Kiezer Spatzen I
Entsetzt las ich schon vor längerer Zeit, daß Spatzen eine gefährdete Art sein sollen.
Ganz so schlimm ist es noch nicht, aber in Deutschland steht der Haussperling inzwischen auf
der Vorwarnliste der gefährdeten Arten. Darin werden laut "NABU" solche Arten
aufgenommen, die bei einer sich fortsetzenden negativen
Bestandsentwicklung sichere Kandidaten für die Rote Liste wären.
Diese Aussage muß man auf ganz Deutschland beziehen, denn Berlin gilt auch und immer noch als die Hauptstadt der Spatzen.
Im Kiez sehen und hören wir sie ja täglich, bei uns gibt es sie zum Glück noch reichlich.
Und das freut mich, denn nicht nur ich mag sie. Kleine tierische "Stadtindianer", mutig und frech, zutraulich bei einem freundlichem Gegenüber, wissen sie genau wo es die leckeren Sachen gibt. Cafés, Bäckereien und auch der Schloßpark gehören mit zu ihren Lieblingsorten.
Da gibt es viele schöne Geschichten, die man so in
der Zeit mit ihnen erlebt hat. Einer kam mal durch die offene Tür in eine Bäckerei am Luisenplatz geflattert und fand dann den Ausgang nicht
mehr. Immer aufgeregter am großen Fenster wurde die Verkäuferin
aktiv, ganz vorsichtig schnappte sie ihn, trug ihn nach draußen und
schwupps weg war. "Ach wie das kleine Herzchen pochte" sagte sie noch,
denn man kannte sich, es war nicht das erste Mal. Der Spatz wiederum
war schon wieder zurück bei den Krümeln vor der Tür, vom Schreck
erholen geht ganz schnell bei ihnen.
Auf den Tischen der Straßen-Cafés geht es auch schon mal schnell an die
leckerere Torte, ein Pieps am Boden soll aufmerksam machen: her mit dem
Brocken. Inzwischen bekommt man zur Tasse Kaffee immer einen Keks, ich glaub sie
wissen das - und so gibt es viele Geschichten.....
Abends treffen sie sich dann zu dutzenden in Bäumen oder großen Büschen. Dann wird es laut, richtig laut. Es kommt mir vor, als würden sie sich von ihren Tageserlebnissen erzählen. Allerdings bleibt mir unklar, wie sich dabei verstehen können - es piepst nämlich mächtig durcheinander und alle auf einmal.
Ich werde mal sehen was mir so im Laufe der Zeit noch an Kiezer Spatzen vor die Linse kommt ........
- Kiez, Kiezreportagen, Schlosspark - 15. Juni 2007 - 02:24
Tags: haussperling/kiez/klausenerplatz/spatz/sperling/vögel
zwei Kommentare
| Nr. 2, maho, 20.06.2009 - 19:03 Hallo, toll, daß Du das geschafft hast! Ganz klar auch, Du mußt ihn freilassen. Spatzen lieben die Freiheit. Vielleicht kommt er ja ab und zu mal zu Besuch – das wäre doch auch schon schön genug. Ich habe auch einige “Freunde” unter ihnen, die sich auf die Hand oder auf die Schulter setzen. Hast Du auch die anderen Fotos hier bei uns gesehen? Hier: http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. http://blog.klausenerplatz-kiez.de/archi.. Schöne Grüße zurück |
Kein Trackback
Trackback link:
Hallo. Die Fotos sind voll sÜß!!
Ich hab vor ungefähr 3 Wochen einen kleinen Baby Spatz aus seinem Nest heraussen gefunden..
Er hatte noch keine Federn und hat ziemlich schwach ausgeschaut also hab ich ihn mit ins Haus genommen und in aufgezogen!
Das war ziemlich anstrengend aber er hats überlebt und ist jetzt ein schöner ausgewachsener Spatz.
Er ist ziemlich Menschen bezogen und deswegen müssen wir ihn jetzt langsam auswildern.
Vor drei Tagen ist er uns nähmlich ausgekommen ;aber nach ca. einer halben Stunde ist er wieder zurückgekommen und hat sich auf meine Schulter gesetzt-und er ist WIRCKLICH von ganz allein wieder zu uns zurückgekommen!
Morgen Probieren wir es wieder und lassen in wieder raus, falls er nicht zurückkommen sollte wünsche ich ihm ein schönes Leben.
Aber obwohl ich weiß dass er Wahrscheinlich wieder kommen wird bricht es mir das Herz ,dass ich ihn nachdem er mir in diesen drei Wochen wirckklich ans Herz gewachsen ist, wieder freilassen muss. Ich kann ihn nähmlich nicht wie ein Zuchtvogel behalten, er ist ein Spatz und Spatzen sind Wildvögel.
Aber jetzt muss ich ihn auch sein Leben leben lassen nachdem ich ihm das Leben gerrettet habe.. Aber es ist so traurig..
Lg von Anonym (12)