Stadtentwicklung als partizipativer Prozess
Bürgerbeteiligungsentwicklung bei der landeseigenen Gewobag
Als landeseigene Wohnungsbaugesellschaften haben sich Gewobag und WBM nach eigenen Angaben vorgenommen, die Bürgerinnen und Bürger über geplante Neubauprojekte frühzeitig zu informieren. Im Gebiet Wasserstadt Oberhavel werden die beiden Wohnungsunternehmen in den nächsten sechs Jahren über 2.000 Wohnungen errichten. (Wir hatten kürzlich das Modellprojekt einer Spandauer Siedlung aus den 30er Jahren vorgestellt.)
Nach der Auftaktveranstaltung vom 25.04.2017 (Fragen & Antworten) findet am 13. Juli 2017 in der Zitadelle Spandau eine weitere Informationsveranstaltung zum geplanten 1. Bauabschnitt statt. In dem neuen Spandauer Wohnviertel soll ein gemischtes Stadtquartier mit der nötigen Versorgungsinfrastruktur, sozialen Angeboten und effizienter Energieerzeugung verbunden mit einer attraktiven Gestaltung von Häusern und Freiräumen für breite Mieterschichten mit einer ausgeglichenen sozialen Mischung entstehen. Gemäß Koalitionsvertrag des Senats sollen 50 Prozent der Wohnungen an Mieter mit Wohnberechtigungsschein (WBS) vergeben werden.
Wünschenswert für die Zukunft wäre eine weitere Entwicklung zu einer echten Beteiligung, verbindliche Einbindung in Entscheidungsprozesse und von Beginn an eine Einbeziehung der Anwohner, der eigenen Mieter und Mietervertreter in die Planungen. Das betrifft auch alle kleinteiligeren, lokalen Bau-, Umbau-, Sanierungs- und Instandhaltungsvorhaben. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen hat den Punkt „Stadtentwicklung als partizipativen Prozess der Stadtgesellschaft betreiben“ in den Stadtentwicklungsplan Wohnen 2030 (StEP Wohnen 2030) aufgenommen. Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher hatte zuvor zum Stadtforum „beteiligen!“ die Bürgerinnen und Bürger Berlins eingeladen, sich inhaltlich einzumischen und sich an dem Arbeitsgremium zur Erstellung von Leitlinien zur Bürgerbeteiligung zu beteiligen (siehe taz vom 27.06.2017). Mieterinitiativen haben sich dazu mit weitergehenden Forderungen und einem »Stadtforum von unten« eingebracht.
Grund zur Hoffnung besteht. Die Gewobag unternimmt inzwischen Rundgänge mit den örtlichen Mieterbeiräten durch die Quartiere. So fand am 2. Juni 2017 auch ein erster gemeinsamer Rundgang mit Wolfram Tarras, Geschäftsführer der Gewobag MB, weiteren Mitarbeitern der Gewobag und dem Mieterbeirat durch den Klausenerplatz-Kiez statt, bei dem Vorhaben, Dringlichkeiten, Probleme und Mieterwünsche vor Ort angesehen und besprochen wurden. Was die Gewobag davon berücksichtigt und auch umsetzt, wird sich zeigen.
Weitere Informationen für Gewobag-Mieter bei uns im Kiez:
Mieterbeirat Klausenerplatz
Neue Christstraße 8 (Mieter-Club), 14059 Berlin-Charlottenburg
Sprechzeiten: donnerstags 18:00 -20:00 Uhr
Aktueller Hinweis:
Am Mittwoch, 12. Juli 2017, tagt der Mieterrat der Gewobag wieder im Klausenerplatz-Kiez (Mieterclub) mit einer öffentlichen Sitzung und Sprechstunde von 19:00 bis 20:30 Uhr.
- Gesellschaft, Menschen im Kiez - 03. Juli 2017 - 00:02
Tags: bürgerbeteiligung/gewobag/mieten/mitbestimmung/wohnen/wohnungsbau
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