StadtNatur
und GroßstadttierchenGehörnte Gotlandschafe zu Gast im Schloßpark Charlottenburg
So manches Tierchen fühlt sich im Schloßpark richtig wohl. Viele können wir bei unseren Besuchen sehen - manche eher nicht, zumindest sehr selten und wenn, dann nur mit viel Ausdauer auf der Lauer.
Immerhin weisen die Maulwürfe gut sichtbar auf ihre Wohnorte hin und sind auch sonst recht mitteilsam. Die meisten gehören zu den heimischen Großstadttierchen, können schwimmen, fliegen oder ausgezeichnet klettern. Einige, wie die Biber, sind erst vor einigen Jahren zugewandert. Einer Königin wurde samt zugehörigem Volk sogar ein neues Schloß errichtet. Andere, wie Elche, Wisente und Waschbären, die zwar im Brandenburger Umland bereits angekommen sind, haben den Schloßpark noch nicht erreicht. Zur Beruhigung der Neuankömmlinge wäre noch zu erwähnen: der Wolf ist auch noch nicht aufgetaucht.
Am Freitag kamen nun Schafe mit einem speziellen Reisegefährt an (1). Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) hatte zum Empfang eingeladen.
Angekommen: Endlich raus aus dem Blechkasten und rein in die Natur. Schäfer und Hütehund warten schon.
Kurzer Zwischenstopp hinter dem Schloß.
Hütehund Julie passt immer auf und hat alles unter Kontrolle.
Dann geht es auf den Weg durch den Park zur großen Wiese vor dem Belvedere.
Der Ausflug hat sich offensichtlich gelohnt: das Gras scheint wahrlich königlich zu schmecken.
Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) teilt mit:
Die SPSG wird Wiesenflächen im Schlossgarten Charlottenburg in diesem Jahr von ca. 40 gehörnten Gotlandschafen beweiden lassen. Dies ist sowohl als authentische Gartendenkmalpflege als auch als Beitrag zum praktischen Naturschutz zu verstehen. Als Zeitraum für dieses Projekt sind die Monate von Mai bis November 2018 vorgesehen.
Diese Art der Beweidung soll sich positiv auf die Biodiversität – die biologische Vielfalt der Flora und Fauna – auswirken. In Berlin werden bereits Gebiete wie z. B. das Schöneberger Südgelände, Fort Hahneberg in Spandau, Flächen am Flughafensee Tegel sowie der Forstverwaltung durch Schafe beweidet und gepflegt. Die Koordinierung dieser Projekte erfolgt u. a. durch die Oberste Naturschutzbehörde (Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz) des Landes Berlin.
Zum Wohl der Tiere werden die Besucherinnen und Besucher gebeten, die mit mobilen Zäunen (elektronisch gesichert) umgebenen Wiesenflächen nicht zu betreten, die Tiere nicht zu füttern und Hunde stets an der Leine zu führen. Letzteres gilt ohnehin für den gesamten Schlossgarten.
(1) Das Guteschaf (Schwedische Bezeichnung) wird in Deutschland auch als Gotlandschaf bezeichnet.
* Guteschaffreunde in Deutschland
Züchter und Schäfer der Schloßpark-Herde ist Björn Hagge. Eine schöne Vorstellung lieferte die
* BZ vom 4. Mai 2018
- Schlosspark - 06. Mai 2018 - 00:24
Tags: schafe/spsg/stadtnatur
zwei Kommentare
Nr. 2, maho, 13.08.2018 - 22:46 Ein Bericht in der Stadtnatur-Serie der Morgenpost: “Keine Idylle ohne Schafe: Auch das Schloss Charlottenburg hat jetzt welche.” – Die Morgenpost-Serie, Teil 29 |
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zur Geschichte des Schloßparkgärtners: Fintelmann
was würde er zu den “Gotlandschafen” sagen ?
https://westkreuzpark.de/die-fintelmann-familie-hofgaertner-dynastie-im-schlosspark-charlottenburg/
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Charlottenburg#Schlossgarten
https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Charlottenburg#Schlossgarten
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_August_Eyserbeck