorgang ist dort gut erschlossen und endet mit einem Schreiben des Bezirksamt Wilmersdorf an die britische Militärregierung vom 26.03. 1946, in dem klar ausgesagt wird: „Betreff: Erfassung der Staatsangehörigen von alliierten Nationen.
Die namentliche Erfassung der in Berlin-Wilmersdorf zurzeit befindlichen Staatsangehörigen Alliierter Nationen ist abgeschlossen.
Es sind insgesamt 1348 Personen. Zwecks Feststellung, welche von diesen Personen ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsverschleppte oder Flüchtlinge sind, ist beabsichtigt, die Listen zur weiteren Bearbeitung an die Polizei-Reviere zu übergeben. Die Polizei-Reviere sollen anhand ihrer Unterlagen oder durch Befragen der einzelnen Ausländer ermitteln, ob es sich um ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsverschleppte oder Flüchtlinge handelt.“
D.h.: Die Polizeilisten Januar 1946 geben eben keine Auskunft ob es sich um „ehemalige Kriegsgefangene, Zwangsverschleppte oder Flüchtlinge“ handelt. Die Namensliste befindet sich ebenfalls im Landesarchiv.

Weitere Anmerkung:
Dass hässliche Wort von „Pla…“ habe ich nicht benutzt. Ich habe nur festgestellt, dass du zu über 90 % Zitierungen verwendet hast, die durch die Sekundärliteratur schon seit Jahren jeden interessierten Bürger bekannt sind. Mehr nicht. Lese bitte Deinen Aufsatz und den Beitrag von Herrn Homfeld zur Zwangsarbeit, dort wirst Du diese weitgehende Übereinstimmung der Zitierungen finden. Also in der Umschreibung der Zwangsarbeit in Wilmersdorf keinerlei neue „Forschungsergebnisse“ Deinerseits.
In einem Punkt gebe ich dir recht. Ich bin im Gegensatz zu Dir für ein zentrales Gedenken z.B. an alle am 01.01. 1944 in Charlottenburg und Wilmersdorf gezählten 30 538 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen, die für Dich scheinbar keine Berechtigung haben, dass an sie gedacht wird. Weder die 120 jüdischen Mädchen, welche zur Zwangsarbeit aus Frankfurt / M nach Berlin geholt wurden und nach ihrer Zwangsarbeit – ihr Lager war in Wilmersdorf – nach Auschwitz transportiert und ermordet wurden, oder die drei russischen Zwangsarbeiter, die in einen Lager in Halensee wegen angeblichen Diebstahl von einigen Kartoffeln und Kohlrüben vom Lagerpersonal standrechtlich am Ostermontag 1942 erschossen wurden, spielen scheinbar in Deiner „Gedenkkultur“ keine Rolle. Bedingt durch die Tatsache, dass kein einziges Fremd-, Zwangs- und Kriegsgefangenenlager ohne die aktive Miteinbeziehung und Mitbeteiligung der kommunalen Verwaltungen funktioniert hatte (z.B. Gesundheitsamt, Ernährungsamt, Wirtschaftsamt), bin ich dafür allen ohne Unterschied gemeinsam zu gedenken. Denn, und da müssten wir uns völlig einig sein, war es diesen Opfern des faschistischen Regime völlig egal wer sie zur Zwangsarbeit einsetzte. Lass uns gemeinsam an diesen Ziel arbeiten!
Nr. 7, jn, 05.05.2016 - 21:30
abgesehen von der richtigkeit der aussagen, die ich nicht beurteilen kann,bleibt für mich die frage, wo und wann könnte ein “gemeinsames gedenken” stattfinden ?

sollte die unmittelbare verantwortung des bezirkes- aus deiner sicht -nicht zu klären sein,frage ich weiter, wer trägt dann die verantwortung für das gedenken und vor allem, wer kümmert sich und wer trägt die kosten ?
Nr. 8, STK, 06.05.2016 - 06:05
Eine gute Anfrage.
Was die Richtigkeit betrifft – nun – die Unterlagen befinden sich im Landesarchiv. Man muss suchen und Materialien zur Zwangsarbeit findet man auch durch Kenntnis von Verwaltungsstrukturen. In mittelpunkt des Ansatzes stand für mich (und steht noch) die Frage, wie konnte das ganze funktionieren. Fast jede Verwaltungsstelle in Berlin war mit den Thema beschäftigt. Auch hier stehen wir erst am anfang der Forschung: die Rolle der Stadt Berlin (des heutigen Landes) und ihrer städtischen Gesellschaften bei der Zwangsarbeit ist noch nie wissenschaftlich untersucht worden. die meisten der Stadt gehörigen Lager waren in Charlottenburg. Aber da steht man erst am Beginn der Nachforschung. Übrigens: Selbst in den Telefonbüchern ist die Kontingentstelle mit ihren Lagern auf die bereits Laurenz Demps 1986 hinwies, verzeichnet. Ich hatte ja in der letzten GTK ja eine kopie derselben vorgelegt als ich dies ansprach. Auch die Unterlagen zur Ausländerregistrierung Dezember 45 bis März 1946 ist im Bestand Wilmersdorf des Landesarchiv angeführt. Im übrigen habe ich kein Problem damit, diese Fragen wissenschaftlich zu diskutieren, aber an den Quellen kommt man einfach nicht vorbei.
Übrigens kenne ich niemanden innerhalb der BVV oder GTK sowie des Bezirksamtes der sich eines Gedenken verweigern würde. aber leider ist ja das Klima, etwas lädiert wenn ich es so umschreiben darf. Ich habe auch so manche Idee, aber noch nicht soweit ausgereift, dass es die Lösung ist. Hier ist konstruktives Zusammenarbeiten aller Interessierten angesagt und wie gesagt, ich kenne Niemanden in der BVV, der GTK und im Bezirksamt der sich einer sachlichen Diskussion im Interesse der Sache verweigern würde. Aber das Thema darf nicht zu selbstdarstellerischen verletzten Polemik genutzt werden, wo die Herabwürdigung anderer Meinung im mittelpunkt steht. Das war leider sehr einseitig ja zu spüren.
Um offen zu sein: Man sollte – nein man muss das Gedenken vom forschen trennen. Was die Forschung zur Geschichte der Zwangsarbeit betrifft da stehen wir erst für CHlbg-Wilm. erst am Anfang. Andere Bezirke (siehe Reinickendorf) sind da weit aus besser aufgestellt.
Wir haben das Problem mit den Listen. Soviel ich weiß steht ja immer noch der Gedanke, dass diese abgeprüft werden sollen. Herr Karwelat hatte ja angeregt, dass Herr Pagenstecher das prüfen solle. Nun, Herr Pagenstecher hat ja die Listen bereits geprüft und dazu wissenschaftlich veröffentlicht. Diese Veröffentlichung war mit eine Grundlage zur weiteren Suche meinerseits und ich teile voll das Ergebnis was er getroffen hat: Aus den Listen ist nicht abzulesen wer Zwangsarbeiter, Kriegsgefangener etc. war, was aber keinesfalls den historischen Wert der Dokumente mindert. Auch frage ich mich, warum Herr Karwelat in Kenntnis der Pagenstecher-Arbeit (er hat ja dazu in der GTK Material von Pagenstecher verteilt) nicht gesagt zu welchem Ergebnis Herr Pagenstecher bereits gekommen ist und nur von Prüfung von Unterlagen sprach, die er bereits geprüft hatte. Du kannst den Aufsatz von Herrn Pagenstecher gerne von mir haben. Ich kann darin keinen ehrlichen Umgang gegenüber der GTK sehen, tut mir leid wenn ich dass so sagen muss. Warum und diese Frage darf berechtigt gestellt werden, warum will man immer Aufträge Seitens des Museums ausgeben um abzuprüfen? Dass Museum zieht sich ja immer mit den Hinweis kein Geld und keine Leute aus fast allen zurück. Ein Blick in die Literatur hätte doch genügt.
Nr. 9, jn, 06.05.2016 - 09:27
trennung forschung-gedenken
gut so
ich finde zahlreiche aussagen zu den desideraten der forschung und zu den mängeln auf seiten der forschenden,
doch nichts zum gedenkprozeß
Ich,und nicht nur ich,fürchten, dass – neben den goodwill bekundungen des ba und der parteien-politisch (und sich auf dich berufend und dich ausnutzend)eine zeitlich nahe auszuführende ehrung verhindert werden soll !!!
Nr. 10, M.R., 06.05.2016 - 15:22
@ 6
Zunächst einmal freut mich, daß offenbar Deine Frage aus dem 3. Komm.: "Warum soll …?" nunmehr geklärt ist. Fragen solcher Art (ebenso wie z.B. Deine Frage, ob es Hausnummer 40 gab, wo es doch offiziell Nr. 39-41 hieß? – was im übrigen dankbar von GTK und BA aufgenommen wurde!) riechen doch zu sehr nach Verschleppung.
Außerdem freut mich, daß Du so viel forschst und dadurch eine große Menge an Material zusammengetragen hast. Aber es kommt nun einmal (wie Du in Komm. 1 bereits gesagt hast) darauf an, wie man damit "umgeht".

Und da liegt das Problem Deines 2. Abs.: Du glaubst meinen Wunsch nach einer "etwas schlüssigeren und weniger widersprüchlichen Argumentation" erfüllt zu haben, aber das ist eben nur scheinbar der Fall: Man kann nämlich nicht die Aussage von Dokumenten (ich meine die beiden bezirklichen von Nov. 1942 und April 1944, von denen Du noch in Komm. 1 sagtest, daß sie "seriös" sind) dadurch widerlegen, daß man sie einfach ignoriert nach der Methode "Es kann nicht sein [= bezirkliches Zwangsarbeiterlager in Wilhelmsaue 40], was nicht sein darf [= Prof. Demps u.a.]."
Deine Argumentation hat nicht nur diesen (grundlegenden) logischen Fehler, sondern noch einen zweiten: Du glaubst, das Lager in der Wilhelmsaue gab es auch deswegen nicht, weil es nicht in den Unterlagen der „Kontingentstelle für Arbeitseinsatz“ beim Oberbürgermeister aufgeführt ist. Aber wie kann es denn dort aufgeführt sein, wo es doch ein Lager der Bezirksverwaltung war?
Mein Vorschlag: Geh beim nächsten Mal auf die beiden bezirklichen Dokumente ein, statt über etwas, was ‘irgendwie’ damit zu tun hat, zu schreiben, d.h.: widerlege sie.

Und dann noch die leidige Sache mit den Zwangsarbeitern: Auch hier, fürchte ich, wird Verwirrung gestiftet. Auf der letzten Sitzung der GTK am 16.2. hattest Du auf Nachfrage nach dem Fazit Deiner Forschungen wörtlich gesagt: "In der Wilhelmsaue gab es ein Zwangsarbeiterlager. Das ist seit 1985 eindeutig dokumentiert." Allerdings warst Du im Februar noch auf der Suche nach dem genauen Ort, da es doch Nr. 40 "offiziell nicht gab". Hast Du den Ort jetzt gefunden? (Tip: Er ist dort, wo in der Wilhelmsaue die Hausnummer 40 dransteht!) Und wenn Du ihn findest: gab es inzwischen (also seit Februar) dort nun doch kein Zwangsarbeiterlager mehr? Bitte entscheide Dich!

Zum Abchluß möchte ich Dich noch fragen: Könnte es sein, daß sich die Politiker insgeheim sehr über Deine Zweifel/Bedenken/Fragen freuen, die ihrem offensichtlichen Wunsch nach Verschleppung (jetzt schon 1 1/4 Jahre, und bald sind Wahlen …) so in die Hände spielen (auch wenn sie Dir mit toternstem Gesicht sagen, wie sehr ihnen an einem Gedenken liege)?
Nr. 11, STK, 07.05.2016 - 07:39
Lieber Micha,
nicht so auf diese Tour. Leider kann ich Deinen Wunschvorstellungen wie ich zu funktionieren habe, nicht entsprechen. Du bringst eine Menge durcheinander, und bietest scheinbar einfache Lösungen an, indem Du zugleich Dokumente, welche ich nenne für dich als nicht existent behandelst.
Um es Dir – trotz deiner Wortakrobatikversuche – nochmals klipp und klar und vor allen unmißverständlich zu sagen: Es hat nie ein vom Stadtbezirk Wilmersdorf eigenständig eingerichtetes und betriebenes „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ gegeben. Diese Bezeichnung ist aus der Betreffzeile des Dokument 30.04. 1944 fälschlicherweise entstanden, bevor die Ärzteliste 30.11. 1942 bekannt wurde. Alle Veröffentlichungen sprechen von einer städtischen Einrichtung und nicht von einer „Stadtbezirklichen“.
Nochmals: Städtisches Lager unterstanden der Stadt Berlin und nicht den Stadtbezirken. Wenn es eine offizielle Bezeichnung „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ nicht gab – übrigens kein anderes Lager in Berlin führt eine solche „lyrische“ Bezeichnung – kann eine solche Benennung auch nicht in den Unterlagen der Kontingentstelle für Arbeitseinsatz beim Oberbürgermeister der Reichshauptstadt geben. Logo?
Aus dem Dokument – bekanntlich im Archiv des Museums Charlottenburg – Wilmersdorf – geht eindeutig hervor, dass die Wilhelmsaue 40 im Dokument selbst nicht als Standort angeführt ist. Spricht das Dokument 30.11. 1942 von einem vom Stadtbezirk eingerichtetes und betriebenes „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“? Nein!
Setze Dich bitte mit dem Inhalt des Schreiben vom 30.04. 1944 auseinander! Bezirke hatten die Möglichkeit ihren Bedarf an Arbeitskräften aus den von der Stadt Berlin betriebenen „Städtischen Lagern“ für einzelne Aufgaben für einen gewissen Zeitraum anzufordern. Lt. Schreiben vom 30.04. 1944 haben Mitarbeiter des Bezirksamt Arbeitskräfte aus dem der Stadt Berlin gehörigen „Städtischen Ausländerlager“ für „ für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ widerrechtlich eingesetzt, wie es Dr. Thümer berichtet wurde. Daraufhin gab es Beschwerden und Dr. Thümer hat daraufhin die Arbeitskräfteanforderung an die „Städtischen Ausländerlager“ an sich gezogen. Das ist dass „Geheimnis“ deines „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“, was ich auch in der GTK-Sitzung vorgetragen habe. Das Dokument ist eigentlich ein Beweis dass es eben kein „Städtisches Ausländerlager für Arbeitsleistungen im Verwaltungsinteresse“ gab und deswegen hast Du den tatsächlichen Inhalt des Schreiben vom 30.04. 1944 immer im Interesse für Deine Gedenktafel verschwiegen. Das macht Dich mehr als unglaubwürdig.
Noch eine Bitte! Höre endlich auf die Mitglieder der Gedenktafelkommission und des Bezirksamtes in einer solchen infamen Weise zu beschimpfen. Das hilft wirklich nicht.
Nr. 12, M.R., 08.05.2016 - 10:46
@ 11
Aber jetzt fehlt natürlich noch die Stellungnahme zum Schreiben des Gesundheitsamtes von Nov. 1942 mit der unerklärlichen Hausnummer 40!
Und die Antworten auf @ 7 und 9.
P.S. Das Dökument vom 30.4.44 liegt übrigens seit Monaten allen Mitgliedern von Bezirksamt und Gedenktafelkommission vor; haben sie es Dir nicht gesagt?
Nr. 13, STK, 15.05.2016 - 10:48
Das Dokument ist mir durchaus bekannt.

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